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Anno 1800: Die Rückkehr eines Klassikers

Viele dürften mittlerweile vergessen haben, dass eines der wohl erfolgreichsten deutschsprachigen Videospiele aller Zeiten aus Österreich stammt. Mit „Anno 1602“ legte 1998 das steirische Studio Max Design den Grundstein der erfolgreichen Aufbau-Strategiespiel-Reihe. Heute gibt es Max Design schon lange nicht mehr.

Und auch der Erfolg der Spiele-Reihe, die mittlerweile von Blue Byte (bekannt vor allem für „Die Siedler“) entwickelt wird, hat zuletzt einen kleinen Knick erlitten. Nachdem die ersten fünf Generationen mit Bestnoten überschüttet wurden, zeigten sich viele Fans vom eher simplen „Anno 2205“ enttäuscht.

Zurück zu den Wurzeln, dachte sich offenbar Blue Byte, und kündigte daher überraschend auf der Gamescom „Anno 1800“ an (ohnedies eine RTS-lastige Gamescom mitAge of Empires 4). Der Entwickler gab der futurezone einen Einblick, wie man sich bei den Fans mit dem neuen Teil entschuldigen möchte.

Fokus auf Arbeiter

Der neue Teil orientiert sich stark an den Vorgängern, soll aber laut den Entwicklern „fehlende Puzzle-Teile“ hinzufügen. Dazu zählen beispielsweise ein neuer Multiplayer-Modus sowie eine stark verbesserte künstliche Intelligenz der Gegner. Diese sollen nun über eine Hintergrundgeschichte und bestimmte Eigenschaften verfügen, die ihr Handeln bestimmen.

Passend zur Epoche, in die unter anderem die industrielle Revolution fällt, sind die Arbeitsbedingungen der Bevölkerung entscheidend. Je nachdem, wie viele Stunden pro Woche diese arbeiten muss, wie gut sie dafür entlohnt wird (Steuern) und wie komplex die Aufgaben sind, fällt ihre Laune aus. Blue Byte demonstrierte das am Beispiel des heimischen Zoos. Um die Attraktivität der Stadt zu steigern, werden exotischere Tiere angeschafft. Statt Möwen, Schafen und Schweinen werden Löwen, Elefanten und Papageien in die Gehege gesteckt.

Deutlich mehr Inseln

Das beschert den Bürgern jedoch auch mehr Arbeit, die plötzlich unzufrieden sind und streiken. Die Streiks weiten sich bereits nach kurzer Zeit aus und entwickeln sich zu Aufständen. Auch der Versuch, diese gewaltsam niederzuschlagen, schlägt fehl, die Verwaltung muss einlenken.

Auch der Handel soll im Zeitalter des Imperialismus von höherer Bedeutung als in anderen Titeln sein. Details dazu gab man jedoch noch nicht bekannt. An Handelspartnern wird es jedoch nicht mangeln: Die Karten fallen deutlich größer aus, künftig wird es zehn bis zwölf Mal so viele Inseln wie bisher geben. Andere Neuerungen wurden auf der Basis von User-Feedback entwickelt: Die Rückkehr der zufällig generierten Karten, eine Kampagne mit umfangreicher Geschichte sowie direkte Kontrolle über das eigene Militär.

Anno Union gegründet

Derartiges Feedback will man sich künftig verstärkt einholen. Das deutsche Entwickler-Studio kündigte im Rahmen der Gamescom die Anno Union an. Auf dieser Web-Plattform sollen Anno-Fans an der Entwicklung des Spiels beteiligt werden. So soll es etwa Abstimmungen über Charaktere, Features oder andere Details geben. In Foren können sich die Nutzer regelmäßig mit den Entwicklern austauschen. Zudem sollen Anno-Union-Mitglieder vorab Entwickler-Versionen antesten und dazu Feedback geben können.

Dazu nutzt man die hauseigene Plattform Uplay, über die auch bei anderen Titeln immer wieder Beta-Events stattgefunden haben. Obwohl das Spiel erst Ende des nächsten Jahres erscheinen wird, dürfen Interessierte hier schon bald erste Versionen antesten. Zunächst wolle man aber laut Blue Byte die Alpha-Version fertigstellen. Die auf der Gamescom gezeigte Version machte bereits einen fortgeschrittenen Eindruck, auch wenn diese laut Entwicklern bereits aus dem Vorjahr stammt und man diese noch nicht selbst spielen durfte. Die Grafik macht jedoch bereits einen hervorragenden Eindruck, insbesondere die Animationen des Wassers sowie die lebhaften Städte.

Anno wie früher

Mit dem siebten Teil der Serie kehrt „Anno“ zu den Ursprüngen zurück und versucht vor allem alte Fans der Serie ansprechen. Darauf deutet auch der Community-Ansatz hin, mit dem man möglichst jeden zufrieden stellen möchte. Die Idee darf durchaus Nachahmer finden, denn warum sollten nur kleine Indie-Studios auf das „Early Access“-Prinzip setzen?

Anno 1800 soll Ende 2018 für den PC erscheinen.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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