Neue Solarzellen: Fenster könnten bald Strom produzieren
Forscher arbeiten seit Jahren an Solarzellen-Fenstern. In punkto Energieeffizienz, Stabilität und Kosten wurden bisher aber keine überzeugenden Ergebnisse erzielt. Ein australisches Forscherteam hinter einem neuen Projekt soll nun aber einen großen Schritt weiter gekommen sein, berichtet ScienceAlert.
Ausreichende Effizienz
Solarzellen auf Dächern hätten einen Wirkungsgrad zwischen 15 und 20 Prozent, wird der Materialchemiker Jacek Jaseniak von der australischen Monash University zitiert. Die von den Forschern entwickelten halbtransparenten Zellen würden eine Umwandlungseffizienz von 17 Prozent erreichen und dennoch mehr als 10 Prozent des einfallenden Lichts durchlassen. Es sei lange Zeit ein Traum gewesen, Fenster zu haben, die Elektrizität generieren. Jetzt scheine das bald möglich zu sein, sagte Jaseniak.
Höhere Stabiltiät
Bei ihrer Entwicklung haben die australischen Forscher die Solarzellenkomponente Spiro-OMeTAD durch ein speziell entwickeltes Polymer auf Basis eines organischen Halbleiters ersetzt und damit die Gesamtstabilität der Solarzellen erhöht. Zwei Quadrameter solcher Perowskit-Solarzellen der nächsten Generation würden ausreichen, um so viel Strom zu erzeugen, wie ein Standard-Solarpanel.
Je transparenter, desto weniger Strom
Allerdings werde es nicht möglich sein, durch ein perfekt klares Fenster zu sehen, wenn man die maximale Energieeffizienz erreichen wolle, so der Forscher. "Die Solarzellen können mehr oder weniger transparent gemacht werden. Je transparenter sie sind, desto weniger Strom erzeugen sie."
Bis die Entwicklung marktreif sei, könnte es allerdings noch 10 Jahre dauern, so die Forscher, die auch Kombinationen zwischen Perowskit-Solarzellen mit organischen Solarzellen testen, um mehr Energieeffizienz zu erreichen.
Solche Solarzellen könnten aber die Art und Weise verändern, wie wir über Gebäude denken, sagte Jaseniak. Bisher seien Gebäude unter der Annahme entworfen worden, dass Fenster grundsätzlich passiv seien. Bald könnten sie aber aktiv Strom produzieren.