Science

Interstellarer Komet Borisov bricht auseinander

Der Komet Borisov (C/2019 Q4) ist der zweite interstellare Besucher, der durch unser Sonnensystem fliegt. Nun scheint es auch seine letzte Ruhestätte zu werden. Astronomen beobachteten in den letzten Tagen, wie der Komet zunehmend heller wurde. Das ist ein Indikator dafür, dass der Himmelskörper zerbricht.

Auf der Plattform Astronomer’s Telegram beschreibt ein Beobachter-Team, am 23. März habe man noch einen einzelnen hellen Kern beobachtet. Am 30. März sehe man eindeutig einen nicht stellaren Kern, der mit zwei Komponenten übereinstimmt. Die Aufnahme des Hubble Teleskops zeigt, wie der Komet zerbricht, die Komponenten werden pink und gelb angezeigt.

In einer Animation, die Tony Dunn auf Twitter teilte, wird die Flugbahn des Kometen gezeigt:

Bereits im Dezember hatten Astronomen vermutet, die Reise in unser Sonnensystem könnte seine letzte gewesen sein. In dieser Zeit befand sich der Komet im Perihel, also am nächsten an der Sonne (306 Millionen Kilometer Entfernung). Die zunehmende Hitze sorgt dann dafür, dass das Eis auf dem Kometen schmilzt und sich ein Staubkoma um ihn herum bildet. Wissenschaftler nehmen an, dass durch die Hitze der Kern des Kometen instabil wird und in der Folge zerbricht.

Zutaten für Leben auf der Erde

Für Astronomen ist dieser Vorgang besonders interessant. Während der Komet zerbricht, können Bilder seines Spektrums aufgenommen werden. So kann man Rückschlüsse auf seine Zusammensetzung ziehen. Insbesondere bei einem interstellaren Kometen kann diese Forschung aufschlussreich sein, wenn man ihn mit Himmelskörpern aus unserem Sonnensystem vergleicht.

Bisher konnten die Borisov-Beobachter feststellen, dass der Komet ähnlich zusammengesetzt ist, wie Objekte aus unserem Sonnensystem. Das klingt zwar unspektakulär, ist aber interessant, weil es die Theorie bestätigen könnte, dass Himmelskörper aus anderen Galaxien Wasser auf die Erde gebracht haben. Wenn Kometen wie Borisov also die Zutaten für das Leben auf der Erde tragen, dann könnte dieser Vorgang überall im Universum stattfinden. Weitere Analysen mithilfe des Hubble-Teleskops sind geplant.

Klicken Sie hier für die Newsletteranmeldung

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!