USA und Israel arbeiten zusammen an einer Laserwaffe
Zwei Rüstungskonzerne machen gemeinsame Sache, um einen 100-Kilowatt-Laser zu entwickeln. Lockheed Martin aus den USA und Rafael aus Israel werden zusammenarbeiten.
Als Ausgangsbasis für das Projekt dient Iron Beam. Dieses Laserabwehrsystem wurde von Rafael und dem israelischen Verteidigungsministerium entwickelt. Es befindet sich in der finalen Phase und soll in den nächsten 2 bis 3 Jahren regulär eingesetzt werden können.
Eigentlich hätte Iron Beam schon heuer in Israel in Betrieb gehen sollen. Durch die strategische Partnerschaft mit Lockheed hofft Rafael vermutlich, die Fertigstellung des Systems zu beschleunigen und weitere Verzögerungen zu vermeiden.
Liest man zwischen den Zeilen der Pressemitteilung von Lockheed, klingt es jedenfalls so, als wäre das Teil des Deals. Lockheed hilft bei der Finalisierung, dafür darf Lockheed dann eine Variante von Iron Beam für die USA und den Export in andere Länder bauen: „Die Kooperation zielt ab eine Variante des Systems für den amerikanischen und andere Märkte zu entwickeln.“
Die erste Laserwaffe seiner Art
Wenn Iron Beam einsatzbereit ist, wird es die erste Laserwaffe seiner Art sein. Anders als bisher eingesetzte Laserwaffen ist es bodengestützt. Die USA testen etwa Laserwaffen derzeit auf Schiffen.
Iron Beam hat eine Leistung von 100 Kilowatt. Der Laser soll damit in der Lage sein, Raketen, Mörsergranaten, sowie große und kleine Drohnen abzuschießen. Ziele in 20 Kilometer Entfernung sollen in bis zu 5 Sekunden zerstört werden.
Das System soll individuell oder im Verbund mit bestehenden Flugabwehrsystemen genutzt werden können. In Israel wird das Iron Dome sein. Das Raketensystem schützt israelische Ballungszentren vor Raketenangriffen der Hamas.
Die Vorteile von Iron Beam
Bei Iron Beam soll ein „Schuss“ weniger als 2.000 US-Dollar kosten, wenn Energiebedarf und Verschleiß einberechnet werden. Bei Iron Dome werden immer 2 Raketen auf ein Ziel geschossen, wodurch die Kosten pro Abwehraktion 100.000 US-Dollar betragen.
Zudem hat eine Iron-Dome-Batterie nur 20 Raketen – kann also nur 10 Ziele bekämpfen, bevor nachgeladen werden muss. Iron Beam kann deutlich länger feuern und eignet sich damit auch zur Abwehr von Drohnenschwärmen.
In der derzeitigen Planung ist Iron Beam in einem Lkw-Container untergebracht, der beim Einsatzort aufgestellt wird. Damit ist Iron Beam schnell einsatzbereit und kann bei Bedarf auch recht flott verlegt werden.
Schutz von kritischer Infrastruktur
So soll die Laserwaffe künftig nicht nur Ballungszentren schützen können, sondern etwa auch Militärbasen und Außenposten. Auch große internationale politische Veranstaltungen könnten mit Iron Beam geschützt werden.
Ein weiterer Einsatzort für Iron Beam ist kritische Infrastruktur. Dazu gehören Atomkraftwerke und Umspannwerke. Wie der aktuelle Krieg in der Ukraine zeigt, greift Russland gezielt zivile, ukrainische Infrastruktur mit Raketen und Kamikaze-Drohnen an, um die Bevölkerung zu terrorisieren.
Besonders die iranischen Shahed-136 Kamikaze-Drohnen machen der ukrainischen Armee zu schaffen, da sie klein sind, tief fliegen und in Gruppen angreifen. Eine Laserwaffe wie Iron Beam könnte die Shahed-136 relativ einfach abwehren.