Strache verklagt Reimon, weil jener unter seinem Namen postete
Der umstrittene Prozess rund um die ehemalige Nationalratsabgeordnete Sigi Maurer, der zu einer öffentlichen und politischen Solidaritätswelle führte, hat nun ein weiteres (indirektes) Nachspiel. Denn wie der Standard berichtet, brachte nun FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache eine Klage gegen den Grünen EU-Abgeordneten Michel Reimon ein. Dieser hatte sich aus Solidarität mit Maurer wie viele andere mit neuem Namen auf Twitter ausgegeben.
Reimon wählte dafür allerdings Straches Namen und verwendete darüber hinaus noch ein Foto des Vizekanzlers. "Selbstverständlich muss eine seriös arbeitende Justiz echte Männer davor schützen, dass man mit billigen Tricks ihre Identität mißbraucht", schrieb Reimon als Strache. Der nicht veränderbare Twitter-Handle @michelreimon blieb dabei naturgemäß bestehen.
"Urheberrecht verletzt"
Strache fand das Posting offenbar nicht lustig und strengte nun eine Klage an, da seine Urheberrechte verletzt worden seien. Die Darstellung suggeriere, "dass er sich in einem aufsehenerregenden Fall einer Belästigung einer Frau auf die Seite des Täters oder zumindest Verantwortlichen schlage". Strache fordert Reimon zur Unterlassung auf, außerdem will er Schadenersatz.
"Ich könnte mir jetzt natürlich den Spaß machen und behaupten, dass jemand anders an meinem Computer war. Nur ist das Thema für belästigte und bedrohte Frauen zu ernst, um so damit umzugehen", wird Reimon vom Standard zitiert.
Erst am Donnerstag stand Strache ebenfalls wegen einer Twitter-Auseinandersetzung mit Politikberater Rudi Fußi vor Gericht. Ein von ihm angeprangertes Bild, das ihn mit Identitären am Tisch zeigt, entpuppte sich - anders als vom Vizekanzler behauptet - als echt.