Netzpolitik

73 Prozent weniger Falschinformation nach Trump-Sperre

Die Verbreitung von Falschinformation über die US-Wahl ist nach der Blockade von US-Präsident Donald Trump auf mehreren Social-Media-Plattformen signifikant zurückgegangen. Laut dem Marktforschungsinstitut Zignal Labs ist innerhalb einer Woche eine Reduktion um 73 Prozent zu beobachten.

Wie die Washington Post berichtet, ist dies etwa auf Twitter erkennbar. Als Trump dort noch aktiv sein durfte, gab es 2,5 Millionen Erwähnungen von Wahlbetrug pro Tag. Nach einigen Tagen Trump-Stille waren es nur noch 688.000.

Kurzfristig effizient

Das Resultat zeige, wie effizient die Bekämpfung von Falschinformationen im Internet funktionieren kann, wenn harte Maßnahmen gesetzt werden. "Kurzfristig kann die Menge an Falschinformationen dadurch signifikant reduziert werden", sagt Medienforscherin Kate Starbird von der University of Washington. "Wie es langfristig aussieht, ist noch unklar."

Die Forscher sind überzeugt, dass es bei der Verbreitung von wirren Theorien über die US-Wahl gewisse "Superspreader" gibt, und dass Donald Trump der größte von allen war. "Trumps Verstärkungsmaschine ist beispiellos", sagt die Forscherin Leysia Palen. Trumps Unterstützer retweeten Trumps Twitter-Botschaften etwa mit einer bemerkenswerten Rate.

Diskurs am Rande

Die Erkenntnisse werden auch von einer anderen Studie unterstützt, die von der Organisation Advance Democracy erstellt wurde. Social-Media-Plattformen hätten große Mengen an Falschinformationen blockiert, am Rande gebe es aber weiterhin Konversationen, bei denen hetzerische und gewalttätige Inhalte verbreitet werden.

Dabei stehen bestimmte Persönlichkeiten der US-Politik im Visier. Neben diversen demokratischen Politikern hängt oft auch über Vizepräsident Mike Pence die Bezeichnung "Verrat" bzw. "Verräter". Über Pence hat sich Trump in den vergangenen Tagen kritisch geäußert.

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