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Nach Oumuamua könnte es einen neuen interstellaren Gast in unserem Sonnensystem geben.

© APA/AFP/ESA/Hubble/M. KORNMESSER / M. KORNMESSER

Science

Astronomen rätseln über mysteriösen interstellareren Kometen

Ein Ende August entdeckter Flugkörper könnte nach dem berüchtigten Oumuamua der zweite Besucher aus einem anderen Sonnensystem sein. Der Komet, der inzwischen den offiziellen Namen C/2019 Q4 (Borisov) trägt, wurde nach hitzigen Diskussionen in Astronomie-Foren mit hoher Wahrscheinlichkeit als interstellar eingestuft. Davon gehen sowohl das Minor Planet Center als auch das Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA aus.

Während die Spekulationen bei Oumuamua offen für viele Interpretationen blieb - vom Asteroiden bis zum Alien-Sonnensegel - konnte man C/2019 Q4 (Borisov) durch die frühe Entdeckung inzwischen eindeutig als einen Kometen identifizieren. Die Beobachtungen laufen allerdings erst seit 12 Tagen. Nachdem die Daten zunächst als möglicherweise fehlerhaft abgetan wurden, nährt sich mit der zunehmenden Anzahl an Messungen der Verdacht, dass C/2019 Q4 (Borisov) tatsächlich ein neuer, interstellarer Gast ist.

Flugbahn liefert entscheidenden Hinweis

Gefunden wurde der Komet am 30. August vom ukrainischen Hobby-Astronom Gennadij Borisov, der seine Beobachtungen auf der Krim macht. Ausschlaggebend für die Vermutung, der Komet sei ein interstellarer Besucher, ist vor allem seine hyperbolische Flugbahn. Kometen aus unserem Sonnensystem fliegen in der Regel eine parabolische Flugbahn, also in Form einer Parabel um die Sonne.

Der Borisov-Komet fliegt allerdings mit hoher Geschwindigkeit in unser Sonnensystem und wird während des Durchflugs nur durch die Gravitationskräfte abgelenkt. Demnach macht er eine leichte Kurve, bevor er unser Sonnensystem wieder verlässt. Sowohl das JPL, als auch der Orbit Simulator des Astronoms Tony Dunn bieten schematische Flugbahn-Animationen des Kometen aus verschiedenen Perspektiven an. 

Besser als Oumuamua

Die Beobachtungsbedingungen des Borisov-Kometen könnten dabei noch besser sein, als bei "Oumuamua", hoffen Astronomen. Das zigarrenförmige interstellare Objekt wurde erst kurz vor Verlassen des Sonnensystems entdeckt.

C/2019 Q4 (Borisov) wird ersten Berechnungen zufolge noch einige Monate in unserem Sonnensystem bleiben und ist größer und heller, als Oumuamua. Damit bleibt viel Zeit, den Kometen zu beobachten. Erste Prognosen berechneten den 29. Dezember als den Tag, an dem der Komet der Erde am nächsten ist.

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Franziska Bechtold

frau_grete

Liebt virtuelle Spielewelten, Gadgets, Wissenschaft und den Weltraum. Solange sie nicht selbst ins Weltall kann, flüchtet sie eben in Science Fiction.

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