Wikileaks veröffentlicht "scharfe" Schadsoftware
Das deutsche Unternehmen FinFisher hat mit Zustimmung der Regierung eine Spionage-Software an Exekutivbehörden und Regierungsorganisationen einer Reihe von Ländern ausgeliefert, darunter Bahrain, Nigeria, Pakistan, Südafrika und Vietnam. Die Software von FinFisher wurde unter anderem auch in Ägypten unter Ex-Präsident Hosni Mubarak eingesetzt. Verwendet wurde die Software unter anderem bei der Verfolgung von Menschenrechtsaktivisten, berichtet der Guardian.
Aus Protest an dieser Vorgehensweise hat Wikileaks nun eine "scharfe", vollständige Version der FinFisher-Software zum freien Download bereitgestellt. "Diese Veröffentlichung wird der Techniker-Gemeinde helfen, um Werkzeuge zu bauen, die Menschen vor FinFisher schützen", behauptet Wikileaks.
Kritik an Veröffentlichung
Andere Stimmen, etwa die des Computerwissenschaftlers David Gewirtz (auf ZDNet) warnen vor unabsehbaren Folgen. Gewirtz vergleicht die Veröffentlichung der FinFisher-Software mit einem Reagenzglas mit einem tödlichen Virus, das nun Laien zur Verfügung gestellt wird, die nicht wissen, wie sie damit hantieren sollen.
"Ich habe Probleme, diese Verrücktheit in Worte zu fassen. Unverantwortlich ist viel zu milde. Kriminell ist es selbstverständlich. Aber es ist irgendetwas darüber hinaus. Es ist die Veröffentlichung von einer zerstörerischen Waffe an allen und jeden", meint Gewirtz.