Leben in mysteriösen "blauen Löchern" wird erforscht
Während Schwarze Löcher zum Feld der Astronomie und Astrophysik zählen, beschäftigen sich Meeresbiologen nun “blauen Löchern”. Dabei handelt es sich um Dolinen - im Englischen spricht man von Sinkholes - die unter der Meeresoberfläche entstehen. Sie sind teilweise mehrere hundert Meter tief und aktuell noch kaum erforscht. Auch ist völlig unklar, wie viele “blaue Löcher” existieren oder wo sie vermehrt vorkommen.
Das wollen Wissenschaftler nun ändern. Ein entsprechendes dreijähriges Projekt wird mit Unterstützung der US National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) vor der Küste von Florida durchgeführt.
“Ein blaues Loch kann eine Oase in einem ansonsten kargen Meeresboden sein”, schreiben die Wissenschaftler. Sie sind “verschiedene biologische Gemeinschaften voller Lebewesen, darunter Korallen, Schwämme, Weichtiere, Meeresschildkröten, Haie und mehr”.
Green Banana
Im kommenden August soll in diesem Zusammenhang nun die Doline Green Banana vor der Küste Floridas erforscht werden. Das Loch entstand 47 Meter unter der Meeresoberfläche und ist etwa 130 Meter tief. Es ist sanduhrförmig und somit eine besondere Herausforderung. Ein wesentlich kleineres “blaues Loch” wurde vergangenes Jahr untersucht. Das “Amberjack Hole” beginnt etwa 34 Meter unter dem Meeresspiegel und hat eine Tiefe von 72 Meter.
Wissenschaftler wollen so Licht in die Biodiversität der Löcher sowie in das Leben dort bringen. Auch wollen sie untersuchen, ob oder inwieweit sie mit dem Grundwasser des Festlandes verbunden sind und welche Auswirkungen das hat. Auch sucht man nach neuen Arten von Mikroben in dieser einzigartigen Umgebung.