Science

NASA verschlampt historische Raumfahrt-Gegenstände

Wer sich für die Raumfahrt begeistern kann, weiß wie heißbegehrt NASA-Sammelgegenstände sind. Solche Erinnerungsstücke sind sehr selten, da die NASA diese eigentlich nicht verkauft. Trotzdem tauchen sie ab und zu bei Auktionen auf und erzielen dort Millionenbeträge. Jetzt hat der Chef-Inspektor der NASA einen Bericht dazu veröffentlicht, der aufzeigt, wie solche Gegenstände durch Schlamperei verloren gingen.

Einer dieser Fälle ereignete sich 2014. Ein Historiker entdeckte zufällig den Prototypen des Mond-Rovers in einem Hinterhof in der Nachbarschaft. Er berichtete der NASA davon, die wiederum den Besitzer kontaktiere. Dieser sagte, er sei interessiert den Rover als Spende an die NASA zurückzugeben. Aufgrund interner Prozesse rührte sich die NASA aber nicht mehr bei ihm. Nach vier Monaten Schweigen verkaufte er den Rover an einen Schrotthändler. Dieser erkannte zum Glück den Wert des unbezahlbaren Stücks Raumfahrt-Geschichte. Statt im Altmetall landete der Prototyp in einer Auktion und wurde dort für eine unbekannte Summe versteigert.

Joysticks und Mondstaub

Ein prominentes Beispiel für so einen Fall ist ein Probenbeutel, mit dem Gesteinsproben am Mond gesammelt wurden. Dieser hatte noch Mondstaub zwischen den Stofffasern. Der Beutel verschwand aus dem Besitz der NASA und wurde versteigert. Die NASA klagte, der Käufer des Beutels bekam aber recht und durfte das Stück Weltraumgeschichte behalten.

In einem weiteren Fall hat ein ehemaliger Angestellter der NASA drei Joysticks mitgenommen, die bei der Apollo-11-Mission verwendet wurden. Dabei handelte es sich aber nicht unbedingt um Diebstahl. Ihm wurde nämlich damals aufgetragen, die Joysticks wegzuschmeißen. Er verkaufte sie bei einer Auktion. Die NASA versuchte mit Rechtsmitteln den „Müll“ zurückzubekommen, gab aber nach drei Jahren auf.

Der Inspektor kommt deshalb zum Schluss, dass die NASA nicht die nötigen Prozesse habe, um ihre historischen Besitztümer zu identifizieren und verwalten. Auch bei Leihstellung sei die US-Weltraumbehörde zu unvorsichtig. So würden Trümmer von der Columbia und Challenger für Forschungszwecke verborgt – in einigen Fällen ist dafür nicht einmal ein Leihvertrag nötig. Bisher ist so noch nichts abhandengekommen. Der Inspektor befürchtet aber, dass es ohne einen klaren Leihvertrag zu Missverständnissen zwischen den Parteien kommen könnte.

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