Netzpolitik

Anonymous veröffentlicht Daten von "Urhebern"

Mit der Veröffentlichung persönlicher Daten haben unbekannte Täter am Freitag

für eine Stärkung des Urheberrechts angegriffen. Auf einer Internet-Plattform für die Veröffentlichung von Dokumenten wurden unter anderem Namen, Geburtsdaten, Adressen und Telefonnummern der Unterzeichner veröffentlicht - unter ihnen prominente Schriftsteller wie Charlotte Roche und der Musiker Sven Regener, der die Debatte im März ausgelöst hatte. Die Täter sollen aus dem Umkreis der Anonymous-Bewegung kommen, die keine festen Strukturen kennt. Sie überschrieben die Veröffentlichung der Daten mit den Worten „fuck your copyright blah blah blah".

Umstrittene Aktion
Der öffentliche Aufruf „Wir sind die Urheber! Gegen den Diebstahl geistigen Eigentums" wurde bisher von mehr als 6.000 Personen unterzeichnet. Diese bezeichnen das Urheberrecht als „historische Errungenschaft bürgerlicher Freiheit" und als „materielle Basis für individuelles geistiges Schaffen". Sie wenden sich indirekt gegen Initiativen aus mehreren Parteien, das Urheberrecht an die veränderten Bedingungen im Netz anzupassen. Internet-Nutzer reagierten mit einer Gegenerklärung „Wir sind die Bürger" und riefen zur gemeinsamen Suche nach Lösungen auf.

Kritik vom Chaos Computer Club
Die Aktion von Anonymous stieß auch bei Kritikern des Künstleraufrufs auf Ablehnung. Frank Rieger vom Chaos Computer Club (CCC) schrieb im Kurzmitteilungsdienst Twitter: „Das #Anonymous -Label wurde auch schon mal für sinnvollere und zielführende Aktionen benutzt. Künstler bedrohen ist wirklich dumm." Allerdings könne sich jeder Dummkopf als Teil von Anonymous bezeichnen.

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