Intel-Androide Motorola Razr i im Test
Die Intel-Atom-CPU des Razr i verfügt über einen Kern, der mit stolzen 2 GHz getaktet ist. Der Arbeitsspeicher ist 1 GB groß. Als Flash-Speicher sind insgesamt 8 GB verbaut, dem Nutzer stehen in den Werkseinstellungen 5 GB davon zur Verfügung.
Das Gerät mit dem 4,3-Zoll-Display wirkt robust. Auf physische Tasten an der unteren Seite des Displays verzichtet Motorola und hält sich somit an Googles Designvorgaben für Android ab Version 4.0. Die rückseitige Abdeckung lässt sich nicht abnehmen, was auch zur Folge hat, dass man den Akku nicht wechseln kann. Der Großteil der Rückseite besteht aus gummiartigem Kunststoff, der den Effekt hat, dass das Gerät gut und sicher in der Hand liegt. Insgesamt macht die Verarbeitung einen durchwegs guten Eindruck.
Die Einschübe für SIM- und microSD-Karte sind am linken Gehäuserand und sind durch eine Schutzklappe abgedeckt. Die Tasten für Power, Lautstärke sowie eine dezitierte Kamerataste befinden sich auf der rechten Seite. Mit 126 Gramm ist das Smartphone für seine Größe kein Leichtgewicht. Zum Vergleich: Das Galaxy S III von Samsung wiegt zwar sieben Gramm mehr, ist mit 4,8 Zoll aber auch ein gutes Stück größer.
Das Display
Helligkeit, Schärfe und Sättigung des Displays überraschen positiv, wenn auch die Auflösung von 960 x 540 nicht mit High-End-Smartphones mithalten kann. Bei einer Displaydiagonale von 4,3 Zoll kommt man dabei auf eine Pixeldichte von 256 Pixel per Inch (PPI), was merkbar weniger ist als beim Galaxy S III (306 PPI), beim HTC One X (312 PPI) oder beim iPhone 5 (326 PPI).
Die Kamera
Das Razr i verfügt über eine Kamera mit 8 Megapixel und einem LED-Blitz. Videos können in einer maximalen Auflösung von 1080p mit 30 Bildern in der Sekunde gemacht werden. In der Praxis liefert die Kamera durchschnittliche Ergebnisse ab. Wie bei vielen Smartphone-Kameras macht sich unter schlechten Lichtverhältnissen relativ rasch ein Grünstich bemerkbar.
Die Kamera-Software bietet alle Funktionen, die man sich erwartet, in einem übersichtlichen Interface. Belichtung, Effekte und Blitzsteuerung werden standardmäßig als Schnellzugriff am unteren Rand des Displays dargestellt.
Die Software
Ausgeliefert wird das Smartphone mit Android in der Version 4.0.4. Motorola hat das Smartphone darüberhinaus mit einigen Zusatzfunktionen ausgestattet, die sich in der Praxis als nützlich erweisen. So wurde unter anderem der Standard-Launcher durch eine modifizierte Variante ersetzt. Links vom Standard-Homescreen befinden sich Schnellzugriffe auf die wichtigsten Einstellungen wie WLAN, Bluetooth oder GPS - andere Hersteller verpacken diese in die Statusleiste. Will man dem Homescreen eine neue Seite hinzufügen, kann man aus mehreren Vorlagen wählen, was Zeit beim Einrichten spart. Hundertprozentig ausgereift ist die hauseigene Launcher-Kreation aber nicht. Will man etwa zu einer Übersicht aller Seiten, ruckelt das Razr merklich.
Neben dem Launcher hat Motorola das Smartphone noch mit der hauseigenen App "SmartAction" ausgestattet. Damit können gewissen Aufgaben automatisiert werden, ähnlich wie bei der App "Tasker". So schaltet sich das Smartphone etwa zu einer gewissen Zeit bei einem gewissen Ort stumm oder reduziert bei niedrigem Akkustand die Displayhelligkeit. Das Ganze ist grafisch ansprechend aufbereitet, so, dass sich auch Android-Neulinge rasch zurechtfinden werden.
Die Leistung
Abgesehen von einigen wenigen Situationen präsentiert sich das Razr i als leistungsstarkes Smartphone mit wenig Verzögerungen. Dass Android-Apps noch nicht voll mit dem Intel-Chip kompatibel sind, zeigt etwa das Spiel GTA. Zwar lässt es sich ohne Probleme starten und ist auch spielbar, genauso flüssig wie auf anderen Android-Mittelklassegeräten läuft es jedoch nicht.
Beim Vellamo-Benchmark kommt das Razr i auf 603 Punkte und platziert sich damit vor Geräten wie dem Galaxy S III. Beim Quadrant-Benchmark kommt das Razr i auf 3.469 und liegt damit wieder hinter dem S III. Bei AnTuTu schafft das Razr i 8.694 Punkte.
Der Akku
Wo das Smartphone mit dem Atom-Chip wirklich glänzen kann, ist die Akkuleistung. Bei moderatem bis starkem Gebrauch hält das Razr i im Test knapp zwei Tage durch. Damit übertrumpft es die meisten Konkurrenten, bei denen man oft nur einen Tag durchkommt.
Das Fazit
Motorola zeigt mit dem Razr i, dass Intel-Smartphones eine Zukunft haben. Zwar gibt es noch den ein oder anderen Ruckler, aber zumeist läuft das Smartphone schnell und vor allem stabil. Beeindrucken konnte im Test die lange Akkulaufzeit, die unter anderem auf den Intel-Chip zurückzuführen sein dürfte. Das in Verbindung mit einem ansprechenden Preis könnte viele Anwender überzeugen.
In der Anpassung von Android hat Motorola ebenfalls gute Ansätze realisiert und beweist, dass Hersteller-Apps nicht immer überflüssig sein müssen. Auch die Verarbeitung stimmt: Wem Android-Phones bisher immer zu wenig "wertig" erschienen sind, sollte sich das Razr i genauer ansehen. Das Smartphone ist in Österreich ab 400 Euro erhältlich.
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Modell:
Motorola Razr i XT890
Display:
4,3 Zoll Super AMOLED Display - 960 x 540 Pixel (256 PPI)
Prozessor:
2 GHz Single-Core Intel Atom
RAM:
1 GB
Speicher:
8 GB intern (5 GB verfügbar), microSD-Kartenslot bis max. 32 GB
Betriebssystem:
Android 4.0.4
Anschlüsse/Extras:
Micro-USB, 3,5 mm Klinke, WLAN (a/b/g/n), Bluetooth 2.1, NFC
Akku:
2.000 mAh
Kamera:
8 Megapixel mit LED-Blitz (Hauptkamera), VGA-Frontkamera
Videos:
Aufnahme in 1080p möglich
Maße:
123 x 61 x 8,3 mm, 126 Gramm
Preis:
400 Euro