Suchmaschine zeigt ungesicherte Überwachungskameras
Shodan, eine der bekanntesten Suchmaschinen für das „Internet der Dinge“, hat kürzlich seine Suche um ungeschützte Webcams im Netz erweitert. Dabei lassen sich mit einfachen Mitteln Überwachungskameras entdecken, deren Inhalte eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind.
Neben unzähligen privaten Überwachungskameras, die auf den Eingang oder die Garageneinfahrt gerichtet sind, finden sich auch Videoübertragungen von schlafenden Babys, Schulklassen, Banken oder Schwimmbädern frei im Netz - meist ohne Wissen der Betreiber. Diese vergessen meist darauf, ein Passwort zu setzen.
"Gefährlichste Suchmaschine der Welt"
Auch aus Österreich ließen sich so 23 aktive Kameras entdecken. Der Großteil davon zeigt die Garageneinfahrten von Häusern, aber auch eine Überwachungskamera im Kuhstall ließ sich so entdecken. Shodan sucht dabei nach Kameras, die das gängige Übertragungsprotokoll RTSP (Realtime Streaming Protocol) nutzen, dabei aber kein Passwort festgelegt haben.
Mit dem Dienst lassen sich aber auch relativ einfach andere ungeschützte Systeme entdecken, weswegen Shodan bereits als die „gefährlichste Suchmaschine der Welt“ bezeichnet wurde. In letzter Zeit sorgten vor allem zahlreiche ungeschützte MongoDB-Datenbanken, die über Shodan entdeckt wurden, für Schlagzeilen.
Siegel für Datenschutz
Mit der neuen Suche wollen die Betreiber von Shodan auf das zunehmende Sicherheitsrisiko durch billige Überwachungskameras hinweisen. Diese werden oftmals mit schweren Sicherheitslücken - beispielsweise wie bei den bei Hofer und Aldi verkauften Sicherheitskameras - oder schlechter Dokumentation ausgeliefert. Experten fordern daher eine Kennzeichnung, ähnlich wie beim Energieverbrauch, der die Sicherheit und den Datenschutz von vernetzten Geräten kennzeichnet.