Netzpolitik

NSA liest Userdaten direkt bei Google und Yahoo aus

Der US-Geheimdienst NSA hat sich laut einem Zeitungsbericht weltweit in die Leitungen von Rechenzentren der Internetkonzerne Google und Yahoo eingeklinkt. Auf diese Weise sei die Spionagebehörde in der Lage, die Daten von Hunderten Millionen Nutzerkonten abzugreifen, darunter auch von Amerikanern, berichtete die „Washington Post“ am Mittwoch unter Berufung auf Dokumente des Informanten Edward Snowden. Die neuen Enthüllungen seien in ihrer Detailtiefe beispiellos. Die betroffenen Firmen hätten überrascht und besorgt auf die Vorwürfe reagiert.

Enorme Datenmengen

Laut einem angeblich streng geheimen Bericht vom Jänner dieses Jahres transfereiert die NSA jeden Tag Millionen von Datensätzen von Rechenzentren der betroffenen Internetkonzerne auf seine eigenen Server in Fort Meade. In den 30 Tagen vor Erstellung des von der Washington Post zitierten Berichts seien 181.280.466 neue Datensätze aus den Beständen von Google und Yahoo abgezapft worden. Die Informationen setzen sich demnach sowohl aus Metadaten als auch aus Inhalten wie Texten, Audioaufzeichnungen und Videodateien zusammen.

Das Haupt-Werkzeug, mit dem sich die NSA Zugang zu den Daten verschafft, nennt sich MUSCULAR. Dabei handelt es sich um ein Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem britischen Geheimdienst GCHQ ins Leben gerufen wurde. Die beiden Geheimdienste zapfen die Glasfaserleitungen an, die das Rückgrat des Internets bilden und die eben auch die Datenzentren großer Firmen miteinander verbinden. Glaubt man dem Bericht der Washington Post, ist davon auszugehen, dass auch andere Internetfirmen betroffen sind.

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