Test: Windows 8 scheitert an eigenen Ambitionen
Microsoft hat sich mit Windows 8 viel vorgenommen. Die PC-Bedienung soll deutlich umgekrempelt werden, der Rechner soll nicht mehr nur konventionell mit einer Maus bedient, sondern auch über einen Touchscreen problemlos gesteuert werden können. Nach den Vorstellungen von Microsoft sollen so Tablets und herkömmliche PCs miteinander verschmelzen. Um diese Entwicklung voran zu treiben, wird Windows erstmals auch in einer Version veröffentlicht, die auf Basis von ARM-Prozessoren lauffähig ist. Diese stromsparenden Chips werden vorwiegend in mobilen Endgeräten wie Smartphones und Tablets eingesetzt. Hardware-Hersteller sind bereits auf den Zug aufgesprungen und haben im Vorfeld des Windows-8-Starts auf der IFA in Berlin Geräte gezeigt, die Tablets und Notebooks zugleich sein wollen.
Noch bevor Windows überhaupt offiziell am Markt ist, muss Microsoft aber auch viel Kritik einstecken. Sowohl Nutzer als auch Experten beklagen, dass die neue Oberfläche wenig intuitiv und umständlich zu bedienen ist. Zuletzt bezeichnete eine User-Interface-Expertin die Oberfläche als "verwirrend". Ursprung der Kritik ist die komplett neue Oberfläche Metro, deren Grundlage bunte Kacheln sind. Anfang August hat Microsoft angegeben, dass diese Oberfläche nicht mehr Metro genannt werden soll, als Grund wird ein Konflikt um Markenrechte vermutet. Im Rahmen des Tests wird die neuartige Oberfläche der Einfachheit halber dennoch als "Metro" bezeichnet.
Damit im futurezone-Test auch alle Facetten des neuen Betriebssystems ausprobiert werden können, wurde Windows 8 Pro einerseits auf einem Slate-Tablet mit Touchscreen und andererseits auf einem gewöhnlichen Desktop-PC ohne Touch-Funktion über einen längeren Zeitraum getestet.
Wer Windows 8 auf dem eigenen Desktop-Rechner oder Notebook installieren will, sollte davor einen Blick auf die Systemvoraussetzungen werfen. Jene sind seit Windows 7 geringfügig gestiegen. So sollte eine CPU mit mindestens einem GHz und zwei GB RAM vorhanden sein. Auf der Festplatte sollten mindestens 20 GB Speicher frei sein, die Bildschirmauflösung sollte mindestens 1024 x 768 betragen.
Microsoft-Account
Erstmals in der Windows-Geschichte werden Benutzer-Accounts auf dem Rechner wahlweise direkt mit einem Microsoft-Live-Account verknüpft. Das soll einige Vorteile bringen. So werden persönliche Einstellungen, wie etwa Zugangsdaten zu WLAN-Netzwerken oder Wallpapers zwischen verschiedenen Rechnern synchronisiert. Außerdem können User ihren Xbox-Live-Account direkt mit Windows verknüpfen. Dadurch, dass Skydrive standardmäßig fix integriert ist, können beliebige Dateien auch problemlos zwischen mehreren Endgeräten synchronisiert werden, sofern man sie in den entsprechenden Ordner legt.
Hat man seinen Live-Account erfolgreich verknüpft (oder einen neuen erstellt), wird Windows 8 erstmals hochgefahren. Während des Einrichtungsvorganges, der einige Momente dauert, will das neue Windows eine Einführung in die veränderte Bedienung geben. Was eigentlich sehr sinnvoll erscheint, entpuppt sich als wenig hilfreich: Der Informationsgehalt der Einführung ist lediglich, dass der Benutzer die Maus in eine der Bildschirmecken führen soll. Kurz darauf stößt einen das Betriebssystem ins kalte Wasser und man steht vor der neuartigen Metro-Oberfläche.
Mit einem Klick auf die Kachel "Desktop" oder durch Drücken des Windows-Symbols auf der Tastatur kommt man auf den gewohnten Desktop. Auf den ersten Blick fehlt auf der Taskleiste der erstmals bei Windows 95 eingeführte Start-Button. Gänzlich gestrichen ist die Funktion aber nicht: Wenn man mit dem Mauszeiger in die linke untere Ecke fährt, erscheint ein dunkles Rechteck mit der Bezeichnung "Start". Ein Klick darauf führt wieder zur Metro-Oberfläche, die auch beim Hochfahren des Computers standardmäßig erscheint.
Spätestens hier wird klar, was Microsoft wirklich mit der Oberfläche von Windows 8 gemacht hat: Es wurde nicht das Design des gesamten Betriebssystem geändert, sondern lediglich das Startmenü ausgetauscht und durch verschiedene Funktionen ergänzt. Desktop, Explorer und Systemsteuerung bleiben nahezu komplett unangetastet. Microsoft hat damit ein zwiegespaltenes System erschaffen, das nicht immer perfekt zusammenspielt. Der Wechsel zwischen "Windows Alt" und Metro wirkt gezwungen, die beiden Systeme stehen sich oft gegenseitig im Weg.
Oft scheint es auch so, als wolle Microsoft den User mit gewissen Schikanen zu Metro zwingen. Eine Programmverknüpfung von Metro auf den alten Desktop zu legen, gleicht einem Hürdenlauf. Anstatt eines einfachen Rechtsklicks und "Senden an Desktop" muss man erst den Ordner, in dem die Verknüpfung liegt, im Explorer aufmachen und sie dann auf den Desktop ziehen.
Wer einen schnellen Weg zu den wichtigsten Systemfeatures sucht, muss mit der rechten Maustaste auf diesen Start-Button klicken. Über dieses Kontextmenü kann man den Explorer oder die Systemsteuerung direkt erreichen.
Metro: Startmenü auf Abwegen
Die Grundlage des Metro-Startmenüs sind Kacheln, über die man seine Anwendungen ausführen kann. Metro enthält jedoch nicht nur Verknüpfungen, sondern auch eigenständige Apps, die innerhalb der Oberfläche laufen. Außerdem hat Metro eine eigene Suchfunktion integriert, mit welcher Apps, Einstellungen und Dateien direkt gesucht werden können. Im Touch-Modus bewegt man sich innerhalb von Metro meist mit Wischbewegungen vom Displayrand aus. Damit öffnet man Kontextmenüs und schaltet zwischen mehreren Fenstern hin- und her. Hat man sich einmal daran gewöhnt, wirkt die Touch-Bedienung durchdacht und zusammenhängend.
Auch die Systemsteuerung wurde teilweise in die Metro-Oberfläche ausgelagert. So findet sich die neuartige User-Verwaltung dort wieder sowie Einstellungen zu Benachrichtigungen und eine vereinfachte WLAN-Konfiguration. Die altbekannte Systemsteuerung wurde dadurch aber nicht abgelöst, tiefgreifende Systemeinstellungen werden weiterhin über das altbekannte Menü getätigt. Das Problem hierbei: Dadurch dass der alte Startknopf fehlt, ist der Weg zur Systemsteuerung etwas komplizierter: Um sie zu öffnen, muss man die Volltextsuche in der Metro-Oberfläche bemühen. Standardmäßig findet sich keine Kachel, die direkt in die gewohnte Systemsteuerung führt.
Im Test erwies sich diese Zweigleisigkeit als störend. Um einen neuen User hinzuzufügen, wird man etwa von der alten Systemsteuerung in die Metro-Oberfläche geschickt, wo man den Benutzer auch anlegen kann. Will man hingegen einen User löschen, muss man wieder die (alte) Systemsteuerung aufrufen. Auch die Netzwerkeinstellungen wurden aufgeteilt: Das gewünschte WLAN-Netzwerk wählt man über Metro aus, tiefergreifende Optionen werden wieder über die Systemsteuerung geregelt.
Die Metro-Apps
Die Anwendungen werden über einen neuartigen Windows-Store gesucht und installiert und haben eines gemeinsam: Sie sollen sowohl über einen Touchscreen als auch mit der Maus problemlos bedient werden können. Derzeit ist das Angebot an Apps noch bescheiden, dürfte aber mit dem finalen Rollout von Windows 8 deutlich wachsen. Derzeit sind sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Apps erhältlich. Bezahlt werden kann über Kreditkarte (Visa, MasterCard und American Express) oder über PayPal.
Bereits jetzt kann man sehen, dass sich die Apps teilweise in eine spannende Richtung entwickeln, so funktionieren etwa die standardmäßig integrierten Anwendungen schon sehr gut. Unter Fotos kann man seine eigenen Bilder von Flickr, Facebook oder SkyDrive anzeigen lassen, über "Chat" kann man unter anderem den Facebook-Chat integrieren. Auch die Bing-Karten-App funktioniert ohne Probleme.
Hervorstechend ist auch die vorinstallierte Mail-App, die sich als intuitiv und bedienerfreundlich präsentiert. Accounts wie Hotmail oder Gmail lassen sich problemlos importieren, die Oberfläche wirkt aufgeräumt, funktional und auf das Wesentliche reduziert.
Die Bedienung mit Maus wirkt in den Metro-Apps dennoch meist verkrampft und deplatziert. Auch handelt es sich bei den bestehenden Apps fast ausschließlich um sehr simple Anwendungen. Wie und ob in Zukunft auch komplexere Business-Programme unter Metro umgesetzt werden können, ist allerdings unklar. Microsoft hat sich bei diversen Windows-8-Präsentationen bisher eher bedeckt gehalten. Dieses Zögern zeigt sich auch bei der eigenen Büro-Software Office, die in der Preview-Version nahezu komplett ohne Metro-Apps auskommt: Die einzige Ausnahme ist die Notiz-Software OneNote, die im Windows-Store angeboten wird.
Im Test machte sich auch hier immer wieder ein störender Bruch zwischen Desktop- und Metro-Oberfläche bemerkbar. Der ständig herbeigeführte Wechsel zwischen den Metro- und Desktop-Apps stört den Arbeitsfluss und ist oft verwirrend.
Ein weiteres Beispiel ist die Musik-App, die Microsoft standardmäßig vorinstalliert hat. Jene bietet zwar gute Funktionalität, wenn man Musik abspielen will. Will man aber etwa seine Sammlung in die App importieren, muss man sie in den eigenen Dateien als Quelle festlegen, was aber wieder nur über den Windows-Explorer geht, der nur sehr begrenzt auf Touch ausgelegt ist.
Programme wie der Internet Explorer oder Chrome arbeiten etwa mit zwei verschiedenen Instanzen: Die altbekannten Programm-Versionen finden sich am Desktop, die neuen und touch-optimierten in der Metro-Oberfläche. Startet man Chrome jetzt etwa über einen Shortcut in der Taskleiste, öffnet sich die Desktop-Version, startet man Chrome über eine Kachel in Metro, öffnet sich die Metro-Version. Die beiden Instanzen laufen dabei unabhängig voneinander, Lesezeichen oder Cookies werden lokal nicht synchronisiert.
Die weniger offensichtlichen Neuerungen
Abgesehen von dem neuen Startmenü hat Microsoft mit Windows 8 noch an einigen weiteren Stellen nachgebessert. So wurde etwa der Task Manager grundlegend überarbeitet und soll nun als sprichwörtliches Schweizer Taschenmesser in der PC-Administration dienen. Standardmäßig öffnet sich der Task Manager in einer sehr reduzierten Minimal-Variante, in der einzig und allein die gerade laufenden Programme angezeigt werden. Erst nach einem Klick auf "Details" wird der volle Funktionsumfang des Task Managers sichtbar.
Im ersten Tab "Prozesse" findet sich all das wieder, was man bereits vom älteren Task-Manager kennt. So sind etwa die laufenden Programme sowie die Hintergrundprozesse gelistet. Hinter der zweiten Registerkarte "Leistung" verbergen sich Details zur Last des CPU, RAMs, aber auch zum aktuellen Datentransfer des WLAN- oder Bluetooth-Adapters. Interessant ist auch noch die nächste Registerkarte "App History", wo der Nutzer eine Übersicht findet, welche Programme im Schnitt für die höchste CPU-Last oder den höchsten Datentransfer verantwortlich sind. In der vierten Registerkarte findet sich die Autostart-Übersicht, die einige Nutzer vielleicht noch in MSConfig suchen.
Copy, PDF, ISO und Multi-Monitor
Eine wenig spektakuläre, aber hilfreiche Neuerung findet sich im Kopierdialog. Anstatt einer oft sehr kuriosen Schätzung, wie lange der Vorgang noch dauern wird, findet man an dieser Stelle nun einen Graphen, der die aktuelle Dateiübertragungsgeschwindigkeit anzeigt.
Neu ist außerdem, dass Microsoft erstmals einen PDF-Reader in Windows integriert. Der hauseigene Reader ist als Metro-App konzipiert und füllt dadurch standardmäßig den ganzen Monitor aus. Er ist Touch-optimiert und unterstützt Funktionen wie das Hinzufügen von Notizen oder das Hervorheben von Textstellen. Zum schnellen Betrachten von Dokumenten reicht die integrierte Lösung aus. Ähnlich verhält es sich bei Disk-Image-Dateien (ISO). Jene können nun erstmals ohne zusätzlich Software direkt als virtuelles Laufwerk eingebunden werden.
Erstmals in der Geschichte von Windows kommen auch Nutzer von Multi-Monitor-Systemen verstärkt auf ihre Kosten. So gibt es in Windows 8 die Möglichkeit, die Task-Leiste wahlweise auf beiden Monitoren anzeigen zu können. Bislang waren dazu immer zusätzliche Tools notwendig.
Family Control
Auch im Bereich der Kindersicherung hat sich etwas getan. Mit einem Klick können bestimmte User in der Nutzung des PCs eingeschränkt werden. So können etwa gewisse Webseiten blockiert werden. Microsoft stellt hier einige voreingestellte Profile zur Auswahl. Es kann voreingestellt werden, dass dezidiert nur kindersichere Webseiten besucht werden dürfen. Auch der Zeitraum, in dem der PC genutzt werden kann, kann begrenzt werden.
Ein einigermaßen bedenkliches Feature ist hier außerdem noch integriert: Auf Wunsch sammelt Windows verschiedene Informationen über den betroffenen User (welche Webseiten er besucht, oder welche Software er benutzt) und fasst es in einem Aktivitätsreport für den Computeradministrator zusammen.
"Unter der Haube"
Windows 8 basiert zu einem beträchtlichen Teil auf Windows 7. Das bemerkt man auch sehr rasch dadurch, dass ein Großteil der alten Treiber problemlos weiterverwendet werden können, auch, wenn sie noch nicht auf das neue Betriebssystem abgestimmt sind. Ähnlich verhält es sich mit der Software, im Laufe des Tests gab es keine nennenswerten Zwischenfälle mit Programmen. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass Software, die unter Windows 7 lauffähig ist, auch unter Windows 8 problemlos funktionieren wird.
Dennoch hat sich im Vergleich zu Windows 7 auch unter der Haube einiges getan. So fällt etwa deutlich die schnellere Startgeschwindigkeit auf. Möglich wird das durch den sogenannten "Hybrid-Boot", den Microsoft integriert hat.
Wird der Computer heruntergefahren, versetzt Windows den Kernel in einen Tiefschlaf-Modus. Dadurch kann er beim darauf folgenden Neustart wieder schneller geweckt werden und einsatzbereit sein. Auch die neue Multicore-Unterstützung beim Systemstart soll der Leistung zugutekommen. Im Test machen sich diese Neuerungen durchaus bemerkbar. Auf dem gleichen System startet Windows 8 auch subjektiv wesentlich schneller, als das parallel installierte Windows 7.
Der Systemstart soll nicht nur schneller, sondern auch sicherer gemacht worden sein. In Verbindung mit einem neuen UEFI-Bios unterstützt Windows 8 die Funktion, die Integrität des Bootloaders mithilfe eines öffentlichen Schlüssels zu überprüfen. Die gefürchteten schadhaften Bootloader, die im schlimmsten Fall den gesamten PC okkupieren, können so erkannt und ausgeschaltet werden, bevor das System überhaupt startet. Aufgrund dieses Verhaltens wurde Windows in der Linux-Commuity auch bereits offen kritisiert. So wurde befürchtet, dass durch diese Funktion auch alternative Open-Source-Betriebssysteme ausgesperrt werden können.
Bessere Systemwiederherstellung
Bei Systemfehlern soll Windows 8 wesentlich kompetenter reagieren, als man es von seinen Vorgängern gewohnt ist. Das Betriebssystem erkennt etwa automatisch Fehler, die die Funktionalität beeinträchtigen. Als Konsequenz wird ein erweitertes Menü ausgeführt, in dem verschiedene Reparaturmaßnahmen gesetzt werden können. Im Test ist Windows 8 jedoch kein einziges Mal abgestürzt, auch schwerwiegende Fehlermeldungen gab es keine. Windows 8 macht hier durchwegs den Eindruck, das ohnehin stabile Windows 7 noch zu überbieten.
Als letzte Konsequenz bietet Windows neue Refresh- und Reset-Optionen an. Bei Refresh werden Benutzerprofile, Metro-Apps und Einstellungen beibehalten, während das restliche System formatiert und neu installiert wird. Bei der Option "Reset" verfallen alle persönlichen Einstellungen. Beide Optionen können durchgeführt werden, ohne, dass ein Installationsmedium vorhanden ist.
Das Fazit
Alles anders und trotzdem irgendwie das Gleiche: Windows macht im ersten Moment den Eindruck, von Grund auf erneuert worden zu sein, beim zweiten Blick erkennt man aber, dass viele der Änderungen nur an der Oberfläche vollzogen wurden.
Wer unter Windows 7 das Startmenü vorwiegend in Verbindung mit der Volltextsuche genutzt hat, kann das unter Windows 8 nahezu genauso weiterführen. Über den Shortcut Windows-Taste und F gelangt man direkt in die Textsuche, von wo aus man die Apps, Einstellungen oder Dateien anschließend aufruft. Im Einsatz auf einem gewöhnlichen Desktop-PC ohne Touch-Funktion war die Volltextsuche die primäre Aufgabe für die Metro-Oberfläche.
Wirklich störend sind hier immer wieder die Situationen, in denen Windows den User in die Metro-Oberfläche zwingt, wie etwa bei den Einstellungen oder bei den Standard-Apps. Im Alltagsbetrieb ohne Touch-Bedienung dürften die Metro-Apps kaum freiwillig genutzt werden, da die Bedienung mit der Maus großteils unnatürlich und umständlich ist.
Anders ist die Situation auf Geräten mit Touchscreen. Da die gewohnte Windows-Oberfläche auf Basis des Desktops nach wie vor nicht auf die Bedienung mit dem Fingern ausgelegt ist, ist es nahezu unmöglich, den Computer ohne Hilfe von Metro zu bedienen. Microsoft wollte mit Windows 8 Touch- und Mausbedienung vereinen und ist damit gescheitert.
Das Zusammenspiel zwischen Metro und Desktop wirkt in vielen Situationen noch zu wenig durchdacht und schlichtweg noch nicht fertig, was besonders bei wenig versierten Nutzern für Verwirrung sorgen könnte. Jene werden von Microsoft mehr oder weniger ins kalte Wasser gestoßen, ein umfangreiches Tutorial zur neuen Bedienung fehlt unverständlicherweise gänzlich.
Microsoft bietet in Windows 8 - abgesehen von Metro - viele sinnvolle Neuerungen betreffend Sicherheit und Funktionsumfang. Etwa die Möglichkeit, das System ohne Installationsmedium wieder auf den Werkszustand zurückzusetzen ist eines von mehreren unauffälligen Features, die das Leben von Users sowie Systemadministratoren deutlich vereinfachen kann. Hätte Microsoft einen weniger radikalen Ansatz gewählt und Windows 8 ohne den Zwang von Metro herausgebracht, könnte man durchaus vom besten und stabilsten Windows aller Zeiten sprechen.
Lohnt sich der Umstieg?
Wer derzeit auf einem gewöhnlichen Desktop-PC mit Windows 7 arbeitet, findet in Windows 8 nur wenige Gründe, wirklich umzusteigen. Für Anwender, die vorwiegend mit Maus und Tastatur arbeiten, bringt die Metro-Oberfläche kaum sinnvolle Neuerungen, sondern sorgt eher für Frust.
Andere neue Funktionen wie der überarbeitete Taskmanager oder der integrierte PDF-Reader sind zwar nett, betreffen Heavy-User aber kaum, da jene hier weiterhin auf gewohnte Software-Lösungen setzen werden, die einen erweiterten Funktionsumfang bieten.
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