Keine Beweise: Russland dementiert Cyberangriffe auf Westen
Russland hat die Anschuldigungen der USA und Großbritanniens, es führe eine großflächige Cyberattacke aus, als "grundlos" und "ungerechtfertigt" zurückgewiesen. "Wir wissen nicht, worauf sich diese neuen Anschuldigungen stützen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag in Moskau.
Washington und London hätten "wie zuvor" keine Beweise für ihre Anschuldigungen vorgelegt, "nicht einmal schwache". Die USA und Großbritanniens hatten Russland am Montag vorgeworfen, einen breit angelegten Cyberangriff auszuführen. Der "bösartige" Angriff richte sich sowohl gegen staatliche als auch private Organisationen, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung des Nationalen Cybersicherheitszentrums von Großbritannien, der US-Bundespolizei FBI und des US-Heimatschutzministeriums. Auch Privatpersonen seien von den Attacken betroffen.
Angespannte Situation
Hauptziele der Cyberangriffe seien für das Funktionieren des Internet wesentliche Installationen wie Router, Switches und Firewalls. Die Hacker wollten der Spionage den Weg bahnen, geistiges Eigentum rauben und dauerhaften Zugang zu den Netzwerken der Opfer gewinnen, warnten die britischen und US-Behörden.
Ziel der Cyberattacken sei es, die Arbeit anderer Regierungen zu stören und geschäftliche Aktivitäten zu destabilisieren, erklärte ein Sprecher der britischen Regierung. Er nannte die Angriffe ein weiteres Beispiel für Russlands "Missachtung von internationalen Normen und der globalen Ordnung".
Die Nachricht kam inmitten von ohnehin extrem angespannten Beziehungen zwischen Russland und dem Westen. Die Spannungen waren zuletzt durch die gemeinsamen Luftangriffe der USA, Frankreichs und Großbritanniens auf mutmaßliche Chemiewaffenanlagen des syrischen Machthabers Bashar al-Assad noch einmal verschärft worden.