Science

Durchsichtige Solarzellen für Fenster und Handys entwickelt

Durchsichtige Solarzellen gelten als große Zukunftshoffnung, um mittels Glasoberflächen Strom produzieren zu können. Sie könnten als Fensterscheiben in Gebäuden, in Fahrzeugen, aber auch als Displays für elektrische Geräte wie Smartphones, Tablets oder Notebooks zum Einsatz kommen. Knifflig bleiben für Forscher mehrere Aspekte. So ist die Ausbeute herkömmlicher transparenter Solarzellen noch zu gering, darüber hinaus haben sie mit einem Farbstich zu kämpfen oder sind im Normalfall nicht dehnbar.

Durchsichtig und biegbar

Bei all den genannten Punkten berichten südkoreanische Forscher von einem Durchbruch. So soll es ihnen durch eine neuartige Silizium-Leiterplatten-Kombination gelungen sein, nicht nur völlig farbneutrale durchsichtige Solarzellen zu entwickeln, sondern diese auch noch biegbar zu gestalten. Trotz dieser Eigenschaften konnte im Labor eine Sonnenausbeute von 8 Prozent erreicht werden bei 10 Prozent Transparenz.

Damit liegt die durchsichtige Zelle immer noch weit hinter den mittlerweile erreichbaren Werten von knapp über 30 Prozent bei herkömmlichen undurchsichtigen Panels. Den Forschern zufolge habe man trotz des ersten Versuchs aber bereits die Werte von im Markt befindlichen transparenten Zellen erreicht. Gelungen ist dies den Forschern über eine neue Materialverbindung, die mittels Mikrodrähten den Weg des Lichts ablenken und so die Energieausbeute optimieren kann.

Für Fenster und Handys

Als größten Erfolg werteten die Forscher, dass die Energieausbeute der Zellen konstant blieb, wenn das Panel gebogen wurde. Das verspricht neuartige Einsatzmöglichkeiten von abgerundeten Fenstern in Gebäuden und Autos bis biegbaren Handy-Displays. Zudem stehe man erst am Anfang der Forschung. Die Effizienz der Solarzellen könne sicherlich noch gesteigert werden.

Vorteilshaft sei zudem, dass die Forscher auf existierende Solartechnologien zurückgreifen würden. Die Komponenten für die neuartigen biegbaren durchsichtigen Solarzellen sind den Forschern zufolge bereits im Markt etabliert. Die Erkenntnisse ihrer Forschungsarbeit wurden im Nature-Fachjournal "Light: Science & Applications" veröffentlicht.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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