Flexible Displays: Die Zukunft lässt sich biegen
In einem Monat soll es so weit sein, Samsung bringt ein neues Smartphone mit gebogenem Display auf den Markt. Der Schritt erfolgt kurz nachdem das südkoreanische Unternehmen den ersten gebogenen OLED-Fernseher in Österreich veröffentlicht hat. Die Zukunft liegt jedoch nicht nur in den gebogenen, sondern in den flexiblen Anzeigegeräten.
An flexiblen Bildschirmen forscht man deshalb so emsig, weil sie verschiedene Formfaktoren ermöglichen und in verschiedenste Produkte integriert werden können. Dass sie in Geräten wie Flat-TVs, Smartphones oder auch Notebooks eingebaut werden können, liegt auf der Hand. Aber die Hersteller wollen die biegsamen Displays auch in Produkte integrieren – etwa in Kleidungsstücke, in Litfaßsäulen oder auch in Uhren.
Vom Einst ins Jetzt
Die ersten Prototypen von flexiblen Bildschirmen sind bereits vor mehr als einem Jahrzehnt aufgetaucht, der japanische NEC-Konzern hat 2001 ein Schwarz-Weiß-Display von der Größe einer großformatigen Zeitung präsentiert. Die Idee – so könnte die Zeitung der Zukunft aussehen. Anstatt zu blättern, füllt sie sich auf Knopfdruck mit neuem Content.
Der Display-Wettlauf
2011 zeigte Samsung den ersten flexiblen OLED-Bildschirm und bei der Consumer Electronics Show Anfang 2013 einen Flat-TV mit leicht gewölbtem Display. Während der Messe wurden auch die ersten Konzept-Studien für das Smartphone der Zukunft namens „Youm“ präsentiert. Statt Glas verwenden die Geräte sehr biegsamen Kunststoff und sind laut Samsung-Präsident Stephen Woo, der die Innovation im Rahmen einer Keynote auf der CES in Las Vegas präsentierte, „praktisch unzerstörbar“. Wann die Geräte auf den Markt kommen, steht freilich noch nicht fest, allerdings ist eines fix: Jener Konzern, der es als erstes schafft, ein Smartphone mit einem flexiblen Display auf den Markt zu bringen, wird diesen Markt dominieren.
Vorreiter aus Korea
Die Karten stehen dabei für Samsung nicht schlecht, denn in einem Spot wurde bereits das Konzept eines sehr wandelbaren Geräts gezeigt, nämlich ein Smartphone, das auch zum Tablet mutieren kann. Wie ein Notizbuch lässt sich das Gerät, das sowohl Innen wie auch Außen ein Display hat, auseinander- und zusammenklappen. Die Bildschirme des Geräts sind 5 Zoll (12,7 cm) groß.
Samsung gilt neben LG, Sony NEC und auch Pioneer also einer der Pioniere auf diesem Sektor, wobei Samsung wohl hier am weitesten zu sein scheint. Denn bereits 2012 wurde mit dem Galaxy Skin ein Smartphone gezeigt, das kurz vor der Markteinführung schien. Tatsächlich könnte es aber bei der Consumer Electronics Show 2014 so weit sein, dass Samsung das flexible Zeitalter einläutet und mit dem Skin das erste „flexible Smartphone“ zeigt.
Konkurrent Samsung, LG, wiederum, will mit einer neuen Display-Technologie den E-Book-Markt revolutionieren. LG hat ein flexibles E-Paper entwickelt, das in Graustufen Bild und Text mit einer Auflösung von 1024 x 768 Pixeln (XGA) künftig in E-Book-Reader eingebaut werden könnte. Das Besondere am 0,7 Millimeter dicken Display, es ist nicht nur leicht, sondern auch flexibel und robust. Falltests aus 1,5 Metern Höhe sowie ein Schlag mit einem Gummihammer hält das Display aus, das Display kann bis zu 40 Grad gebogen werden. Durch das dünne Display könne das klassische Lesegefühl von Zeitungen und Zeitschriften erhalten bleiben. Mit einigen Medienunternehmen stehe man bereits in Kontakt.