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Asus gegen Toshiba: Duell der Ultrabooks

Sie sollen die legitimen Nachfolger der Netbooks werden und den schwächenden Computer-Markt wieder Auftrieb geben. Gemeint sind die Ultrabooks – oder, wie sie Apple-Fans gern nennen: „MacBook Air-Kopien mit Windows“. Die Definition eines Ultrabooks ist zwar nicht in Stein gemeißelt, aber dennoch gibt es einige Definitionsrichtlinien. Ein Ultrabook sollte maximal 21mm dick sein, leichter als 1,4 Kilogramm, eine SSD als Hauptspeicher nutzen, eine Mehrkern-CPU verwenden und eine Akkulaufzeit von fünf Stunden oder mehr haben. Auf ein optisches Laufwerk wird aus Gewichts- und Platzgründen meist verzichtet. Zumindest die Grundvoraussetzungen erfüllen die beiden Kontrahenten Asus Zenbook und Toshiba Z830. Dennoch sind sie recht unterschiedlich, wie der Test der futurezone ergeben hat.

Asus Zenbook
Das für den Test zur Verfügung stehende Zenbook mit 13,3-Zoll-Display ist das Modell UX31E-RY012V (UVP 1099 Euro). Das RY010V ist technisch ident, hat aber eine 256GB SDD statt einer 128GB SSD und kostet 1299 Euro. Die 12-Zoll-Varianten des Zenbooks gibt es um 999 Euro, bzw. 1099 Euro.

Rein optisch ist das Zenbook dem Toshiba Z830 haushoch überlegen. Das Gehäuse besteht aus Aluminium und auch rund um das Keyboard gibt es den gebürstetes Aluminium-Look. Die Tasten und das Trackpad sind farblich angepasst und lassen das Zenbook wie aus einen Guss wirken – und einfach nur gut aussehen. Auch die im geschlossenen Zustand nach vorne zulaufende Kante (das MacBook Air lässt grüßen) gefällt. An der dicksten Stelle misst das Zenbook 18 Millimeter. Die Nachteile des Alu-Looks: Das Zenbook wiegt 1,3 Kilogramm und die Kanten sind relativ scharf. Letzteres fällt im alltäglichen Gebrauch aber kaum auf, da die Handgelenke üblicherweise auf dem Gehäuse ruhen und nicht mit den Kanten in Berührung kommen.

Toshiba Z830
Das Toshiba Satellite Z830-10J (UVP 1110 Euro) ist ebenfalls ein 13,3-Zoll-Gerät mit einer 128GB großen SSD. Optisch ist es eher schlicht gehalten. Dunkelgrau mit vereinzelten Chrom-Applikationen, nur die zwei Aussparungen neben dem Scharnier sehen optisch etwas anders aus. Dafür misst das Z830 aber auch nur 15,9mm und ist 1,12 Kilogramm leicht.

Möglich wird dich durch ein Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung. Das sorgt aber auch dafür, dass sich das Display des Z830 leichter biegen lässt als beim Zenbook. Im Bereich des Touchpads und der Tastatur geben die Gehäuse beider Ultrabooks nach. Man müsste allerdings schon sehr kräftig in die Tasten hämmern, damit dies beim Tippen negativ auffällt.

Anschluss gesucht
Das Toshiba Z830 sagt nicht nur durch sein Design „Business as Usual“. Abgesehen vom optischen Laufwerk vermisst man kaum etwas. Köpfhörer- und Mikrofon-Anschluss sind an der linken Seite, ebenso wie ein SD-Kartenslot. Rechts gibt es einen USB 3.0-Anschluss, an der Rückseite sind zwei USB-2.0-Anschlüsse, sowie ein HDMI-, VGA- und Ethernet-Anschluss. Die Webcam hat 1,3 Megapixel.

Beim Zenbook erinnert die Anschluss-Situation an Apples MacBook Air. Es gibt eine USB-3.0 und eine USB-2.0-Buchse, einen SD-Kartenslot, einen Micro-HDMI-Ausgang und einen 3,5mm-Klinke-Ausgang für Kopfhörer. Den VGA-Anschluss gibt es nur per Adapter über einen Mini-VGA-Anschluss, der Ethernet-Adapter wird über einen USB-Anschluss angesteckt. Immerhin liegen beide Adapter bei und müssen nicht extra gekauft werden. Die Webcam hat 0,3 Megapixel.

Neben den Adaptern liegt dem Zenbook auch eine Schutzhülle – sowohl für die Adapter als auch das Ultrabook – bei. Auch dem Z830 liegt eine Schutzhülle bei. Diese ist aber lediglich dünner Stoff, während die Asus-Schutzhülle aus einem festeren Gewebe mit einer zusätzlichen, eingenähten Verstärkung besteht. Die Ladegeräte der Ultrabooks sind ebenfalls kompakt ausgefallen. Das Zenbook-Ladegerät sieht wie eine schwarze Version des MacBook Air-Steckers aus, der Toshiba-Lader wie ein etwas geschrumpftes Notebook-Netzteil.

Display
Was bei den Anschlüssen angefangen hat, setzt sich beim Display fort: Das Toshiba Z830 ist ein Arbeitsgerät, während das Zenbook mehr auf Unterhaltung setzt. Das Z830 hat ein mattes Display mit LED-Hintergrundbeleuchtung, die Auflösung ist 1366x768 Pixel. Das Zenbook setzt hingegen auf das übliche, Glare-Display, ebenfalls mit LED-Hintergrundbeleuchtung, und einer Auflösung von 1600x900 Pixel.

Für das Verfassen von Texten und längeres Arbeiten am Ultrabook ist das matte Display des Z830 sehr gut geeignet. Für grafische Anwendungen allerdings weniger, da es einen leichten Rotstich hat und der Kontrast etwas zu schwach ist. Auch die Auflösung könnte für Bildbearbeitungen höher sein. Beim Zenbook passt Farbstellung, Kontrast und Auflösung. Die Helligkeit ist ebenfalls gut, ein Arbeiten im Freien dürfte aber aufgrund des spiegelnden Displays trotzdem schwierig werden.

Tastatur und Touchpad
Beide Ultrabooks setzen auf ein Island-Type-Keyboard, bieten also größere Abstände zwischen den Tasten. Das hilft Vertipper zu vermeiden. Beim Z830 sind die Tasten eher in die Länge gezogen, während sie beim Zenbook fast quadratisch sind. Die Z830-Tastatur ist laut Toshiba Spritzwasser-geschützt - aus versicherungstechnischen Gründen wurde dies nicht nachgeprüft. Die Tasten des Z830 sind außerdem beleuchtet. Die Beleuchtung kann ein oder aus-geschaltet oder in den Timer-Modus versetzt werden. Dabei aktiviert sich die Beleuchtung bei einem Tastenanschlag und bleibt noch 15 Sekunden nach dem letzten Anschlag an.

Zum Schreiben sind beide Ultrabooks gut geeignet. Tendenziell tippt es sich auf der Z830 besser, da der Tastenanschlag knackiger ist. Das Zenbook wird zudem wärmer an der Oberfläche als das Z830. Die Hitze ist aber eher oben mittig und am stärksten über den F3 bis F10-Tasten. Die Handgelenke, die links und rechts neben dem Trackpad ruhen, bleiben von den Hitzeströmen verschont.

Das Multitouch-Touchpad des Zenbooks ist angenehm groß und gleitfreudig. Der Klick kann entweder, wie Touchpads üblich, durch Anheben des Fingers und ein sanftes Antippen gemacht werden oder durch ein „echtes“ Drücken des Pads – mechanisches Klick-Geräusch inklusive. Das Touchpad des Z830 ist traditionell. Die linke und rechte Maustaste sind getrennt von der Hauptfläche. Die Oberfläche ist rauer als beim Zenbook und etwas griffiger, was aber keine nennenswerten Vor- oder Nachteile hat. Über den Touchpad ist eine Schnelltaste, um das Touchpad ein- und auszuschalten.

Leistung
Beide Ultrabooks haben einen Intel HD Graphics 3000-Chip. Das Z830 nutzt einen Dual-Core-i5-Prozessor, das Zenbook eine Dual-Core-i7-CPU. In den Benchmark-Test hat trotzdem das Z830 die Nase vorn (Betrieb mit Netzteil, Energieprofil Höchstleistung). Beim 3Dmark06 erzielte das Zenbook 3569 Punkte, das Z830 4179 Punkte. Cinebench 11.5 (64bit Version) bestätigt im OpenGL-Test das Resultat: Toshiba 10,00 BpS, Asus 8,50 BpS. Beim CPU-Test von Cinebench sorgt dann aber doch die i7-CPU des Zenbooks für bessere Resultate: Z830 1,88 Punkte, Zenbook 2,29 Punkte. Auch im „menschlichen“ Vergleichstest ist das Asus bei grafisch nicht aufwendigen Anwendungen ein wenig flotter, ebenso wie bei Installationen von Programmen.

Unter Volllast wird der Z830 deutlich lauter. Der Lüfter hat ein höheres und intensiveres Geräusch. Beim Zenbook ist eher ein tiefes Hintergrundbrummen, das weniger störend ist. Dafür wird das Zenbook aber auch heißer an der Oberfläche.

Die Akkulaufzeit der beiden Ultrabooks ist fast ident. Bei der Filmwiedergabe (720p, VLC-Player, Helligkeit auf 2/3, WLAN ein, Energiemodus Ausbalanciert) war bei beiden nach drei Stunden und 55 Minuten Schluss. Im Energiesparmodus sind bei normalen Arbeiten und reduzierter Helligkeit bis zu sechs Stunden möglich. Mit eiserner Disziplin, sehr niedrig eingestellter Helligkeit und offline, erreicht man eventuell die von den Herstellern prognostizierten acht Stunden Betriebszeit.

Beide Ultrabooks wollen trotz kompakter Maße große Töne spucken. Das Z830 wirbt mit „Dolby Advanced Audio“ das Zenbook mit „Audio by Bang & Olufsen ICEpower“. Im direken Vergleich ist das Zenbook deutlich besser und lauter. Das Z830 erinnert von der Klangqualität ein wenig an ein tragbares FM-Radio. Perfekt ist der Sound des Zenbooks zwar auch nicht, aber für die kompakten Maße durchaus gut.

Fazit
Beide Geräte sind, obwohl es die ersten „echten“ Vertreter (abgesehen vom MacBook Air) ihrer Zunft sind, beeindruckend. Das Toshiba Z830 ist eindeutig das Arbeitstier und fällt vor allem durch das geringe Gewicht positiv auf. Auch die etwas bessere Tastatur und das matte Display machen es für mobile Arbeiter interessant.

Das Asus Zenbook hingegen ist um einiges hübscher, dafür aber auch schwerer. Der Sound ist besser und beim Filmeschauen oder Multimedia-Anwendungen macht das Glare-Display eine bessere Figur. Müsste man sich zwischen den beiden entscheiden, läuft es auf die Frage hinaus: Braucht man ein Ultrabook zum Arbeiten oder spielen? Die dritte Möglichkeit, „zum Angeben“, lässt sich mit „MacBook Air“ beantworten.

Modell:
Asus Zenbook UX31E-RY012V
Display:
13,3 Zoll LED-Glare-Display, 1600x900
Prozessor:
Intel Core i7-2677M 1,80GHz
Arbeitsspeicher:
4GB DDR3 RAM
Speicher:
128GB SSD
Abmessungen:
325x223x3 bis 18 mm
Gewicht:
1,3 Kilogramm
Preis:
1099 Euro

 

Modell:
Toshiba Satellite Z830-10J
Display:
Mattes 13,3 Zoll LED-Display, 1366x768
Prozessor:
Intel Core i5-2467M 1,60GHz
Arbeitsspeicher:
4GB DDR3 RAM
Speicher:
128GB SSD
Abmessungen:
316x227x15,9mm
Gewicht:
1,12 Kilogramm
Preis:
1110 Euro

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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