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ThermoDock: iPhone-Fiebermesser im Test

Via iPhone-App das Fieber messen - klingt gut und es funktioniert auch in der Praxis schnell, einfach und relativ zuverlässig. Vor dem ersten Messvorgang mit dem ThermoDock von Medisana (um 79,90 Euro bei T-Mobile erhältlich) muss man sich die kostenlose iPhone-App VitaDock runterladen und installieren. Diese App dient als Basis, alle Daten und Messwerte werden darin verwaltet und gesammelt.

Den eigentlichen Vorgang des Messens der Körpertemperatur führt man mit dem Infrarot-Fiebermesser ThermoDock durch. Das ist ein kleiner, handlicher Aufsatz für das iPhone, den man einfach an das Gerät ansteckt. Es wird vom iPhone in der Regel sofort erkannt und binnen weniger Sekunden startet die VitaDock-App. Beim futurezone-Test funktionierte dieser "Plug & Play"-Vorgang immer einwandfrei. Notfalls lässt sich die App jedoch auch händisch starten.

Wenn die App läuft und der Dock steckt, ist das Gerät einsatzbereit. Man hält es wenige Zentimeter vor die Stirn und wartet, bis der blaue Kreis, der dann auf der Stirn zu sehen ist, wieder erlischt. Das dauert nur wenige Sekunden. Danach ist das Messergebnis am iPhone-Display sichtbar und in der App speicherbar.

VitaDock-Funktionen
Die App fragt nach jedem Messgang, ob man die Daten speichern möchte. In einer Blase wird einem automatisch die letzte Temperatur angezeigt und ob sich diese im grünen Bereich befindet. In einem Tagebuch kann man seine Messwerte mit einem Fingerwisch durchblättern und sieht im Krankheitsfall, wann die Temperatur zurückgegangen ist, oder ob sie abends wieder angestiegen ist. Unter dem Menüpunkt Statistik sind zudem die Messungen der letzten drei Tage grafisch aufgeschlüsselt zu sehen.

Die Messwerte lassen sich zudem per E-Mail als HTML und csv.-Datei versenden - an sich selbst oder den Arzt seines Vertrauens. Dies geschieht nicht automatisiert, sondern steht lediglich als Option zur Verfügung. Ansonsten bleiben die Gesundheitsdaten, die man unter seinem persönlichen Profil in der App abgelegt hat, auf dem Gerät - und können dort mittels Passwort vor unerwünschten Zugriffen Dritter abgesichert werden.

(Fast) korrekte Temperatur-Anzeige
Der Messbereich des ThermoDocks beträgt im Körpermodus 34 bis 42,2 Grad Celsius und soll maximale Abweichungen von 0,3 Grad aufweisen. Im futurezone-Test schnitt der Infrarot-Fiebermesser im Vergleich mit digitalen und Quecksilber-Fieberthermometern (in der Achsel gemessen) relativ gut ab. Es zeigten sich Abweichungen von 0,2 bis 0,4 Grad - die Körpertemperatur war jeweils ein wenig niedriger. Bei einem leicht fiebrigem Gefühl mögen diese Abweichungen bereits einen Unterschied machen, bei richtig hohen Temperaturen dagegen weniger.

Ab wann man genau Fieber hat, kann man mit der App auch selbst definieren. In der Standard-Einstellung werden erst Werte über 38 Grad als bedenklich eingestuft. Dies lässt sich unter dem Menüpunkt Einstellung jedoch händisch verändern.

Mit dem ThermoDock lässt sich allerdings nicht nur die Körpertemperatur messen, sondern im Live-Modus werden auch die Temperaturen von Flüssigkeiten und Oberflächen zwischen 0 und 100 Grad angezeigt. Das kann praktisch sein, wenn man dem Kranken gerade einen heißen Tee zubereitet hat, den er erst "lauwarm" trinken sollte. Im futurezone-Test erwies sich die Funktion als äußerst praktisch und ebenfalls relativ genau. Negativ fiel hier lediglich auf, dass dieses Ergebnis nicht speicherbar war.

Fazit: Gut, aber teuer
Das Gerät und die App sind einfach bedienbar, auch für Menschen, die damit noch wenig Erfahrung haben. Die Gebrauchsanleitung ist zudem klar und verständlich formuliert und jeder Schritt wird der Reihe nach beschrieben. Laut den Angaben des Herstellers ist das Gerät nicht für Neugeborene (unter 100 Tagen) sowie für Kinder unter drei Jahren mit einem "gefährdeten Immunsystem" geeignet.

Für den Einsatz bei Kleinkindern (über drei Jahren) ist der ThermoDock gut geeignet, da die Kinder nur kurze Zeit ruhig sitzen oder liegen bleiben müssen, bevor man ein Ergebnis am Display hat. Auch für Menschen, die täglich ihre Körpertemperatur beobachten und protokollieren müssen, bringt das Gerät auf jeden Fall eine Zeitersparnis mit sich und trotzdem relativ genaue Werte.

Das Gerät ist zudem klein und handlich, daher auch zum Mitnehmen für unterwegs gut geeignet. Allerdings ist es mit 79,90 Euro rund 40 Euro teurer als ein herkömmlicher Infrarot-Thermometer. Ab wann sich diese Investition auszahlt, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Auch für iPad und iPod touch
Wichtig auch für alle Apple-Fans: Der ThermoDock lässt sich laut Hersteller-Angaben neben dem iPhone 3G, 3GS, 4G, 4S auch am iPod touch 2nd, 3rd und 4th generation sowie am iPad und iPad2 anstecken und zum Laufen bringen.

Ein Test des Blutdruck-Messmoduls CardioDock sowie der Körperwaage TargetScale folgt demnächst.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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