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V-280: Futuristischer Armee-Helikopter absolviert Erstflug

Kurz vor Jahresende hat Bell den V-280 erstmals abheben lassen. Einige Monate zuvor wurden die Triebwerke des Kipprotor-Hubschraubers am Boden getestet. Bei dem Jungfernflug schwebte der V-280 20 Minuten in der Luft und „machte alles, was wir für den Erstflug geplant hatten“, so Bell.

Das Besondere am V-280 ist, dass im Gegensatz zu anderen Kipprotor-Hubschraubern nicht die gesamten Triebwerke, sondern nur die Rotoren geschwenkt werden. Die Antriebswelle erstreckt sich über die komplette Spannweite. So kann ein Triebwerk beide Rotoren antreiben, falls das zweite Triebwerk ausfallen sollte.

Osprey-Nachfolger

Der V-280 Valor ist der Nachfolger des V-22 Osprey, der ebenfalls ein Kipprotor-Hubschrauber ist und seit 2005 bei den US-Streitkräften zum Einsatz kommt. Diese Art von Hubschraubern sollen die Vorteile von Helikoptern und Flugzeugen vereinen. Sind die Rotoren in der vertikalen Position, sind Starts, Landungen und andere Manöver möglich, wie man sie von Hubschraubern kennt. Im horizontalen Modus fungieren die Rotoren wie Flugzeug-Propeller. Dadurch kann die Maschine schneller fliegen als herkömmliche Hubschrauber, hat einen geringeren Treibstoffverbrauch und dadurch eine höhere Reichweite.

560 km/h schnell

Der V-280 ist bis zu 560 km/h schnell und hat eine maximale Reichweite von 3900 Kilometern. Im Gefechtseinsatz ist die Reichweite mit 930 bis 1480 Kilometern angegeben, sowie eine Traglast von 4,5 Tonnen. Ausgelegt ist er für den Transport einer vierköpfigen Crew sowie zwölf bis 14 Soldaten samt deren Ausrüstung.

Das futuristische Design kommt ua. durch das V-förmige Heck zustande. Im Gegensatz zum Vorgänger V-22 soll der V-280 deutlich leichter, einfacher zu warten und 30 Prozent günstiger sein. Entwickelt wird er derzeit für das Future Vertical Lift-Programm der US-Streitkräfte, für das ein neuer, universal einsetzbarer Hubschrauber gesucht wird.

Kampfeinsatz

Bell V-280 Valor

Laut Bell kann der V-280, zusätzlich zur Bewaffnung für zwei Bordschützen, auch mit Raketen bestückt und als Angriffshubschrauber eingesetzt werden. Experten zweifeln aber daran, dass die US-Streitkräfte davon Gebrauch machen werden. Denn der V-280 sei vorrangig als Transportmaschine entwickelt worden und nicht als Kampfhelikopter.

Sie gehen auch davon aus, dass der V-280 für die US Army immer noch zu teuer sein wird, um die zahlreichen, mittlerweile als veraltet geltenden, Blackhawk-Hubschrauber abzulösen. Stattdessen werden vermutlich die US Marines den V-280 kaufen, die das Vorgängermodell V-22 derzeit ua. für den Start von Flugzeugträgern nutzen.

SB-1

Die Konkurrenz des V-280 ist der Sikorsky/Boeing SB-1, der ebenfalls für das Future Vertical Lift-Programm entwickelt wird. Der SB-1 hätte ebenfalls 2017 seinen Erstflug bewältigen sollen, der aber aufgrund von technischen Problemen auf 2018 verschoben wurde.

Der SB-1 nutzt zwei entgegendrehende Rotoren und einen Heckpropeller. Der Heckpropeller soll beim Vorwärtsflug dafür sorgen, dass der SB-1 die im Future Vertical Lift-Programm geforderte Geschwindigkeit und Maximalreichweite erreicht.

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