Produkte

NFC-Testprojekt von A1 und paybox eingestellt

Den Burger (bei McDonald`s) oder die Wurstsemmel (vom Merkur) per Handy bezahlen, während man zugleich telefoniert: Das war

in Wien dank eines Pilotprojekts von A1 und der Paybox Bank möglich. Doch obwohl die Technologie im Laufe der Pilotphase immer besser funktioniert hat und die Kunden immer zufriedener damit wurden (die futurezone konnte sich bei mehreren Testeinkäufen auch persönlich davon überzeugen), wird es nun per Jahresende eingestellt. Das teilte die Paybox Bank am Freitag auf ihrer Websitemit.

"Der Pilotbetrieb wird mit 31.12.2012 eingestellt. Eine Ausweitung der Akzeptanzstellen ist derzeit nicht geplant. Daher sind mit Jahresende 2012 paybox NFC Zahlungen bei McDonald`s, Merkur und den A1 Shops nicht mehr möglich", heißt es seitens der Paybox Bank. A1 bestätigte diese Angabe.

Es war bereits das zweite Mal, dass A1 ein Experiment mit Near Field Communication (NFC), also jener Technologie, die eine berührungslose Datenübertragung über kurze Distanzen und somit bargeldloses Bezahlen ermöglicht, gestartet hat. 2007 wurden Wiener Linien- und ÖBB-Fahrautomaten mit NFC-Chips versehen. Mit einem NFC-Chip ausgerüstet waren damals beispielsweise die Nokia 6131-Handys. Doch das Experiment blieb eines und es sieht so aus, als wäre auch der nächste Versuch vorerst gescheitert.

Konkurrenz macht mit Karten weiter
Während der A1-Versuch mit den NFC-Handys eingestellt wird, versuchen Zahlungs- und Terminalanbieter wie PayLife oder card complete die Technologie weiterhin zu pushen. Sie setzen dabei allerdings vorerst auf kontaktloses Bezahlen per Karte - etwa per Kreditkarte oder

. Die "mobile Geldbörse am Handy" sei zwar interessant, aber noch eine Zukunftsvision, ließ der PayLife-Geschäftsführer Peter Neubauer noch im September diesen Jahres wissen.

Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat neben NFC-Kreditkarten allerdings auch noch immer ein

in Linz am Laufen. Anders als der A1-Pilotversuch soll dieses demnächst auf Android-Smartphones erweitert werden, denn die positiven Reaktionen der Nutzer würden überwiegen, erzählte der Projektleiter Gerald Kubu der futurezone. Auch T-Mobile hatte auf der IFA ein eigenes NFC-Bezahlprojekt angekündigt. Die
wurde von T-Mobile in Zusammenarbeit mit BIPA bereits ausführlich getestet.

Kompatibilität als Stolperstein?
Wirklich Sinn machen solche Systeme allerdings tatsächlich erst dann, wenn sie flächendeckend und anbieterübergreifend funktionieren und wenn ein Kunde nicht am NFC-Terminal beim Zielpunkt nur mit seiner NFC-MasterCard und bei den Merkur-Filialen nur mit dem A1-Paybox-NFC-Smartphone zahlen kann. Die neuen Terminals von PayLife und card complete, die seit diesem Jahr nach und nach an den Kassen eingesetzt werden, sind laut Hersteller-Angaben mittlerweile aus technischer Sicht soweit.

Jetzt fehlt es nur noch an Modellen bzw. an der Zusammenarbeit der verschiedenen Interessensgruppen - Banken, Mobilfunk- und Gerätehersteller - gemeinsame Lösungswege zu finden. Denn letztendlich wird am Scheitern des A1-Projekts vor allem der "Insellösungsansatz" Schuld gewesen sein. Kunden wollen eine "national und international übergreifende Bezahllösung", heißt es dazu seitens A1. Das habe man nun erkannt. Man arbeite daher bereits mit Hochdruck an der Virtualisierung einer A1-Kreditkarte für NFC-fähige Smartphones.

Mehr zum Thema

Klicken Sie hier für die Newsletteranmeldung

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

mehr lesen