Netzpolitik

Belgien: Facebook setzt Urteil um und blockt Nicht-Nutzer

Ein Gericht in Belgien verbot unlängst dem sozialen Netzwerk Facebook, das Surfverhalten von Internetnutzern zu verfolgen, die nicht Mitglied sind und drohte mit vehement hohen Strafzahlungen von 250.000 Euro täglich, wenn Facebook dies nicht umsetze. Jetzt reagiert Facebook, weil diese Woche die gerichtliche Anordnung zugestellt werden soll, wie BBC berichtet.

Facebook will Seiten für Nicht-User nun künftig komplett blockieren, was die Konsequenz mit sich zieht, dass diese Nicht-Nutzer auch keine öffentlichen Inhalte von anderen Facebook-Nutzern mehr ansehen können. Der Tracking-Cookie, um den es im Gerichtsurteil ging, soll zudem komplett entfernt werden.

Sicherheitsproblematik

Facebook zeigte sich enttäuscht und betonte einmal mehr, dass das Cookie vor allem aus Sicherheitsgründen zum Einsatz kam. Man habe damit im vergangenen Monat 33.000 Angriffsversuche auf Facebook-Nutzer verhindern können, heißt es dazu seitens einer Facebook-Sprecherin.

Facebook-Sicherheitschef Alex Stamos argumentierte bereits in der Vergangenheit, dass das "Datr"-Cookie das Netzwerk sicherer mache. Es helfe, falsche Profile herauszufiltern und verhindere Cyber-Attacken. Wenn etwa ein Web-Browser binnen fünf Minuten hunderte Seiten besucht habe, sei das ein klares Zeichen dafür, dass der Computer möglicherweise von Online-Kriminellen gekapert worden sei.

Österreich

Neben Belgien muss sich Facebook auch in Österreich wegen einer ähnlichen Sache im Jahr 2016 vor Gericht verantworten. Der Wiener Datenschutzaktivist Max Schrems hat in seiner Klage gegen Facebook ebenfalls die Cookie-Tracking-Problematik als eines der vom Gericht zu untersuchenden Datenschutzverstöße in seiner Klage mit drin. Das österreichische Gericht muss sich mit dieser Thematik allerdings erst beschäftigen. Die Aussichten auf Erfolg beim österreichischen Fall erhöhen sich nun.

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