Roboter stürmen Technisches Museum Wien
Mit rund 400 Robotern aus mehreren Jahrhunderten eröffnet das Technische Museum Wien in Kürze die Sonderausstellung "Roboter. Maschine und Mensch?". Auf eintausend Quadratmetern kann man historische Modelle entdecken und topmodernen Maschinen bei ihrer Tätigkeit zusehen. Im Robolab werden Besucher spielerisch und interaktiv in die Welt der Roboter eingeführt.
Emotionalisierte Technik
Besonders interessant sei der menschliche Faktor von Maschinen, meint Direktorin Gabriele Zuna-Kratky. Visionen von künstlichen Menschen aus der Vergangenheit und die Verwirklichung menschlicher Maschinen würden zeigen, wie emotionalisiert das Thema Roboter schon immer angesprochen wurde. Für Kurator Chistian Stadelmann zeigen die Roboter der Ausstellung, welche Erwartungshaltung bei Robotern stets mitschwang. Dabei werde eines besonders klar: "Was wir uns erwarten für die Zukunft, wird wahrscheinlich ganz anders kommen."
Für Projektleiterin Helene Wagner sind Roboter heutzutage omnipräsent. Ihre Faszination gehe von der "Verbindung aus Science und Fiction" aus. Besonders freut sie, dass es mit Hilfe zahlreicher Projektpartner gelungen sei, zahlreiche Roboter im Betrieb zu zeigen. "Erst wenn sich Roboter bewegen, versteht man so richtig, was sie tun", so Wagner.
Vom Industrieroboter zur Prothese
Für "Roboter. Maschine und Mensch?" konnte unter anderem der Industrieroboter-Hersteller ABB gewonnen werden, mit dessen Hilfe eine große Punktschweiß-Anlage für Autokarosserien im Technischen Museum installiert wurde. Der Automatisierungs-Spezialist Festo stiftete ein Set seiner Robotino-Modelle für Nachwuchs-Programmierer.
Prothesen-Weltmarktführer Otto Bock zeigt in der Ausstellung eine seiner Handprothesen, die mittels Nervenimpulsen gesteuert werden. Die Technik-Schule TGM wird während der nächsten Monate Schülerprojekte im Zusammenhang mit Robotern vor Ort durchführen und Museumsbesuchern die Gelegenheit zum Gespräch mit jungen Menschen aus der Praxis bieten.
Robolab lädt zum Mitmachen ein
Das interaktive Robolab wurde in Zusammenarbeit mit dem futurelab des Ars Electronica Center aus Linz entwickelt. Für futurelab-Leiter Christopher Lindinger ist die Kooperation mit dem Technischen Museum "wahnsinnig befruchtend". Begeisterung für die Robotik zu wecken sei das gemeinsame Ziel. Das Robolab diene das Brücke zwischen der Ausstellung und dem Vermittlungsprogramm, das sich vor allem an die Jugend richtet.
An mehreren Stationen erfährt man im Robolab etwa, welch unterschiedliche Sensoren bei Robotern zum Einsatz kommen oder wie man einem Roboter Befehle erteilt um zu einem gewünschten Ziel zu kommen. Schlussendlich wird im Robolab auch klar, dass selbst ein ganz und gar nicht humanoid aussehender Roboter Emotionen zeigen kann, wenn man ihn unterschiedlichen Farbreizen aussetzt.
Beliebte Roboter-Robbe
Ein besonders beliebter Roboter zum Anfassen ist offenbar "Paro", ein Roboter in Form einer Baby-Robbe, der dank aufwändiger Sensorik und Software direkt mit Menschen interagiert. Gabriele Zuna-Kratky meint, dass der kleine Roboter bereits bei den Vorbereitungen von einigen Anwendern gerne mitgenommen worden wäre.
Im Zuge der kleinen Roboter-Invasion im Technischen Museum wurde auch ein Kinderbuch gestaltet. "Abenteuer Roboter" ist ein interaktives Buch mit beiliegender DVD. Mit einem Quiz, einem Infoteil und einem Spiel sollen Kleinkinder die Geheimnisse der Robotik entdecken.
Die Ausstellung "Roboter. Maschine und Mensch?" kann man vom 14. Dezember bis zum 14. Juli 2013 besuchen. Am Familienwochenende (15. und 16. Dezember) können Besucher ihre eigenen selbst gebastelten Roboter in das Technische Museum mitbringen und erhalten dafür eine Überraschung. Weitere Informationen gibt es auf der Museums-Webseite.
- Cocktail-Roboter-Show startet in Wien
- Roboter in der Psychoanalyse
- Schwimmender Roboter durchquerte Pazifik
- Curiosity prüft Anzeichen auf Leben am Mars