Sony-CEO: “Bei Wearables fehlt noch die richtige Formel”
Der japanische Konzern Sony hat einige schwere Jahre hinter sich. Verluste in Millionenhöhe standen jahrelang auf der Tagesordnung, viele Beobachter haben das Unternehmen bereits totgesagt. 2016 schaffte Sony nun eine Kehrtwende und schrieb erstmals seit drei Jahren wieder schwarze Zahlen, hauptsächlich dank der Sparte rund um die Spielekonsole PlayStation.
In der Vergangenheit war auch immer wieder die Rede davon, die Handy-Sparte abzustoßen, wenn keine schwarzen Zahlen geschrieben werden. Derzeit sei davon jedoch keine Rede, wie Sony-CEO Kazuo Hirai am Rande der Elektronikmesse IFA in Berlin erklärte. “Wir wollen sicherstellen, dass die Xperia-Sparte in Zukunft wächst”, so Hirai. Dazu wurden im Rahmen der IFA zwei neue Smartphones vorgestellt, die ihren Teil dazu beitragen sollen. Andere mobile Geräte wie Wearables wurden nicht vorgestellt, Hirai wies im Rahmen der Pressekonferenz lediglich auf die E-Paper-Watch FES hin, deren Aussehen man per Knopfdruck ändern kann.
Einen durchschlagenden Erfolg am Wearables-Markt konnte man auch mit den Android-Smartwatches noch nicht verbuchen. “Wir hatten einige erfolgreiche Produkte, einen Home Run haben wir aber noch nicht erzielt”, so Hirai gegenüber der futurezone. “Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, viele Unternehmen suchen derzeit nach Möglichkeiten am Markt. Auch uns fehlt aktuell noch die richtige Formel”, so Hirai weiter.
Paradigmenwechsel
Laut Hirai stehe der nächste Paradigmenwechsel bei der persönlichen Kommunikation an. “Es wird über das Smartphone hinaus gehen”, so der Sony-Chef. Wie genau die neuen Geräte aussehen werden, oder worum es sich genau handle, versuche man derzeit zu erforschen. Man habe die Sparte jedoch noch nicht aufgegeben und versuche weiterhin, neue Produkte zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.
PlayStation und Virtual Reality
Bevor Hirai zum Sony-Chef ernannt wurde, führte er die PlayStation-Sparte an. Zuletzt war genau dieser Firmenbereich für das positive Ergebnis hauptverantwortlich. Das soll auch so bleiben: “Das PlayStation-Geschäft und die Network Services spielen eine Schlüsselrolle beim zukünftigen Wachstum”, so Hirai. Dabei gehe es nicht nur um das Spiele-Geschäft, Erfahrungen, Technik und Entwicklungen der PlayStation-Sparte spiegeln sich auch in anderen Produkten wider.
Ein Zukunftstrend könnte Virtual Reality sein. “Hier gibt es großes Potential”, so der Sony-Chef. Wenn die Technik den Durchbruch schafft, will Sony auf den Umstand setzen, dass eine komplette Infrastruktur vorhanden ist, um sämtliche Virtual-Reality-Bereiche abzudecken. Von Hardware, Games bishin zum Kreieren von Inhalten könne man alles abdecken. Konkrete Pläne der Sony-Studios einen Spielfilm in Virtual Reality zu produzieren gibt der derzeit zwar nicht, “zur gegebenen Zeit hoffen wir aber, das zu tun”, so Hirai.
Audio
Angesprochen auf die jüngsten High-End-Audio-Produkte, die teilweise zu sehr hohen Preisen verkauft werden, sagt Hirai: “Der Markt für die Signature Serie ist naturgemäß sehr klein”. Dennoch wolle man an derartigen Produkte festhalten. “Es gibt (am Audio-Markt, Anm.) viel Raum für Innovationen”, so Hirai. Punkten wolle man mit dem “emotionalen Wert”, den die Sony-Produkte mitbringen. Die Marke habe eine lange Tradition und sei immer noch stark, wie er betont. Vielen Kunden gehe es nicht nur rein um die Spezifikationen und den Preis, der emotionale Teil dürfe nicht vernachlässigt werden.
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Disclaimer: Die Reisekosten der futurezone-Redakteure zur IFA werden von Samsung, Sony und der futurezone selbst bezahlt.