Moderna testet HIV-Impfstoff an Menschen
Moderna startet in den USA diese Woche erste Tests mit dem experimentellen mRNA-basierten HIV-Impfstoff, berichtet Sciencealert. In der Phase 1 des Tests sollen 56 gesunde Erwachsene zwischen 18 und 50 Jahren, die kein HIV haben, mit dem mRNA-Impfstoff geimpft werden.
In dieser Phase soll die Sicherheit des Impfstoffes überprüft werden, also die Reaktion des Immunsystems auf den Impfstoff und die Sicherheit der Impfung. Der mRNA-Impfstoff gegen HIV soll dabei ähnlich aufgebaut sein wie jener von Moderna, der gegen das Coronavirus bereits im Einsatz ist.
Erste Tests mit 2 Versionen
Moderna testest 2 verschiedene Versionen des HIV-Impfstoffs. Einer heißt offiziell mRNA-1644, der zweite Impfstoff gegen HIV von Moderna heißt mRNA-1574. Es gibt verschiedene Testgruppen. 2 davon kriegen einen Mix der beiden Versionen, 2 kriegen jeweils denselben Impfstoff verabreicht. Jeder der teilnehmenden Testpersonen ist darüber informiert, was für einen Impfstoff er oder sie erhält.
Die erste Phase der Tests dauert etwa 10 Monate. Wenn die Tests diese Phase erfolgreich überstehen, kommt es zu Phase 2 und Phase 3 der Tests, in der dann herausgefunden werden soll, ob und zu welchem Ausmaß damit auch eine HIV-Infektion verhindert werden kann.
Warum es bisher keine Impfung gibt
Bisher ist es in mehr als 40 Jahren nicht gelungen, einen Impfstoff gegen HIV zu entwickeln. Das liegt unter anderem daran, dass die Oberfläche des HI-Virus ganz anders aufgebaut ist als die Oberfläche des neuen Coronavirus. Es gibt weniger “Andockstellen” für Antikörper. Dazu kommt beim HI-Virus noch eine sehr hohe Mutationsrate dazu - damit verändern sich die Andockstellen permanent.
Seit einigen Jahren gibt es mit PREP, der sogenannten Prä-Expositions-Therapie, allerdings eine Möglichkeit, das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Diese Therapie hat einen ähnlichen Effekt wie eine Impfung, allerdings nicht dauerhaft.