Superyacht mit GPS-Spoofing überlistet
Bei dem Experiment auf hoher See ging es darum, herauszufinden, ob es die Mannschaft auf der Schiffsbrücke den Hacking-Versuch bemerken würde. Dem Team der Cockrell School of Engineering an der University of Texas in Austin gelang eine Übernahme der GPS-Kontrolle, ohne dass dabei Alarm ausgelöst wurde. Mit einem Sender, der leicht in einer Aktentasche versteckt werden kann, wurden echte GPS-Signale langsam überlagert. Dem Navigationssystem des Schiffes wurde eine Kursabweichung vorgespielt. Diese wurde vermeintlich korrigiert und das Schiff fuhr in eine andere Richtung als zuvor.
Bedrohung
Im Vorjahr gelang es demselben Forscherteam, eine unbemannte Flugdrohne mittels derselben Technik auf selbst festgelegte Pfade zu manövrieren. "Da 90 Prozent des weltweiten Frachtverkehrs über die Weltmeere führen und ein großer Teil des weltweiten Menschentransports über den Luftweg geführt wird, müssen wir ein besseres Verständnis für die weiteren Auswirkungen von GPS-Spoofing finden", erklärt der Projektleiter Todd Humphreys. Das Experiment solle die Lücke zwischen den Fähigkeiten von Spoofing-Geräten und der Fehlererkennung von Navigationsgeräten aufzeigen.
"Dieses Experiment ist auch auf andere halbautomatische Vehikel anwendbar, etwa Flugzeuge, die heute teilweise von Autopilot-Systemen gesteuert werden", meint Humphreys. "Wir müssen unsere Denkermützen aufsetzen und sehen, was wir tun können, um diese Bedrohung schnell zu lösen."
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