Gefährliche Desinfektionsmittel im Umlauf
Neben dem Händewäschen zählen Desinfektionsmittel zu den wichtigsten Hilfsmitteln im Kampf gegen eine Corona-Infektion. Sorgten in den Anfangstagen der Pandemie vor allem Engpässe und horrende Preise für Hand-Desinfektionsmittel für Empörung, überschwemmen skrupellose Firma den Markt nun mit gefährlichen Produkten. In den USA warnt die Gesundheitsbehörde FDA mittlerweile vor knapp 90 Produkten, die Methanol enthalten.
Methanol statt Ethanol
Der einfache und billig zu produzierende Alkohol wird offenbar statt Ethanol verwendet, das normalerweise als Basis für alkoholhältige Desinfektionsspender dient. Im Gegensatz zu Ethanol ist Methanol durch seine Abbauprodukte aber hochgiftig für den Menschen. Schon die Aufnahme geringer Dosen über Haut, Atmung oder Einnahme kann zur Erblindung, höhere Dosen auch zum Tod führen.
Der Behörde zufolge sollten auch Produkte gemieden werden, bei denen Methanol nur einen geringen Prozentteil der Zusammensetzung ausmachen. Empfohlen sind Desinfektionsmittel, die zumindest 60 Prozent Anteil Ethanol enthalten. Besonders gefährdet sind der FDA zufolge Kinder. Denn schon die geringe Einnahme derartiger Produkte könne bei diesen zum Tod führen.
Zusammensetzung prüfen
Die Verwendung des giftigen Alkohols sorgt nicht nur in den USA für Diskussionen, wo die Anzahl gefährlicher Produkte seit Juni exorbitant angestiegen ist. Auch in Österreich warnt etwa die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) vor derartigen Mitteln mit Methanol. Neben den giftigen Eigenschaften sei zudem auch nicht gesichert, ob das Coronavirus durch Methanol überhaupt unschädlich gemacht werden könne.