Netzpolitik

Wikipedia-Stiftung klagt gegen NSA

Die Internet-Überwachung der NSA verletzte die Rechte von Wikipedia-Nutzern, schrieb Wikipedia-Gründer Jimmy Wales am Dienstag in der „New York Times“. Die NSA spioniere Informationen aus, die über die Glasfaserkabel des Internets laufen. Der Geheimdienst könne so nachverfolgen, was Menschen auf Wikipedia lesen und schreiben - etwa welche Artikel die Nutzer aufrufen oder über welche Fragen die freiwilligen Mitschreiber diskutieren.

„Diese Aktivitäten sind sensibel und privat: Sie können alles über die politischen und religiösen Überzeugungen einer Person verraten, über ihre sexuelle Orientierung oder ihre Krankheiten“, schrieb Wikipedia-Gründer Wales gemeinsam mit Lila Tretikov. Sie leitet die Wikimedia-Stiftung. Die Stiftung betreibt neben der Wikipedia auch andere Projekte wie Wikidata.

Gemeinsam mit Bürgerrechtsgruppen

Wikimedia werde die Klage gemeinsam mit anderen Bürgerrechtsgruppen wie der amerikanischen ACLU einreichen. Sie wollen ein Ende der massenhaften Internet-Überwachung der NSA erstreiten. Durch die Zusammenarbeit der NSA mit anderen Geheimdiensten könnten Mitschreiber in anderen Ländern gefährdet werden, die sich kritisch gegenüber ihrer Regierung äußern, schrieben Tretikov und Wales. Die Wikipedia-Schreiber sollten an dem Online-Lexikon mitarbeiten können, ohne sich Sorgen über Überwachung machen zu müssen.

In den USA laufen bereits mehrere Klagen gegen die NSA-Spionage. Vor allem Bürgerrechtler wollen die Überwachungsprogramme stoppen. Ein Hindernis ist, dass die Kläger nachweisen müssen, dass sie speziell überwacht wurden. Wikimedia leitet ihre Forderungen von Berichten über die NSA-Dokumente aus dem Fundus des Informanten Edward Snowden ab. Darin heißt es, die NSA könne „fast alles, was ein typischer Nutzer im Internet tut“, nachverfolgen.

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