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Kamera-Handy-Hybrid: Panasonic Smart Camera CM1 im Test

Wie auch schon Hersteller wie Samsung und Nokia bringt nun auch Panasonic ein Hybridgerät aus Android-Handy und Fotokamera auf den Markt. Die Kamera verfügt über zahlreiche manuelle Einstellungsmodi, wie man sie unter Android gewöhnlich nicht findet. Ob die CM1 auch hält, was sie verspricht, hat die futurezone im Test überprüft.

Erster Eindruck

Nimmt man die CM1 in die Hand, fühlt es sich weder wie Fisch noch wie Fleisch an. Für eine Kamera ist das Gerät eine Spur zu klein und zu dünn und für ein Handy ist das Gerät deutlich zu dick. Die Verarbeitung ist Panasonic insgesamt jedoch gelungen. Die Oberfläche besteht aus Lederimitat, der Rahmen aus Alu. Abgesehen von dem großen Touchscreen sind auf dem Gerät noch einige weitere Bedienelemente verbaut. So befindet sich der für Android-Geräte übliche Power-Schalter sowie die Tasten zur Regelung der Lautstärke an der Seite. Daneben ist noch eine groß ausgefallene Kamera-Auslösetaste sowie ein Schalter, mit dem man die Kamera-App starten bzw. beenden kann.

In Sachen Anschlüsse ist der Handy-typische MicroUSB-Port vorhanden, der hinter einer Abdeckung verborgen ist. Auch SIM- und MicroSD-Kartenslot liegen hinter einer Abdeckung. Der Akku im CM1 ist fix verbaut und nicht wechselbar.

Das Display hat eine Diagonale von 4,7 Zoll und löst in FullHD auf. Dadurch kommt die CM1 auf eine Pixeldichte von respektablen 469 PPI (Pixels per Inch). In dunkler Umgebung sieht das Display nicht übel aus, im Freien bei Tageslicht fällt jedoch sehr schnell auf, dass die Helligkeit etwas gering ausgefallen ist. So ist es bei Sonnenschein auch in höchster Helligkeitsstufe nur mit großer Mühe möglich, alles auf der Anzeige zu erkennen.

Innenleben und Akku

Die Spezifikationen der CM1 entsprechen so ziemlich dem, was man von aktuellen High-End-Smartphones kennt. Herzstück ist ein Qualcomm Snapdragon 801 Chipsatz mit einer Quadcore-CPU mit einer Taktrate von 2,3 GHz. Für die Grafikdarstellung ist ein Adreno 300 vorhanden. Arbeitsspeicher sind zwei GB verbaut, die Größe des Flash-Speichers beträgt 16 GB, die per MicroSD erweitert werden können.

Die CM1 ist mit allen drahtlosen Schnittstellen ausgestattet, die man auch von Handys kennt, neben Mobilfunk sind noch WLAN, Bluetooth, NFC und GPS integriert. Der Akku hat eine Kapazität von 2600 mAh. Die Akkulaufzeit hängt stark davon ab, inwieweit man die Handy-Funktionen benutzt. Dann, wenn man viele Fotos schießt, ist es in jedem Fall schwierig, einen ganzen Tag mit einer Akkuladung durchzuhalten. Da der Akku nicht wechselbar ist, muss man unterwegs wohl oder übel auf ein Akkupack zurückgreifen, um die Kamera ohne Steckdose weiter zu verwenden.

Die Software

Die Software der Kamera basiert auf Android KitKat in der Version 4.4.4. Das System wurde dabei von Panasonic großteils im Android Stock-Zustand belassen, lediglich Foto-Apps wurden vorinstalliert. Das Gerät verfügt über eine Google-Zertifizierung, was bedeutet, dass der Play Store vorinstalliert ist und man vollen Zugriff auf alle Apps hat. Ein Update auf Android 5.0 Lollipop hat Panasonic übrigens noch für Mai versprochen.

Die Kamera-App verfügt über so ziemliche alle Funktionen, wie man sie von anderen Kompakt-, System- oder Spiegelreflexkameras kennt. Neben den üblichen Modi wie Programm-, Zeit und Blendenautomatik hat man noch die Möglichkeit, im manuellen Modus alle Werte selbst einzustellen. Verschiedene Automatik- sowie Kreativmodi stehen dem Fotografen ebenfalls zur Verfügung. Neben JPGs ist es übrigens auch möglich, mit der CM1 unkomprimierte RAW-Dateien zu erzeugen.

Die Bedienung über den Touchscreen ist zwar gewöhnungsbedürftig, das Interface ist jedoch so intuitiv, dass man sich bereits nach kurzer Zeit gut zurechtfindet. Störend ist lediglich der Umstand, dass man bei Sonnenschein im Freien auf dem Touchscreen relativ wenig erkennen kann, weswegen es immer wieder vorkommt, dass man sich beim Bedienen etwas schwer tut.

Kamera und Bildqualität

Herzstück des Gerätes ist der Bildsensor, der eine Größe von einem Zoll aufweist und mit maximal 20 Megapixeln fotografiert. In Sachen Sensorgröße spielt die CM1 somit in einer Liga mit Kompaktkameras wie Sonys RX100. Als Bildprozessor kommt Panasonics Venus-Engine zum Einsatz, die für besonders rauscharme und scharfe Fotos sorgen soll. Das Objektiv kommt aus dem renommierten Hause Leica und hat eine Brennweite von 28mm. Die größte Blende liegt bei f2,8.

In der Praxis fällt im Vergleich zu konventionellen Handy-Kameras der schnelle und in den meisten Fällen korrekt gesetzte Autofokus auf. Auch der Umstand, dass die Kamera-App sehr schnell startet und fotobereit ist, fällt positiv auf. Bei voller Auflösung schafft man ohne Nachfokussieren maximal circa drei Fotos in der Sekunde, was kein außergewöhnlicher, aber auch kein schlechter Wert ist.

In Sachen Bildqualität weiß die CM1 durchaus zu beeindrucken. Der große Sensor in Verbindung mit dem lichtstarken Objektiv ermöglicht es, bei Aufnahmen unter den richtigen Bedingungen auch ein schönes Bokeh zu erzeugen. Auch bei schlechten Lichtverhältnissen erzeugt die CM1 selbst bei einem hohen ISO-Wert Fotos mit geringem Bildrauschen. Bis zu einem ISO-Wert von 800 kann man mit der CM1 locker gehen, ohne, dass das Rauschen zu stark negativ ins Gewicht fällt.

Insgesamt geht die Farbdarstellung durchwegs in Ordnung, die Fotos werden in der Regel zwar etwas blasser, als man es von anderen Kameras gewohnt ist, hier kann man jedoch mit verschiedenen Foto-Modi bzw. Nachbearbeitung korrigierend eingreifen.

Etwas mühsam beim Fotografieren war die regelmäßig auftretende Fehlermeldung, dass die Kamera überhitzt sei und darum geschlossen werden müsse. Startet man die Kamera gleich danach wieder, funktioniert sie jedoch ganz normal weiter.

Fazit

Die Lumix CM1 ist ein exotisches Gerät, das bessere Fotos abliefert, als jede andere Handy-Kamera bislang. Dafür muss man ein für ein Smartphones relativ sperriges Gehäuse in Kauf nehmen und eine für eine Kamera vergleichsweise kurze Akkulaufzeit. Dafür kann man auf sämtliche Android-Apps zugreifen und seine geschossenen Fotos direkt bearbeiten und weiterschicken. Die Technik hat auch seinen Preis, die CM1 kostet 899 Euro.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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