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Kurzwahl wird auf Handys wiederbelebt

Wer eine einprägsame Telefonnummer für seine Firma sucht, kann sich seit 2016 eine Kurzwahl-Nummer zulegen, die aus der Taste Stern und einem Wortbegriff besteht. Wer in Österreich etwa *TAXI (gleichbedeutend mit *8294) wählt, landet bei einem bekannten Wiener Taxi-Unternehmen, und auch die Österreichische Post hat sich mit *POST (*7678) eine Kurzwahl für die eigene Service-Hotline gesichert. Ö3 wiederum verzichtet auf die Wort-Nummer und hat *300 als Kurzwahl für die eigene Verkehrs-Hotline ausgewählt.

Patentierte Technologie

Hinter dem Konzept, das in Amerika mit 1-800-Nummern längst etabliert ist, steht das Unternehmen One smart star (OSSN), das weltweit in 25 Ländern tätig und seit 2015 auch am österreichischen Markt aktiv ist. Es verfügt nicht nur über die patentierte Technologie zur Kopplung von Stern-Nummern mit den bestehenden Hotlines der Firmen, sondern wickelt in Österreich auch die Registrierung der Wunsch-Nummer mit der Rundfunkbehörde RTR und den Mobilfunkern ab.

Gabriele Davies, Country Manager OSSN Austria
25 Unternehmen konnte OSSN in Österreich bereits gewinnen, 2017 soll diese Zahl vervierfacht werden. „Firmen wollen auf allen Kanälen so einfach wie möglich erreichbar sein. Eine Sternnummer wie *UNIQA oder *2020 für Deichmann lässt sich viel leichter merken als eine lange Service-Nummer. Kunden wiederum können sicher sein, dass sie eine Gratis-Nummer wählen“, erklärt Gabriele Davies, Country Managerin OSSN im Gespräch mit der futurezone.

Für kleinere Firmen wiederum bedeute eine einprägsame Kurzwahl-Nummer einen Wettbewerbsvorteil. Ein St. Pöltner Taxi-Unternehmen setze auf *CAB und profitiere seitdem mit stark gestiegenen Anrufraten. Eine kleine Reinigungsfirma sicherte sich *CLEAN.

Generische Begriffe teurer

Die Preise sind nach der Attraktivität des Begriffes gestaffelt. Für generische Begriffe, die gesamte Dienstleistungsbranchen abdecken, muss man mit bis zu 700 Euro pro Monat tiefer in die Tasche greifen. Kurze Ziffernkombinationen werden ab 250 Euro monatlich angeboten, die genaue Preisgestaltung sei gerade bei kleineren Unternehmen aber Verhandlungssache, meint Davies.

Für diese sei die Wunschnummer, die sich auch leicht auf eigene Dienstautos schreiben lasse, ein gutes Marketing-Tool. Dienstleistungs-Firmen, die mit jedem Anruf Geld verdienen, wie ein Taxi-Unternehmen hätten die Kosten schnell eingespielt, ist Davies überzeugt.

Telefon bleibt wichtig

Dass der telefonische Kundenkontakt im Zeitalter von Chatbots, Facebook-Kommunikation und professionellen Webauftritten weniger wichtig wird, bestreitet Davies entschieden. „In einer Zeit, in der Kunden mit Informationen von allen Seiten geflutet werden, ist der persönliche Kontakt wichtiger denn je. Auch Banken haben das längst erkannt. In Stresssituationen, etwa bei einem Verkehrsunfall oder einer Schadensmeldung, ist es ein entscheidender Vorteil, wenn ich nicht erst mühsam irgendwelche Service-Nummern googeln muss“, sagt Davies.

Ossn
Genutzt werden kann der Kurzwahl-Service technisch bedingt übrigens nur mit Mobiltelefonen und VoIP-Geräten. Da 90 Prozent aller Österreicher mittlerweile praktisch ausschließlich übers Handy telefonieren, sei dies kein Hindernis. Durch die hohe Mobilfunkdurchdringung verwende OSSN Österreich zudem als Testmarkt, bevor der Dienst auch in Deutschland und der Schweiz angeboten werde. Neben dem Service will OSSN auch mit einer eigenen App punkten, in der alle Firmen mit Sternnummern, aber auch andere Unternehmen mit ihren Service-Nummern gelistet werden.
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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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