Sony WS613 im Test: Musik statt Wasser im Ohr
Musik ist für viele Sportler eines der wichtigsten Motivationsmittel im Kampf mit ihrem inneren Schweinehund. Für Anhänger wässriger Sportarten gestaltet sich die Bewegungsbeschallung üblicherweise etwas schwieriger. Zwar gibt es bereits seit längerem wasserdichte MP3-Player, die mittels spezieller Kopfhörer oder Knochenschallleitung auch unter Wasser funktionieren, damit sind aber oft Kompromisse bezüglich der Tonqualität, der Lautstärke und der Haltbarkeit des Geräts verbunden.
Die Flut
Im futurezone-Test in mehreren Wiener Hallenbädern erweist sich der NWZ-WS613 als guter Wassersportbegleiter. Selbst bei Schwimmeinheiten, die mehrmals über das empfohlene Maximum von 30 Minuten hinausgingen, kam es zu keinerlei flüssigkeitsbedingten Problemen. Bevor es ins mehr oder minder kühle Nass geht, müssen die Gummikappen auf den Ohrstöpseln gegen mitgelieferte, wasserfeste Versionen in der richtigen Größe getauscht werden. Dabei ist wichtig, dass die Hörer das Ohr komplett abdichten, da Wasser in den Gehörgängen die Schallübertragung stört.
Wenig Bass
Die Tonqualität ist über wie unter Wasser in Ordnung. Höhen und mittlere Töne sind klar, der Bass könnte allerdings etwas besser ausgeprägt sein. Das ändert sich auch nicht, wenn der Player auf dem Trockenen verwendet wird. Die Installation von Software ist nicht nötig, der Player wird von Rechnern unter Windows, Linux oder OS X als Datenträger erkannt und kann so einfach mit Musik befüllt werden. Angeschlossen werden muss der NWZ-WS613 über eine Docking-Station, was der wasserfesten Konstruktion ohne Anschlussbuchsen geschuldet ist. Im Test hat es ab und zu länger gedauert, bis der NWZ-WS613 vom Computer erkannt wurde, am Ende hat es bisher aber immer geklappt. Neben MP3-Files akzeptiert der Player auch WMA, AAC oder Linear PCM.
Der integrierte Akku schafft laut Herstellerangaben rund acht Stunden, sofern das Gerät nicht per Bluetooth mit einem Smartphone gekoppelt ist. Mit ständig voll aufgedrehter Lautstärke wird dieser Wert nicht ganz erreicht, eine Woche mit täglichem Sportprogramm (fünf mal eine Stunde Arbeitsweg mit dem Fahrrad plus zwei mal eine Stunde schwimmen) schafft der Akku aber tatsächlich. Im Bluetooth-Modus halbiert sich die Laufzeit allerdings fast. Aufgeladen werden kann das Gerät nur über die Docking-Station.
Ohrendruck
Der NWZ-WS613 kann per Bluetooth mit dem Smartphone gekoppelt werden und spielt dann auch Songs von diesem Gerät oder eventuell dort installierten Streaming-Diensten. Die Kopplung per Bluetooth kann auch über NFC eingeleitet werden, falls das Smartphone dafür gerüstet ist. Die Verbindung lässt sich aber auch manuell problemlos herstellen. Auch als Freisprecheinrichtung funktioniert der Player, mit Hilfe eines kleinen integrierten Mono-Mikrofons. Die Sprachqualität ist völlig ausreichend für Telefonate.
Fazit und Preis
Für Wassersportler ist der NWZ-WS613 eine nützliche Trainingsbegleitung, die mit ausreichender Lautstärke für Musikuntermalung auf und im Wasser sorgt und bei jedem Wetter sitzt. Vor allem für Schwimmer ist das Gerät ein Gewinn, der Klang ist besser als bei vielen anderen Playern, die für den Einsatz im Wasser konstruiert wurden und die gesamte Technik ist in einen leichten Bügel integriert, ohne störende Kabel. Das hat aber auch seinen Preis: Bei Amazon kostet das Gerät derzeit rund 140 Euro. Mit den kleineren, ebenfalls wasserdichten Geschwistern des Players bietet Sony selbst für Schwimmer passendere Alternativen, allerdings ohne Freisprechfunktionalität und Ringfernbedienung. Dafür wird die Wasserdichtheit dort nicht auf 30 Minuten beschränkt. Dieses Zeitlimit ist eine Einschränkung, die viele ambitioniertere Sportler wohl zu anderen Produkten greifen lassen wird. Andere Hersteller haben vergleichbare Geräte teilweise zu viel geringeren Preisen im Angebot.
Für Fans von betonten Bässen und Musik-Genießer, die nur einen bequem sitzenden Player für den Alltag suchen, ist das Gerät eherungeeignet. Der NWZ-WS613 ist ein Gerät für Sportler, das keinen Ärger macht, wenn es mit Schweiß in Berührung kommt oder zum Schwimmen getragen wird. Für alle anderen Zielgruppen gibt passendere Alternativen, vor allem was Klang und Tragekomfort angeht. Wassersportler, die nicht unbedingt eine Ringfernbedienung oder eine Freisprecheinrichtung brauchen, gibt es günstigere Geräte, die keinen Beschränkungen ihrer Wasserfestigkeit unterworfen sind.