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HTC One im Test: Stylish, schnell, sexy, Zoe

Das wahrscheinlich Schlechteste an HTCs Flaggschiff ist das Erste, mit dem man konfrontiert wird: der Name. Nach dem HTC One X, One SV, One X+, One S, One S C2, One V und One XL heißt das neueste und beste Modell einfach nur noch One.

Spätestens wenn man das HTC One das erste Mal sieht, ist der Unterschied zu den bisherigen Ones deutlich. Statt Plastik-Unibody gibt es Aluminium-Unibody. In der weiß/silbernen Version sorgen die Chrome-farbenen Leisten ober- und unterhalb des Displays für einen markanten Look. In der schwarzen Version erinnert das One allerdings an den BlackBerry Z10.

Um die Empfangsleistung des Smartphones nicht zu beeinträchtigen, bestehen die Seitenränder des One nicht aus Aluminium, sondern aus Plastik. Auch die Aluminium-Rückseite ist durch zwei Plastikstreifen durchzogen, damit die darunter liegenden Antennen ausreichend Empfang haben. Die weiße Farbe des Plastik-Randes ist gewöhnungsbedürftig. Hätte HTC versucht den Kunststoff Silber oder Chrome zu färben, hätte der Material-bedingte Farbunterschied zum Aluminium wahrscheinlich noch mehr gestört oder dem One einen „billigen" Look verpasst.

Verarbeitung
Das HTC One ist eines der am besten verarbeiteten Smartphones am Markt – wenn nicht sogar das beste. An der Front geht das Glas des Displays nahtlos in die Aluminium-Streifen über. Der Plastikrahmen an der linken und rechten Seite des Glases ist zwar sichtbar, hat aber keinen fühlbaren Höhenunterschied und bietet auch keinen Platz, in dem sich Staub ablagern könnte.

Die Ränder des Aluminium-Gehäuses sind gut abgerundet. Wenn man genau sucht, findet man zwei etwas schärfere Kanten an der Unterseite des unteren Aluminium-Streifens. Die Chance ist gering, dass man beim Alltagsgebrauch jemals mit den Fingern über diese Stelle streift und die Schärfe der Kanten dadurch als unangenehm empfindet.

Handling
Das One liegt ausgezeichnet in der Hand. Das Aluminium vermittelt einen hochwertigen und robusten Eindruck. Die Rückseite ist leicht rau, was die Griffigkeit verbessert. Auch die konische Form des One trägt zum guten Halt bei. Betrachtet man es von der Seite, sieht man, dass die Rückseite breiter als die Vorderseite ist. Dadurch hat der Daumen am Geräterand etwas mehr Halt.

Mit 9,3 mm ist das One nicht gerade dünn – das FullHD-Handy Sony Xperia Z misst 6,8 mm. Das Bäuchlein wird allerdings geschickt kaschiert. Zu den Außenrändern hin ist das One schlanker und bis zu 7 mm dünn. Durch die massive Bauweise und das Aluminium-Gehäuse entsteht anfangs der Eindruck, als wäre das One schwer, obwohl es mit 143 Gramm nur zehn Gramm mehr wiegt als das in Kunststoff gehüllte Samsung Galaxy S3. Im Alltagsgebrauch verschwindet dieser Eindruck aber schnell und es fällt schwer, nach dem One wieder das S3 zu halten – im Vergleich fühlt es sich wie ein Plastikbomber an.

Die Benachrichtigungs-LED ist hinter einer der Bohrungen für den oberen Lautsprecher versteckt. Dadurch ist sie entsprechend klein ausgefallen und man kann das grüne Blinken bei einem verpassten Anruf oder einer eingegangenen SMS schon mal übersehen.

Tippen mit einer Hand und Thumbing ist bequem möglich. Das liegt nicht nur an der Form und Größe des One, sondern auch der überarbeiteten Onscreen-Tastatur. Die Tasten sind etwas größer und die Wortvervollständigung präziser.

Tasten-Dilemma
Einer der Gründe, warum sich das One so gut anfühlt, ist das nichts über das Aluminium-Gehäuse hinaus oder hervor steht. Bei den Hardware-Tasten ist dies ein Nachteil. Die Taste für die Lautstärke am rechten Gehäuserand ist sehr flach. Telefoniert man mit der rechten Hand, kann man sie mit dem Daumen noch einigermaßen gut ertasten. Linkshand-Telefonierer tun sich deutlich schwerer, da der Zeige- oder Mittelfinger von der Rückseite her zur Taste reichen. Da das Gehäuse der Rückseite breiter als das der Front ist, ist es kaum möglich, die Taste zu erfühlen.

Die Standby-Taste ist etwas erhabener und leichter zu erfühlen. Dafür ist die Positionierung links oben bei einem Gerät mit 4,7-Zoll-Display nicht optimal. Hat man nur eine Hand frei, muss man Umgreifen oder die Finger sehr weit strecken, um die Taste zu erreichen.

Statt den drei Softtouch-Tasten an der Front, wie es bei der One-Serie üblich war, gibt es nur noch zwei Tasten. Die Menü-Taste wurde eingespart, die Home-Taste rückt nach rechts außen, um in der Mitte Platz für das HTC-Logo zu schaffen. Dieses erfüllt keine Funktion. HTC hätte die Funktion des Home-Buttons hierauf legen und die Menü-Taste erhalten sollen.

Display
Die Super-LCD3-Technologie harmoniert hervorragend mit der FullHD-Auflösung von 1920 x 1080 Pixel. Die Farbdarstellung ist natürlich – nicht so blass wie beim Sony Xperia Z und weniger übersättigt als bei Samsungs Super-AMOLED-Display des Galaxy S3.

Die maximale Helligkeit ist ausreichend und kommt locker gegen direkte Sonneneinstrahlung an. Die automatische Helligkeitseinstellung arbeitet zuverlässig. Im Testzeitraum war es kein einziges Mal nötig die Helligkeit des Displays manuell nachzujustieren.

Die Betrachtungswinkel sind ebenfalls gut, man erkennt aus nahezu allen Winkeln noch den Display-Inhalt. Allerdings wird ab einem Winkel von 40 Grad die Darstellung etwas dunkler – jedoch nie so dunkel und verfälscht wie bei dem Sony Xperia Z. Der Winkelmeister bleibt dadurch das LG Optimus G, das aber kein FullHD-Display bietet.

Schärfe
Mit 468 PPI lässt das One in Sachen Pixeldichte das Sony Xperia Z und das kommende Samsung Galaxy S4 hinter sich. Natürlich kann man auch beim One wieder die Frage stellen, ob man bei 4,7 Zoll überhaupt eine FullHD-Auflösung benötigt.

Der Unterschied zu einem guten 720p-Display ist beim One deutlicher als beim Sony Xperia Z. Zwar sehen bei beiden die Schriften im Browser sehr scharf aus, jedoch ist der Gesamteindruck beim One besser. Das liegt daran, dass HTC viele App-Icons und auch Apps für die hohe Auflösung optimiert hat, wie etwa Mails, Nachrichten und Kalender.

Ein weiterer Trick, den HTC anwendet um das FullHD-Display in Szene zu setzen, ist die Kachel-ähnliche Ansicht von Blinkfeed und den Fotoalben. Die vielen Fotos, Textblöcke und Videos sehen, trotz der verkleinerten Form, auf dem 1080p-Display immer noch detailreich und scharf aus.

Blinkfeed
Die offensichtlichste Neuerung von Sense 5, der neuesten Version von HTCs Android-Oberfläche, ist Blinkfeed. Der neue Startbildschirm erinnert mit seinen verschieden großen Kacheln ein wenig an Windows Phone, bzw. Windows 8. Im Grunde handelt es sich dabei um eine Zusammenführung von Updates sozialer Netzwerke und vordefinierten Nachrichtenquellen.

Es beginnt mit einem netten Effekt: Im Sperrbildschirm sieht man üblicherweise die Uhrzeit und das aktuelle Wetter. Zum Entsperren schiebt man dieses Widget nach oben. Da sich ganz oben im Blinkfeed dieselbe Anzeige befindet, entsteht so ein scheinbar flüssiger Übergang von Lockscreen zu Blinkfeed.

Wischt man mit dem Finger nach unten, wird Blinkfeed aktualisiert und es tauchen kurz die Shortcuts zu den Einstellungen, der Suchfunktion, die Kategorien-Auswahl (Nachrichten nach Themen, Twitter, Facebook) und zum Erstellen von Status-Updates auf. Wischt man von unten nach oben, verschwindet die Uhr- und Wetteranzeige und man scrollt vertikal seitenweise durch Nachrichten und soziale Updates.

Nachrichten und Updates
In Blinkfeed können folgende Dienste und Apps eingebunden werden: Facebook, Flickr, LinkedIn, Twitter, Kalender, Zoe Share, Kindermodus und TV. Als Nachrichtenquellen können nur vorgeschlagene Portale und Kategorien gewählt werden. Wählt man in den Einstellungen Deutschland bei „Lokale Inhalte" aus, gibt es zwar Österreich als Thema zu wählen, doch heimische Nachrichten tauchen kaum im Blinkfeed auf. Auch ist es nicht möglich lokale Inhalte zu mischen. Will man etwa die Nachrichten der DPA und von Stern, muss man Deutschland wählen und kriegt damit nur die deutschen Varianten von Engadget und Gizmodo vorgesetzt, anstatt die US-Originale. Das Einbinden eines RSS Feeds in Blinkfeed ist nicht vorgesehen.

Durch die geringe Auswahl an Nachrichten ist Blinkfeed nur beschränkt zur gezielten Informationsbeschaffung nutzbar. Als Sammelsurium aus Klatsch, Tratsch und Status Updates ist er aber zumindest ein kurzer Zeitvertreib. Sollte man dafür gar nichts übrig haben, kann man einen der bis zu vier üblichen Homescreens als Standard-Startbildschirm einrichten. Ansonsten kommt man von Blinkfeed durch einen Fingerwischer zur Seite zum normalen Android-Homescreen. Auch hier ist wieder ein netter Effekt verbaut. Beim Wischen zur Seite wird nach und nach das Homescreen-Hintergrundbild eingeblendet, wodurch der Übergang flüssiger ist, als wenn das Bild sofort eingeblendet wird.

Software
Blinkfeed ist nicht die einzige Neuerung in Sense 5. So wurde auch die App-Liste angepasst. Wie bei Blinkfeed ist ganz oben das Uhrzeit- und Wetterwidget, danach wird seitenweise vertikal durchgeblättert. Der Raster ist standardmäßig auf 3 x 4 Apps eingestellt, kann aber auf 5 x 4 App-Icons geändert werden.

HTC hat die Icons für die eigenen Apps und Funktionen überarbeitet. Diese sind etwas simpler, wirken dadurch aber auch moderner, speziell in Verbindung mit dem dunkelgrauen Hintergrund von Blinkfeed und der App-Liste. Der Coverflow-ähnliche App Manager ist jetzt durch einen 3 x 3 Raster ersetzt. Dieser erscheint, wenn zwei Mal die Home-Taste gedrückt wird. Zum Schließen der App im App Manager, wischt man diese mit dem Finger einfach nach oben. Lässt man den Home-Button gedrückt, wird Google Now geöffnet.

Ungewöhnlich für ein Android-Gerät ist, dass es in der Status Bar keinerlei Schnelleinstellungen gibt. Der einzige Shortcut der fix vorhanden ist, ist zum Aktivieren des Energiesparmodus. Andere tauchen erst auf, wenn die entsprechende App ausgeführt wird. Wird etwa über Google Play Music ein Song abgespielt, erscheinen die Pause und nächster Track-Taste in der Status Bar.

Fernbedienung
Wie bei HTC Android-Smartphones üblich, sind die wichtigsten Apps vorinstalliert. Neben den bereits erwähnten sozialen Netzwerken, kommen unter anderem Dropbox, Taschenlampe, TV und ein Kindermodus hinzu. TV kombiniert ein Fernsehprogramm mit einer Infrarot-Fernbedienung.

Beim Einrichten wird der Kabel- oder Satbetreiber gewählt und dann die Kanäle eingestellt, die man empfangen kann. Diese werden als Programm-Guide angezeigt. Im Testzeitraum hat der Guide an mehreren Tagen gar keine oder nur für einige Sender das Programm angezeigt. Zusätzlich kann man Favoriten wählen, anhand derer die App versucht Programmvorschläge zu machen. Im Test lagen die Vorschläge aber meist deutlich daneben.

Sinnvoller ist da die Infrarot-Fernbedienung. Die Schritt-für-Schritt-Einrichtung klappt problemlos, Flat-TV, UPC-Box und Receiver wurden erkannt. Die App ist aber weniger umfangreich als die von Sonys Xperia Tablet T. Richtet man mehrere Geräte in einem Fernbedienungs-Profil ein, so wie es die App vorschlägt, ist nicht immer klar, welches Gerät denn jetzt eigentlich mit den Onscreen-Tasten bedient wird.

Kindermodus
Mit dem Kindermodus von Zoodles können mehrere Profile für Kinder eingerichtet werden – falls man mehrere Kinder hat. Für jedes Profil lässt sich festlegen, welche Apps verwendet werden dürfen. Ein simples Malprogramm ist ebenfalls integriert.

Mit der Funktion „Kinderbücher" kann das Elternteil eines der vorgespeicherten Kinderbücher vorlesen, während dies die Frontkamera aufnimmt. So soll der Nachwuchs eine Gute-Nacht-Geschichte abrufen können, auch wenn man nicht zuhause ist. Dabei stellt sich die Frage, wo man ohne sein 679 Euro teures Smartphone abends hin geht.

Der Kindermodus kann und sollte durch einen Pin-Code gesichert werden. Zwar sind auch gemalte Zeichen zum Sichern möglich, diese Schutzmaßnahme dürfte für aufgeweckte Kinder aber keine große Herausforderung sein.

Passwort-Schützen lassen sich auch SMS-Konversationen mit bestimmten Kontakten. Dies gilt allerdings nur für bereits gesendete und empfangene Nachrichten. Bekommt man eine neue SMS des Kontakts, ist diese nicht automatisch im gesicherten, sondern im normalen Bereich. Will man andere wirklich daran hindern im Smartphone zu stöbern, sollte man lieber die Homescreen-Sperre nutzen.

Kamera
HTC betitelt die Kamera im One als „UltraPixel". Diese hat eine geringere Pixelanzahl als andere Flaggschiff-Modelle. Bei gleich bleibender Sensorgröße haben die Pixel dadurch mehr Platz und sind empfindlicher, wodurch Bildstörungen wie Rauschen verringert und die Qualität bei Aufnahmen mit wenig Licht verbessert werden sollen. Ein optischer Bildstabilisator soll zusätzlich längere Belichtungszeiten ermöglichen, ohne dass die Bilder verwackeln. So kann wiederum der ISO-Wert reduziert werden, was sich ebenfalls positiv auf die Bildqualität auswirken sollte.

In der Praxis sehen Aufnahmen bei guten Lichtverhältnissen sehr gut aus. Die Farben werden akkurat wiedergegeben, die Details stimmen und Bildstörungen wie Rauschen und Artefakte sind tatsächlich geringer als bei anderen, aktuellen Smartphones. Dies dürfte aber auch daran liegen, dass die JPGs nicht so stark komprimiert werden. Bei gutem, natürlichem Licht bekommt man auch mit der 13 Megapixel-Kamera des LG Optimus G tolle Ergebnisse, die ähnlich wenig Bildstörungen aufweisen.

Bei Nachtaufnahmen wird der Unterschied deutlicher. Hier findet das One eine sehr gute Balance aus ISO-Wert und Belichtungszeit. Die Fotos sehen sogar besser als beim Nokia Lumia 920 aus, weil die Farben präziser wiedergegeben werden. Dafür sind die Nachtaufnahmen des Lumia 920 aber schärfer.

Auch bei Aufnahmen bei gutem Licht bemerkt man öfters Unschärfen, speziell an den Rändern. Das liegt daran, dass im Automatik-Modus das One prinzipiell immer mit maximal geöffneter Blende (F2.0) fotografiert. Fotografiert man ein größeres Motiv, wie etwa ein schräg stehendes Auto, ist die Mitte scharf, aber die Teile der Motorhaube und des Hecks unscharf.

Kamera-App
In der Kamera-App gibt es Schnellwahl-Icons für Blitz, den Zoe-Modus, Digitalzoom und Effekte. An der rechten Seite sind die Auslöse-Buttons für Foto und Video. Ein Wechseln zwischen Foto- und Videomodus in einem Menü ist dadurch nicht notwendig.

Das hat den kleinen Nachteil, dass im Options-Menü die Einstellungsmöglichkeiten für Fotos und Videos in einer langen Reihe gelistet sind, was das Ganze ein wenig unübersichtlich macht. Lästig ist auch, dass Einstellungen nicht gespeichert werden. Hat man etwa „HDR" als Szene für die Videoaufnahme ausgewählt, drückt den Home-Button und geht danach wieder in die Kamera-App, wird die Szene auf „Normal" zurückgesetzt. Wechselt man per Shortcut in den Zoe-Modus, hängt sich die Kamera-App gelegentlich auf.

Dafür ist aber die Ausstattung der Kamera-App vorbildhaft. Um Serienbilder aufzunehmen, bleibt man einfach mit dem Finger auf der Auslösetaste – bis zu 20 Fotos werden in drei Sekunden gemacht, danach wird es deutlich langsamer. Schwenkpanoramen mit 360 Grad sind möglich, allerdings nur im Querformat. Manuell können der ISO-Wert, Kontrast, Sättigung, Schärfe und Weißabgleich bestimmt werden. Gesichtserkennung und Lächelaufnahme gibt es ebenso, wie Touch-Fokus und -Auslöser. Nicht gelungen ist die HDR-Aufnahme. Hier wirkt es oft so, als würde das One ein Foto einfach nur heller machen, anstatt zwei unterschiedlich belichtete Aufnahmen zu einer zu kombinieren.

Ein Nachteil der Reduktion auf 4 Megapixel ist, dass man am Smartphone das Gefühl hat, nicht weit genug in Bilder hineinzoomen zu können. Das liegt daran, dass das Display eben schon 1920 x 1080 Pixel hat und die Fotos „nur" 2688 x 1520 Pixel.

Zoe
Der in der Kamera-App prominent platzierte Zoe-Modus ist eine Kombination aus Foto und Video. Es werden in drei Sekunden 20 Fotos mit 4 Megapixel gemacht und ein FullHD-Video. Der Clou daran ist die Darstellung in der Alben-App. Hier findet man den Kachel-Look vom Blinkfeed wieder. Anstatt bloß starrer Bilder, werden die Zoe-Aufnahmen animiert angezeigt. Das kann anfangs ein wenig gruselig sein, etwa wenn man durch das Album blättert und sich das Porträtbild des Arbeitskollegen auf einmal zu bewegen beginnt.

Hat sich der Schreck gelegt – oder man schönere Motive als den Arbeitskollegen fotografiert – erinnern die Zoes in der Alben-App an die bewegten Zeitungsbilder im Daily Prophet von Harry Potter. Im Fotoordner auf dem One beanspruchen die 20 Bilder und das Video eines Zoes zusammen bis zu 42 MB Platz. Das ist nicht gerade wenig, wenn man bedenkt, dass das One nur einen fixen Speicher und keinen MicroSD-Slot zur Erweiterung hat.

Öffnet man in der Alben-App ein Zoe, werden die 20 aneinandergereihten Fotos mit dem Ton des Videos abgespielt. Die einzelnen Fotos bekommt man nicht zu Gesicht. Man kann jedoch über den Schieberegler, so als würde man in einem Video vor- oder zurückspulen, zum gewünschten Foto gehen und es bearbeiten, separat speichern oder über soziale Netzwerke teilen. Bei den Bearbeitungsmöglichkeiten gibt es auch eine Option, mehrere Fotos zu einer Aufnahme zu kombinieren. So kann man etwa Bewegungsabläufe von Zoe-Actionaufnahmen zu einem Foto zusammenfügen.

Highlights und Zoe Share
Die Highlights sind eine automatische Funktion, die, in Internet-Slang ausgedrückt, neben „lol" auch „wtf" als Reaktion hervorruft. Fotos und Videos eines Tages werden automatisch zu einem Highlight-Video, mit Bildeffekten, Zooms und generischer Düdel-Musik, zusammengefasst.

Das Ergebnis kann, je nach Ausgangsmaterial, beeindruckend, belustigend oder einfach nur zum Wundern sein. Will man das Highlight-Video in eine der drei Richtungen trimmen, kann man die Inhalte, die verwendet werden sollen, und einen von sechs Stilen wählen. Jeder Stil hat eine eigene Hintergrundmusik, Bildeffekt und Übergänge.

Das Ergebnis kann entweder als Video auf soziale Netzwerke oder Zoe Share hochgeladen werden. Zoe Share ist ein eigenes Portal von HTC. Es kann das Highlight-Video und bis zu neun Fotos oder Zoes hochgeladen werden. Ist der Upload erledigt, wird ein Link generiert. Dieser führt zu der Seite, auf dem die Kunstwerke zu bewundern, belächeln oder bestaunen sind. Als Beispiel gibt es hier die futurezone-Variante "Mittagessen mit Autos" und "Mini Mix" zum Anschauen.

Die Links und Seiten bleiben laut HTC 180 Tage aktiv. Ein wenig lästig ist, dass der Upload, trotz schneller WLAN-Verbindung, recht lange dauert und in dieser Zeit nicht die Alben-App verwendet werden kann.

Videos
Das One nimmt Videos in FullHD auf. Auch hier ist es wieder ein Problem, dass fast immer mit der maximalen Blendenöffnung aufgenommen wird. Bewegt sich das Motiv auf die Kamera zu oder davon weg, wird es schneller unscharf, als der Fokus nachstellen kann. Sieht man sich die Videos auf einem Monitor oder Flat-TV an, machen sich bei manchen Videos Framerate-Probleme als Ruckler bemerkbar.

Die HDR-Videofunktion kann nicht überzeugen. Ist sie aktiviert, wechselt die Belichtung beim Filmen von hell auf dunkel. In einigen Fällen werden die Videos sogar farbstichig. Die Zeitlupen-Funktion ist ein nettes Gimmick. Da hier aber nur mit reduzierter Auflösung gefilmt werden kann, sieht die Wiedergabe auf dem FullHD-Display des One nicht besonders gut aus.

Leistung
Das One ist in nahezu allen Situationen schnell unterwegs. Slowdowns gibt es kaum und durch die intelligent platzierten Animationen wirkt das Navigieren durch Menüs sehr flüssig und harmonisch. Die Leistung spiegelt sich auch in den Benchmark-Werten wieder:

Antutu: 23555
NenaMark 2: 62,9 fps
Quadrant Standard Edition: 12341

Die Rechenpower hat auch Nachteile. Das HTC One wird beim Fotografieren, Filmen und Abspielen und Bearbeiten von Zoes relativ schnell warm an der Vorder- und Rückseite. Die Temperatur bleibt aber im erträglichen Maße und ist nicht unangenehm hoch.

Der zweite Nachteil ist die geringe Akkuleistung. Nimmt man einige Zoes und Fotos auf, holt sich Updates und E-Mails per WLAN und surft in den Öffis im Web, sollte das One am Abend ans Netzteil, um für den nächsten Tag fit zu sein. Ein Netzteil ist im Lieferumfang nicht erhalten, sondern nur ein Micro-USB-Kabel und Kopfhörer mit roten Akzenten im Beats Audio Look – aber ohne Beats Audio Logo.

Sound
Selbst wenn die In-Ear-Kopfhörer das rote B schmücken würde, wäre es fast schade sie zu verwenden – denn das HTC One hat die besten Lautsprecher, die es derzeit in einem Handy gibt.

Die maximale Lautstärke ist nicht nur laut genug, um problemlos ein Wohnzimmer mit Partygästen zu beschallen (oder die Redaktion eines IT-Portals) – auch die Qualität ist ausgezeichnet. Wenn das MP3 nicht gerade aus Napster-Zeiten und dementsprechend schlecht codiert ist, ist selbst bei der Maximallautstärke kein übersteuern oder knacksen zu hören.

Mit dem Beats Audio Amplifier, der standardmäßig bei der Musikwiedergabe aktiv ist, vermeint man sogar ein wenig Bass zu hören. Für die Wiedergabe von klassischer Musik, Hörbüchern oder Dialog-intensiven Filmen, sollte man den Beats Audio Modus deaktivieren, da hierfür das Basshaltige Tonprofil nicht passend ist.

Fazit
Das One ist sexy, schnell, schön und liegt auch noch sehr gut in der Hand. Makellos ist es aber nicht. Einiges würde sich durch Software-Updates beheben lassen, anderes, wie der fehlende MicroSD-Slot oder die zwei statt drei Softtouch-Buttons, bleiben.

Dennoch ist das HTC One derzeit eines der besten Smartphones, wenn man sich nicht vom Kachel-Look von Blinkfeed und der Sense 5 Oberfläche abschrecken lässt. Mit der hochwertigen Verarbeitung, hohen Geschwindigkeit und dem grandiosen Display legt das One ordentlich vor und setzt die Messlatte für das

verdammt hoch.

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Modell:
HTC One
Display:
4,7 Zoll, 1920 x 1080 Pixel (468 ppi)
Prozessor:
1,7 GHz Qualcomm Snapdragon 600 Quad-Core-Prozessor
RAM:
2 GB
Speicher:
32 GB intern
Betriebssystem:
Android 4.1.2
Anschlüsse/Extras:
Micro-USB, 3,5 mm Klinke, WLAN, Bluetooth 4.0, MicroSIM, GPS, NFC, LTE, MHL
Akku:
2.300 mAh
Kamera:
4 Megapixel mit LED-Blitz (Hauptkamera), 2,1 Megapixel Frontkamera
Videos:
Aufnahme in 1080p mit HDR-Modus
Maße:
137,4 x 68,2 x 9,3 mm, 143 Gramm
Preis:
679 Euro UVP

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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