Der orange Jetour Zongheng G700 von Chery schwimmt mit nur sichtbarer Fahrzeugoberseite durch den Jangtse-Fluss.
Chinesisches SUV durchschwimmt 1,5 km breiten Jangtse-Fluss
Der Jetour Zongheng G700 von Chery ist das erste SUV, das den berühmtesten Fluss Chinas, den Jangtse, schwimmend durchquert hat. Am 16. Oktober startete das Hybrid-Fahrzeug vom Heisha Zhou Ferry Terminal im Ort Wuhu (Provinz Anhui) zum anderen Ufer, dem Nanlong-Fährhafen.
Dort ist auch das Hauptquartier von Chery. Der Hersteller sorgte in der Vergangenheit auch schon mit Flugautos für Aufsehen.
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Videos dokumentieren die Leistung
Insgesamt bewältigte der Jetour Zongheng eine Strecke von 1,48 km, berichtet CarNewsChina. 1,2 km davon soll das chinesische SUV mit einer Geschwindigkeit von 7 km/h schwimmend zurückgelegt haben. Chery veröffentlichte Videos von der ungewöhnlichen Flussdurchquerung.
Darin sieht man, dass nur mehr die obere Fahrzeughälfte des SUVs aus dem Fluss hervorschaut, der Strömungsgeschwindigkeiten zwischen 5 und 10 km/h aufweist.
Das lässt sich in etwa mit der Donau vergleichen (zwischen 3 und 10 km/h). Der Jangtse-Fluss ist in Wuhu im Schnitt allerdings 9 m tief, die Neue Donau hingegen nur bis zu 6 m.
Nahtlose, lochfreie Karosserie
Das Auto soll dank besonderer Fahrzeugmerkmale zu schwimmenden Flussdurchquerungen in der Lage sein: So hat es eine nahtlose, lochfreie Karosserie, ein spezielles Luftzirkulationssystem und 800-Volt-Hochvolt-Antriebssystem auf Basis von Siliziumkarbid integriert. Zum Balancehalten in der Strömung nutze das Fahrzeug ein 6-achsiges Gyroskop, dass selbst in den unruhigen Wassermaßen eine präzise Steuerung des SUVs erlauben soll.
Wie genau sich das Fahrzeug schwimmend im Wasser vorwärtsbewegt, hat Chery bislang nicht im Detail erklärt. Es ist anzunehmen, dass das durch die Drehbewegung der Räder passiert. Es könnte aber auch ein spezielles Turbinensystem vorhanden sein, das etwa auch bei einem anderen Modell, dem Jetour Zongheng G900 vorhanden sein soll, wie InsideChinaAuto zu Jahresbeginn berichtet hat.
Schwimmende Autos sind in China populär
Schwimmende Autos ziehen in China immer wieder Aufmerksamkeit auf sich: Etwa bewirbt auch der Hersteller BYD seine elektronischen SUVs damit, dass sie nicht nur wasserdicht, sondern auch bis zu 30 Minuten schwimmen können. Das Fahrzeug hat sogar einen eigenen Schwimmmodus für Notfälle.
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Cherys Jetour Zongheng G700 ist allerdings kein komplett-elektrisches Fahrzeug: Es hat einen Hybridmotor mit 155 kW Leistung und 340 Nm Drehmoment. Der Motor arbeitet mit einer 800-Volt-Architektur. Zusätzlich gibt es noch einen Elektromotor. Beide Motoren treiben das Auto an.
Insgesamt erreicht das Fahrzeug damit eine Gesamtleistung von 560 kW – bei einem Drehmoment von 795 Nm. Mit komplett aufgeladener Batterie und vollem Diesel-Tank reicht die Reichweite bis zu 1.400 km.
Die Flussdurchquerung ist ein PR-Stunt von Chery zum Marktstart des SUVs. Denn der Zongheng G700 ist noch gar nicht am Markt: Das luxuriöse Offroad-SUV wird erst am 19. Oktober offiziell gelauncht. Im Vorverkauf bewegen sich die Preise je nach gewählter Konfiguration zwischen 349.900 Yuan (rund 42.117 Euro) und 429.900 Yuan (rund 51.747 Euro).
Der orange Jetour Zongheng G700 von Chery fährt auf der anderen Seite wieder ans Ufer des Jangtse-Flusses.
© Chery
Zweifelhafte Schwimmversuche
Obwohl schwimmende Autos in China beliebt sind, werden sorgen die außergewöhnlichen Fahrzeugeigenschaften manchmal auch für Kopfschütteln: Kürzlich sorgte etwa ein Yangwang U8 in Honkong für Ärger bei Anrainern in Shanghai, der bei heftigem Regen durch die überfluteten Straßen raste. Das Auto verursachte hohe Wellen, die mit voller Wucht gegen Gebäude schlugen. Es wurden sogar Waren beschädigt und ein Stromausfall verursacht.
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