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Sony Xperia Z1 im Test: Wasserdicht mit Stil

Sony macht in Sachen Smartphones Druck auf die Konkurrenz. Gerade einmal neun Monate nachdem das FullHD-Flaggschiff Xperia Z angekündigt wurde, stellte Sony mit dem Z1 bereits den Nachfolger vor. Insgesamt bleibt der Konzern seiner Linie treu. Der Fokus des Smartphones liegt weiterhin auf dem Display, dem Design und nun noch stärker auf der Kamera.

Das Äußere

Mit dem Xperia Z hat Sony eine Design-Linie eingeführt, der man auch beim Z1 treu bleibt. Sony bezeichnet es als OmniBalance-Design und will damit laut eigenen Angaben den Eindruck von Symmetrie und Gleichgewicht erzeugen. Einfasst ist das Gehäuse des Z1 in einem Aluminiumrahmen, sowohl die Vorder- als auch die Rückseite sind verglast. Wie bei Sonys Smartphones üblich befindet sich darauf noch eine fest verklebte Folie, die vor Glasbruch schützen soll. Ganz so hart wie Gorilla Glass ist diese Folie nicht, etwas vorsichtig muss man mit dem Glas-Phone also umgehen, um Kratzer zu vermeiden. An der Verarbeitung des Smartphones gibt es ansonsten kaum etwas auszusetzen. Der Aluminiumrahmen trägt zum edlen Äußeren bei, das Handy fühlt sich dadurch wertig an und die Kanten sind sauber abgerundet.

Mit dem Z1 entsagt Sony dem Schlankheitswahn der Smartphones und macht es über einen halben Millimeter dicker als seinen Vorgänger. Mit 170 Gramm ist es außerdem ganze 24 Gramm schwerer als das Xperia Z. Grund für das etwas massigere Äußere ist laut Sony der Akku. Jener weist eine Kapazität von immerhin 3000 mAh auf, womit Sony nicht nur den Vorgänger aus dem eigenen Haus (2330 mAh), sondern auch Konkurrenten wie das Samsung Galaxy S4 und das HTC One (jeweils 2300 mAh) übertrifft.

Das Z1 ist nicht nur staub-, sondern auch wassergeschützt nach dem IP58-Standard. 30-minütige Tauchgänge in einer Wassertiefe von einem Meter dürften dem Smartphone demnach nichts anhaben. Im Test wurde das zwar nicht bis auf die Minute ausgereizt, zeitweilige Tauchgänge machten dem Smartphone aber jedenfalls nichts aus.

Damit über Anschlüsse und Slots kein Wasser eindringt, sind sie jeweils mit einer Abdeckung geschützt. Neben dem Einschub für die SIM-Karte betrifft das auch den Slot für die microSD-Karte sowie den microUSB-Anschluss. Nicht extra verschlossen ist die Kopfhörerbuchse. Die Wasserfestigkeit beeinträchtigt das jedoch nicht, was ebenfalls eine Weiterentwicklung zum Xperia Z darstellt, wo die Buchse noch extra „abgedichtet“ werden musste. Abgesehen von den Standardanschlüssen finden sich seitlich am Z1 noch zwei Kontakte, über die das Smartphone auch horizontal in Docks geladen werden kann.

Wie schon bei den anderen Xperia-Z-Geräten ist auch beim Z1 der Power-Button charakteristisch auffällig ausgefallen. Optisch ist es Geschmackssache, im Alltag trägt jedoch dieser Umstand dazu bei, dass man ihn auch ohne Hinsehen schnell findet. Neben dem Power-Button sind noch zwei Tasten zur Regelung der Lautstärke am Gehäuse vorhanden sowie eine dedizierte Kamerataste.

Das Display

Ein sehr häufig kritisierter aber auch gelobter Punkt am Xperia Z war sein FullHD-Display. Das Smartphone war eines der ersten Modelle mit 1080p-Auflösung und wurde auch für seine scharfe Darstellung gelobt. Weniger gelobt wurde Farbintensität und vor allem der sehr eingeschränkte Betrachtungswinkel fielen Reviewern und Usern negativ auf. Sony scheint sich diese Kritik zu Herzen genommen zu haben und hat beim Z1 entsprechend nachgebessert.

Wie schon das Xperia Z löst auch das Z1 mit 1080 x 1920 Pixeln auf, was bei fünf Zoll Displaydiagonale zu einer Pixeldichte von 441 PPI führt, also weit über dem, was das menschliche Auge ohne Hilfsmittel überhaupt noch wahrnehmen kann. Entsprechend scharf ist die Darstellung von Fotos und Texten auf dem Z1 erwartungsgemäß auch. In Sachen Farbdarstellung und Betrachtungswinkel macht das Z1 keine perfekte, aber immerhin noch eine sehr gute Figur. Im Unterschied zum Xperia Z setzt Sony beim Z1 auf die hauseigene Triluminos Technologie, die für einen erweiterten Farbraum sorgt. Bilder, Fotos und Videos werden auf dem Display dadurch zwar nicht ganz so satt (manche mögen sagen knallig) angezeigt, wie man es von Smartphones mit AMOLED-Display kennt, die Darstellung geht aber in Ordnung und übertrifft die des Xperia Z sehr deutlich. Ähnliches lässt sich beim Betrachtungswinkel feststellen, bei spitzen Blickwinkeln bleichen die Farben zwar auch beim Z1 aus, im Alltag fällt das aber kaum auf, da man eher selten so auf sein Handy-Display blickt. In Sachen Helligkeit ist das Display des Z1 gut genug, um auch bei strahlendem Sonnenschein so viel zu erkennen, um das Smartphone steuern zu können.

Das Innenleben und die Software

Im Inneren des Z1 setzt Sony auf High-End-Komponenten. Die CPU ist eine Snapdragon 800 von Qualcomm Quad-Core, die mit 2,2 GHz getaktet ist. Unterstützt wird sie von zwei GB RAM. Die Kombination dürfte stimmen, sofern man aktuellen Benchmarks trauen will. Der AnTuTu-Benchmark reiht das Z1 derzeit etwa über allen anderen High-End-Smartphones und auch über Samsungs neuestem Phablet-Flaggschiff Note III.

Als Speicher für Apps und Inhalte sind 16GB vorhanden, die wahlweise per microSD um bis zu 64GB erweitert werden können. Neben 2G und 3G unterstützt das Z1 standardmäßig auch 4G. Bei den drahtlosen Schnittstellen gibt es das Standardprogramm mit WLAN a/b/g/n/ac, NFC und Bluetooth in der stromsparenden Version 4.0. Ein IR-Blaster, wie er etwa bei Samsungs aktuellsten Geräten sowie beim HTC One vorhanden ist, fehlt bei Z1.

Ausgeliefert wird das Z1 mit Android Jelly Bean in der Version 4.2. Ein Update auf 4.3 ist zwar noch nicht offiziell angekündigt, dürfte aber mit ziemlicher Sicherheit bald kommen. Sony hat seinen bekannten Xperia-Launcher über die Standard-Oberfläche gelegt und einige Apps vorinstalliert. Dazu zählen etwa die PlayStation Mobile sowie die Walkman-App. Auch eine hauseigene Galerie-App ist installiert.

Die Kamera

Wirklich glänzen soll das Z1 mit seiner integrierten Kamera. Sony spart dabei nicht mit Superlativen und spricht sogar von der „besten Kamera in einem Smartphone“. Dazu wurde ein Sensor mit einer Größe von 1 /2,3 und einer maximalen Auflösung von 20,7 Megapixel eingebaut. Sensoren ähnlicher Größe kennt man ansonsten eigentlich eher von kleiner Kompaktkameras als von Smartphones. Das Objektiv hat eine maximale Blende von f2.0, die Brennweite im 35mm-Equivalent beträgt 27mm, liegt also im Weitwinkelbereich.

20 Megapixel klingt zwar viel, in der Praxis wird man allerdings nur sehr selten mit dieser maximalen Auflösung fotografieren. Nutzt man etwa den intelligenten Automatikmodus, wo auch die Qualität von alleine festgelegt wird, fotografiert das Handy mit einer Auflösung von acht Megapixel. Die 20 Megapixel kommen erst dann zum Einsatz, wenn man den integrierten Digitalzoom nutzt. In der Praxis funktioniert das ganz gut. Zwar ist dieser Zoom noch lange nicht mit einem richtigen optischen Zoom zu vergleichen, sorgt aber in jedem Fall für mehr Flexibilität mit der Smartphone-Kamera.

In der Praxis schaffen es die Aufnahmen des Z1 wirklich zu beeindrucken, sofern die Lichtverhältnisse stimmen. Dann schafft das Smartphone dank dem Sensor sogar, bei Porträts und Makros schöne Tiefenunschärfe zu erzeugen. Werden die Lichtverhältnisse schlechter, lässt auch die Leistung der Kamera nach. Bei Makroaufnahmen stimmen die Ergebnisse zwar auch in der Dämmerung, bei Porträts oder komplexeren Motiven tritt Bildrauschen auf.

Um die Kamera des Z1 entsprechend hervorzuheben, hat Sony noch eine Reihe von Zusatzfunktionen integriert. Neben den obligatorischen Auto- und Manuell-Modi kann man noch verschiedene Effekte über die Fotos legen. Auch eine AR-Funktion hat Sony integriert, so kann man virtuelle Dinosaurier oder Fabelwesen durch das Bild springen lassen. Auch für die Sharing-Bedürfnisse ist etwas dabei: Mit Social Live kann man direkt zu sozialen Netzwerken wie Facebook streamen. Kostenlos ist das allerdings nur einen bestimmten Zeitraum lang, wer jeden Tag stundenlang eine Live-Übertragung aus seinem Wohnzimmer machen will, muss für Premium-Funktionen bezahlen.

Auch eine Bildersuche, die laufend erweitert werden soll, hat Sony integriert. Info-Eye erkennt etwa Barcodes, Sehenswürdigkeiten, Bücher oder auch Wein-Etiketten. Bei Letzterem wird übrigens auch gleich das passende Gericht zu der fotografierten Flasche geliefert.

Fazit

Mit dem Xperia Z1 hat Sony der Z-Serie ein sinnvolles Update spendiert und der Android-Konkurrenz von Samsung, HTC und LG einiges vorgelegt. Die Leistung stimmt, das Design hat einen hohen Wiedererkennungswert und alle notwendigen Features sind vorhanden. Mit dem starken Akku hat Sony auch an der richtigen Stelle eine Verbesserung integriert.

Insgesamt lassen sich kaum reale Schwachpunkte identifizieren, lediglich das Display ist vielleicht beim möglichen Betrachtungswinkel noch nicht ganz auf einer Ebene mit den LC-Varianten von HTC oder LG.

Die Kamera im Z1 ist definitive eine der besten, wenn nicht sogar die Beste am High-End-Smartphone-Sektor. Wunder darf man sich aber auch deswegen nicht erwarten, besonders bei schwachem Licht, da es nach wie vor eine Smartphone-Kamera bleibt, wenn auch eine sehr gute.

Modell:Sony Xperia Z1Display:5 Zoll, 1.920 x 1.080 Pixel, TFTProzessor:2,2 GHz Quad-Core Snapdragon 800RAM:2 GBSpeicher:16 GB intern, MicroSD-SlotBetriebssystem:Android 4.2Anschlüsse/Extras:Micro-USB, 3,5 mm Klinke, WLAN, Bluetooth 4.0, Micro-SIM, GPSAkku:3.000 mAhKamera:20,3 Megapixel mit LED-Blitz (Hauptkamera), 2 Megapixel FrontkameraVideos:Aufnahme in 1080pMaße:144 x 74 x 8,5 mm, 170 GrammPreis:649 Euro UVP

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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