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Arzneimittelagentur hält an AstraZeneca fest

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) sieht vorerst weiterhin keinen Grund, auf Impfungen mit AstraZeneca zu verzichten. Solange die Untersuchungen noch laufen, ist die EMA folglich eindeutig gegen einen Impfstopp. Der Nutzen, nämlich COVID-19-Erkrankungen verhindern zu können, sei definitiv größer als das theoretische und noch unbewiesene Risiko, bekräftigte EMA-Chefin Emer Cooke am Dienstag.

Erst am Donnerstag neue Stellungnahme

In den kommenden Tagen wird noch einmal geprüft, ob zwischen der Impfung und aufgetretenen Fällen von Blutgerinnseln tatsächlich ein Zusammenhang bestehe. Dabei wird auch untersucht, ob etwa nur einzelne Chargen betroffen sein könnten. Am Donnerstag will die EMA dann ihre Einschätzung zu möglichen Risiken und zur weiteren Verwendung abgeben.

Verschiedene EU-Staaten hatten die Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca zuletzt ausgesetzt, darunter auch Deutschland, Italien und Schweden. In Österreich wird der Impfstoff weiterhin eingesetzt. Auch wenn einige Experten zur Vorsicht mahnen, verweisen andere auf die millionenfache Anzahl an Impfungen, die in Großbritannien bereits verabreicht wurden.

In sozialen Medien kursiert etwa eine Statistik, dass bei 10 Millionen Impfungen mit AstraZeneca gerade einmal 13 Blutgerinnsel und ein Todesfall deswegen auftraten. Interessanterweise liegt die Zahl für den selben Zeitraum und die selbe Anzahl von etwa 10 Millionen Impfungen mit Pfizer/Biontech mit 15 Fällen sogar leicht über dem AstraZeneca-Impfstoff. 

Ernsthafte Vorkommnisse "unausweichlich"

Cooke betonte nun, dass eine Situation wie diese nicht unerwartet sei. Wenn man Millionen Menschen impfe, sei es unausweichlich, dass man seltene oder ernsthafte Vorkommnisse von Erkrankungen habe, die nach der Impfung auftreten. Die EMA prüfe nun, ob dies tatsächlich eine Nebenwirkung sei oder Zufall. Es brauche dazu eine wissenschaftliche Bewertung. "Wir müssen die Fakten zuerst haben." Vorher könne man nicht zu einer Schlussfolgerung kommen.

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), dessen Einschätzung wesentlich zum Impfstoff in Deutschland beitrug, meinte am Dienstag, dass die Fälle von Hirnvenenthrombosen, die nach der Impfung auftraten höher ausgefallen sei, als man das statistisch erwartet habe. Statt nur einem Fall, habe man 7 Fälle verzeichnet. Der überwiegende Teil seien Frauen in jüngerem bis mittlerem Alter gewesen.

Man müsse die Fälle auch deswegen genau prüfen, da es sich bei den Betroffenen um eine Altersgruppe handle, die kein hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Verlauf einer COVID-19-Erkrankung aufweisen. Alle Fälle seien 4 bis 16 Tage nach der Impfung aufgetreten. Bei wem die bereits erhaltene Impfung noch länger zurückliege, der müsse sich eher keine Sorge machen.

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