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MasterCard: "Zahlen mit NFC nicht einziger Weg"

"NFC ist in manchen Teilen der Welt bereits sehr etabliert. Wir haben mehr als 100 Millionen NFC-Kreditkarten im Einsatz", sagt Jorn Lambert, Group Head Emerging Payments Europe bei MasterCard, im Gespräch mit der futurezone. Zudem gebe es weltweit bereits rund 550.000 Akzeptanzstellen. Bei MasterCard sei man überzeugt davon, dass sowohl der Anteil von NFC-Kreditkarten als auch von NFC-Mobiltelefonen weiter wachsen werde. "Wir glauben aber nicht, dass NFC der einzige Weg sein wird, wie man künftig bezahlt. NFC wird mit Cloud-Bezahlungsformen koexistieren", meint Lambert.

PayPal glaubt nicht an NFC
MasterCard ist nicht das erste Unternehmen aus der Branche, welches Zweifel daran äußerst, ob NFC künftig wirklich das Allheilmittel bei mobilen Bezahllösungen sein wird, das man noch vor ein paar Jahren erwartet hat. Nach Einschätzung des Internet-Bezahldienstes PayPal wird die Nahfunktechnik NFC gar "nicht angenommen" und man selbst erwarte ein "dramatisches Wachstum" ohne diese Technik. PayPal testet in Großbritannien ein "Chip & Pin"-Gerät für Händler, das ähnlich wie ein Adapter für Mobiltelefone funktioniert, mit denen man Kreditkarten lesen kann. Damit konkurriert der Online-Bezahldienst mit anderen Payment-Diensten dieser Art wie z.B. iZettle, Square oder SumUp.

Während PayPal für NFC keine Chancen sieht, will der MasterCard-Konkurrent Visa seine Angebote rund um die Nahfunktechnik NFC weiter ausbauen. Dazu hat Visa etwa eine Allianz mit dem Smartphone-Hersteller Samsung geschlossen. Künftig sollen alle Samsung-Smartphones ab Werk für das PayWave-Bezahlsystem von Visa fitgemacht werden, heißt es in einer Ankündigung am Mobile World Congress (MWC).

MasterCard erweitert Vision
Auch MasterCard hütet sich davor, die NFC-Technologie gänzlich abzuschreiben. So hat das Unternehmen die Technologie in weiten Teilen der Welt bereits erfolgreich zum Einsatz gebracht. Auch in Österreich befinden sich bereits zahlreiche NFC-Kreditkarten im Umlauf, im Laufe des Jahres sollen

die bisherigen Bankomatkarten großteils ersetzen.

Doch der Königsweg für mobile Bezahlsysteme ist auch bei MasterCard mittlerweile ein anderer. "Bei der NFC-Bezahlung handelt es sich um eine physische Bezahlform direkt an der Kassa im Geschäft", sagt Lambert. Diese Form des Bezahlens werde beispielsweise neben QR-Codes weiter existieren und auch wachsen. Doch die MasterCard-Vision fürs mobile Bezahlen geht mittlerweile weiter. Bezahlen dort, wo man es gerade braucht und mit dem Gerät seiner Wahl, so lautet das Motto.

Bezahlen per App
"Man stelle sich beispielsweise ein Fast Food-Restaurant vor. Man setzt sich an einen Tisch, bestellt das Essen per App, anstatt sich in einer Schlange anzustellen und bezahlt ganz einfach mit seinem Handy über die Cloud", schwärmt Lambert. "Oder man steht vor einer Einkaufswand, auf der die verschiedenen Produkte zu sehen sind, für die man sich interessiert, kauft sie per Touchscreen und lässt sie sich nach Hause liefern." Auch die Taxifahrt soll man über eine App bezahlen können, ebenso wie man über seinen SmartTV zu Hause zahlen kann, oder das U-Bahn-Ticket per App löst (Anmerkung: das gibt es z.B. in Wien schon).

MasterCard will dabei nicht die Apps selbst entwickeln, sondern die Bezahllösung für die "letzte Meile" anbieten und zwar egal, ob es sich dabei um Online-Bezahlungsservices, In-App-Purchases, In-Store-Zahlungslösungen oder die digitale Brieftasche für Smartphones oder Tablets handelt.

, werden all dieses Service unter dem Deckmantel MasterPass zusammengefasst.

Verfügbarkeit in Österreich noch offen
In Australien und Kanada soll MasterPass ab Ende März verfügbar sein, in den USA und dem Vereinigten Königreich im Laufe des Frühjahrs beziehungsweise Sommers. Weitere Märkte sollen folgen. Wann genau Österreich an der Reihe sein wird, konnte Lambert noch nicht sagen. Auf dem MWC in Barcelona zeigt MasterCard erste Showcases. Das Match um die Zukunft des Bezahlens im Alltag ist damit eröffnet.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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