ISS-Astronauten testen Microsoft HoloLens
Die wahrscheinlich komplizierteste Maschine, die Menschen je gebaut haben, schwebt 400 Kilometer über der Erdoberfläche. Um der Besatzung der Internationalen Raumstation (ISS) bei Reparaturen zu helfen, könnten künftig Augmented-Reality-Brillen zum Einsatz kommen. Wie Microsoft auf seinem Windows-Blog beschreibt, werden derzeit zwei HoloLens-Brillen auf der ISS getestet. Microsoft arbeitet dabei eng mit der NASA zusammen, die ihr Programm "Sidekick" auf den Augmented-Reality-Geräten aufbaut.
Zwei Modi
HoloLens soll von den Astronauten in zwei Modi eingsetzt werden. Beim "Remote Expert Mode" wird eine Skype-Videounterhaltung mit Fachpersonal auf der Erde aufgebaut. Dieses sieht, worauf der Astronaut gerade blickt und kann diesem Tipps bei der Behandlung von Problemen geben. Dieser Modus kann etwa eingesetzt werden, wenn auf der ISS schwierige Reparaturen vorzunehmen sind.
Beim "Procedure Mode" werden Gegenstände in der Nähe des Astronauten mit animierten grafischen Illustrationen versehen. Dadurch sollen Astronauten schnell deren Funktionsweise erkennen können. Der Modus könnte zur Anwendung kommen, wenn die Kommunikation per "Remote Expert Mode" aufgrund der großen Distanz und Funkverzögerung beschwerlich wäre, etwa bei einer bemannten Marsmission.
Unterwasser und Mars
Die HoloLens wurde vor dem Einsatz im All auch auf der Erde von Astronauten getestet. Die Virtual-Reality-Brille kam etwa in der Unterwasser-Forschungsstation NEEMO der NASA zum Einsatz. Außerdem wird HoloLens am Jet Propulsion Laboratory verwendet, um Forschern eine bessere Darstellung von Mars-Rover-Aufnahmen zu bieten.