Sony Xperia Z Ultra im Test: Wasserdichter Handy-Koloss
Um die Grenze zwischen Smartphone und Tablet noch weiter verschwimmen zu lassen, hat Sony den Handy-Riesen Xperia Z Ultra auf den Markt gebracht. Das Display hat eine Diagonale von 6,4 Zoll, was mehr als 16 Zentimetern entspricht. Dementsprechend groß sind auch die Abmessungen des Gerätes mit 179.4 x 92.2 mm. Mit 6,5mm Dicke wirkt das Z Ultra bei diesen Abmessungen bereits außerordendlich schlank.
Die Verarbeitung und die Anschlüsse
Wie schon beim Xperia Z und Z1 setzt Sony auf eine vollständig verglaste Vor- und Rückseite. Das Glas ist jeweils mit der bruchsicheren Folie überzogen, die man ebenfalls schon von früheren Sony-Smartphones kennt. Jene ist laut Sony zwar kratzfest, ganz so hart wie Gorilla Glas ist sie jedoch nicht. Das führt dazu, dass man gut aufpassen muss, um böse Kratzer zu vermeiden.
Die Verarbeitung des Gehäuses macht einen durchwegs guten Eindruck, auch wenn das Ultra vielleicht nicht ganz so edel ist, wie das Xperia Z1 mit seinem Aluminiumrahmen. Das trübt den positiven Gesamteindruck in der Praxis jedoch kaum.
Das Xperia Z Ultra ist, wie es im Test auch mehrfach unter Beweis stellen musste, wasserdicht. Aus diesem Grund sind sämtliche Anschlüsse am Gehäuse mit einer Abdeckung geschützt, um das unbeabsichtigte Eindringen von Wasser zu verhindern. Eine Ausnahme stellen nur der Klinkenanschluss für Kopfhörer sowie Sonys proprietärer magnetischer Docking-Anschluss dar. Jene sind nicht abgedeckt, was jedoch keine Auswirkungen auf die Wasserfestigkeit hat.
Hinter einer großen Abdeckung am rechten Rand werden microSIM-Karte sowie wahlweise eine microSD-karte eingesetzt. Auf der linken Seite am oberen Ende liegt der USB-Anschluss. Das Smartphone verfügt neben der Power-Taste lediglich noch über zwei Knöpfe zum Regulieren der Lautstärke. Ein dedizierter Auslöser für die Kamera, wie etwa beim kleinen Bruder Z1, gibt es nicht.
In der Praxis braucht es schon eine sehr große Hand, um das Z Ultra auch einhändig halbwegs komfortabel bedienen zu können. Wirklich sicher bekommt man den Koloss mit einer Hand aber vermutlich nie zu fassen. Positiv im Alltag fällt dennoch das Gewicht des Z Ultra auf. Mit 212 Gramm ist es für seine Größe eher leicht ausgefallen und kann darum auch ohne Beschwerden sehr lange in der Hand gehalten werden.
Das Display
Das 6,4-Zoll-Display des Z Ultra löst in FullHD mit 1920 x 1080 Pixel auf. Bei der Diagonale kommt man so auf eine Pixeldichte von 344 PPI. Auch wenn aktuelle Smartphone-Flaggschiffe auf über 400 PPI kommen, lässt sich in Sachen Schärfe in der Praxis kaum ein Unterschied zu Smartphones wie dem Xperia Z1, dem HTC One oder dem Galaxy S4 feststellen. Die Anzeige des Z Ultra wirkt dennoch in keiner Situation pixelig, auch Treppcheneffekte lassen sich mit freiem Auge nicht wahrnehmen.
Bei dem Display handelt es sich um ein e-IPS TFT LCD-Panel. Wie schon beim Xperia Z1 arbeitet auch das Display des Z Ultra mit Sonys Triluminus-Technologie in Verbindung mit der hauseigenen X-Reality-Engine. Trotz auf dem Papier gleichen Spezifikationen unterscheiden sich die Anzeigen der beiden Sony-Smartphones in der Praxis voneinander. In Sachen Betrachtungswinkel und Farbdarstellung kann das Z Ultra das Z1 übertreffen. Kontraste und Farben werden intensiver dargestellt und das Display blasst auch bei spitzen Betrachtungswinkeln weniger aus.
Insgesamt hinterlässt die IPS-Anzeige aber dennoch einen positiven Eindruck, sowohl Farben als auch Kontraste stimmen und mit 6,4 Zoll macht das Betrachten von Filmen, TV-Serien oder auch Fotos nicht nur Sinn, sondern auch Spaß.
Das Innenleben und die Software
Die Spezifikationen des Z Ultra entsprechen in etwa denen, von aktuellen High-End-Smartphpones. Herzstück des Smartphones ist ein Snapdragon 800. Die integrierte Quad-Core-CPU taktet mit 2,2 GHz, für die Grafikdarstellung ist ein Adreno 330 verantwortlich.
Der fix verbaute Akku hat eine Kapazität von 3050 mAh, was lediglich 50 mAh mehr sind, als beim kleineren Xperia Z1. Der Akku hat durchaus Potential lange zu halten, aber nur dann, wenn man das Display die meiste Zeit ausgeschaltet lässt. Der 6,3-Zoll-große Stromfresser sorgt ansonsten sehr schnell dafür, dass man wieder zur Steckdose muss. Im Test hielt das Z Ultra einen durchschnittlichen Tag nur mit Mühe durch, meist ging der Strom schon einige Stunden früher aus, als man es von anderen Smartphones gewohnt ist.
Betriebssystem ist Android in der Version 4.2 (Jelly Bean). Darüber hat Sony seine hauseigene Xperia-Oberfläche gelegt, die man auch von anderen Androiden der Japaner kennt. Schriftgröße und Icon-Größe ist auf die Displaygröße angepasst, das heißt, dass die einzelnen Symbole in etwa genausogroß sind, wie beim Xperia Z oder dem Z1. Der Sony-Launcher geht aber dennoch eher verschwenderisch mit Platz um, sodass man abgesehen von dem Dock an der Unterseite des Homescreens noch Plätze für sechs mal sechs Icons zur Verfügung hat. Im App Drawer sind fünf Spalten mit jeweils sechs Zeilen vorhanden, maximal sind also 30 Apps auf einer Seite zu finden. Auch hier wäre durch das große Display theoretisch Platz für mehr. Diese kleinen Makel lassen sich aber schnell durch den Wechsel auf einen anderen Launcher wie Nova oder Apex beheben.
Die Kamera
Während beim aktuellen Sony-Flaggschiff Xperia Z1 im Vordergrund steht und passend dazu mit einem dedizierten Auslöser ausgestattet ist, wird sie beim Z Ultra eher stiefmütterlich behandelt. Der Acht-Megapixel-Sensor liefert unter guten Lichtverhältnissen zwar keine schlechten Ergebnisse, kann aber auch nicht besonders glänzen. Wird es dünkler, werden auch die Fotos schnell deutlich schlechter. Dabei kann man, selbst wenn man das wollte, nicht per LED-Blitz nachhelfen, da das Z Ultra damit nicht ausgestattet ist.
Fazit
Das Xperia Z ist ein Phablet, das vor allem mit seinem Äußeren punkte kann. Dazu zählt einerseits die verglaste, äußerst schlanke und dennoch wasserdichte Bauweise und andererseits auch das scharfe FullHD-Display, das kaum Kritik zulässt. Dadurch eignet sich das Xperia Ultra besonders gut zum Betrachten von Videos oder Fotos sowie zum Surfen im Web oder zum Lesen von E-Books.
Einbußen muss man dafür in erster Linie bei der Kamera und beim Akku hinnehmen. Bei einem 6,3 Zoll Display wäre es ratsam gewesen, etwas mehr als 3050 mAh zu verbauen, auch wenn das Gerät dadurch eine Spur dicker ausgefallen wäre.