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COVID-19: Deutliche Unterschiede bei der Sterberate

Auch Monate nach dem ersten Auftreten des Coronavirus sind noch zahlreiche Fragen über das neuartige Virus offen. So wurden gravierende Unterschiede bei der Sterberate festgestellt. Mitte April lag die Sterberate in Deutschland bei 0,7 Prozent während sie zum gleichen Zeitpunkt in Italien bei 9,2 Prozent lag.

Natürlich kommen hier zahlreiche Faktoren ins Spiel. Ältere Menschen haben ein erhöhtes Risiko, an COVID-19 zu sterben, weshalb die Sterberate in Ländern mit einer älteren Bevölkerung vergleichsweise höher ist. Um Sterberaten aber wirklich vergleichen zu können, müsste in jedem Land gleich viel getestet werden. Das passiert allerdings nicht flächendeckend, weshalb bei wenigen Testungen eine höhere Sterberate zustande kommt.

Die ursprünglichen und korrigierten Zahlen im Vergleich

Sterberate wurde neu berechnet

In einer neuen Studie des Heidelberg Institute of Global Health hat man nun versucht, die Unterschiede aus den Testungen der verschiedenen Länder herauszurechnen. Beispielsweise wurden in Italien überwiegend ältere Personen getestet, die Kapazität reichte für Jüngere nicht aus. Nachdem die Wissenschaftler die Zahlen korrigiert hatten, wurde die Sterberate in Italien auf 3,9 Prozent nach unten korrigiert und in Deutschland auf 1,3 Prozent nach oben. Das weist darauf hin, dass in Deutschland überdurchschnittlich viele junge Menschen getestet wurden, die ein geringeres Risiko haben, an COVID-19 zu sterben.

Für die Berechnungen wurden die offiziellen Angaben der Länder herangezogen. Die Wissenschaftler kalkulierten allerdings auch ein, dass die Angaben unvollständig sein könnten. Das Ergebnis zeigt, dass sich die Zahlen angeglichen haben. So lag die Sterberate in den Niederlanden vor der Berechnung bei 7,4 und wurde auf 2,7 korrigiert, in Spanien sank sie von 6,0 auf 2,8, in Frankreich von 2,6 auf 1,3. In Südkorea (1,6 zu 1,9) und den USA (1,2 zu 1,3) musste sie leicht nach oben korrigiert werden. Trotzdem besteht zwischen den errechneten 1,2 Prozent in der Schweiz und Italiens 3,9 Prozent noch ein deutlicher Unterschied.

Grund für Unterschiede

Worin diese Unterschiede liegen, wissen die Forscher nicht. Dafür müssen weiterführende Test gemacht werden, schreiben sie. In ihrer Studie stellen sie die Vermutung auf, dass ein funktionierendes Gesundheitssystem und eine eher gesunde Bevölkerung eine niedrigere Sterberate verursachen könnte.

Zuvor hatten Wissenschaftler auch einen möglichen Zusammenhang zwischen hoher Luftverschmutzung und vielen Corona-Toten festgestellt. eine weitere Studie stellte fest, dass das Tragen von Masken und Reisebeschränkungen für eine niedrigere Sterberate sorgte. Sie identifizierten ebenfalls ein hohes Alter sowie die grundsätzliche Gesundheit der Bevölkerung als Faktoren.

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