Angst vor Spionage: Frankreich entwickelt WhatsApp-Alternative
Die französische Regierung lässt aus Furcht vor Spionage einen eigenen Messagingdienst als Alternative zu Telegram und WhatsApp entwickeln. Die App sei von einem staatlichen Entwickler programmiert worden und werde von 20 Regierungsmitarbeitern getestet, sagte eine Sprecherin des Digitalministeriums am Montag. Demnach soll die neue Software bis zum Sommer für die gesamte Regierung verpflichtend werden. Man brauche einen Messagingdienst, der nicht von den USA oder Russland verschlüsselt werde.
Alternative zu Facebook
Die Sprecherin verwies auch auf die jüngste Datenaffäre der WhatsApp-Mutter Facebook. Zuletzt war bekannt geworden, dass Facebook die Nachrichten auch trotz der Verschlüsselung mitlesen kann. Aber auch die Alternative Telegram kämpft mit Problemen. Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte Telegram im vergangenen Jahr für seinen Wahlkampf genutzt und ist bis heute dort öfters online. Seit diesem Jahr gibt es allerdings vermehrt Datenschutzbedenken.
So dürfen französische Regierungsmitarbeiter WhatsApp oder Telegram nicht auf ihren Diensttelefonen nutzen. Telegram wurde von einem russischen Unternehmer gegründet, der mit den Behörden seines Heimatlandes im Clinch liegt. Seit Montag ist Telegram in Russland nach offiziellen Angaben blockiert. Die Firma hatte sich geweigert, den Behörden Zugriff auf die Nachrichten der Nutzer zu geben.