Science

Solarflugzeug Solar Impulse 2 umrundete die Welt

Auf seiner Webseite feierte das Team die Landung in der Nacht von Montag auf Dienstag. Die „Solar Impulse 2“ war vor mehr als einem Jahr in Abu Dhabi zu der Weltumrundung in mehreren Etappen aufgebrochen.

Der letzte der insgesamt 17 Flüge brachte Piccard von Kairo über Saudi-Arabien nach Abu Dhabi. Mit dem Unternehmen wollen die Schweizer Abenteurer und Wissenschaftler André Borschberg und Bertrand Piccard für die Nutzung erneuerbarer Energien werben. Die Erdumrundung gelang ohne einen Tropfen Treibstoff.

Motivation

Ging es den beiden nun vor allem ums Abenteuer oder was war Sinn und Zweck? Das Abenteuer kam zwar nicht zu kurz. Man denke nur an die tage- und nächtelangen Ozeanüberflüge. Im Vordergrund stand aber die Vision von einer Welt, die aufhört, ihre eigenen Ressourcen zu verschlingen und auf erneuerbare Energien setzt. „Wir könnten auch am Boden die gleichen Technologien einsetzen, um den weltweiten Energieverbrauch zu halbieren, die natürlichen Ressourcen zu schonen und unsere Lebensqualität zu verbessern“, erklärten Piccard und Borschberg. Ihr „Solar Impulse“-Projekt haben sie mit der Umweltkampagne „Die Zukunft ist sauber“ verbunden.

Bevor die beiden Piloten damals aufbrachen, gaben sie der futurezone ein Interview.

Die Technik des Sonnenfliegers

Bertrand Piccard (R) and Andre Borschberg (L), pilots of the solar powered Solar Impulse 2 aircraft, are greeted upon arrival at Al Batin Airport in Abu Dabi to complete its world tour flight on July 26, 2016 in the United Arab Emirates. Solar Impulse 2 landed in the UAE early on Tuesday, July 26, 2016, completing its epic journey to become the first sun-powered airplane to circle the globe without a drop of fuel. / AFP PHOTO / KARIM SAHIB
Die Flügelspannweite ist mit 72 Metern größer als bei einem Jumbojet - dennoch wiegt der Sonnenflieger „Solar Impulse 2“ („Si2“) dank extremer Leichtbauweise mit 2,3 Tonnen gerade so viel wie ein großes Auto. Angetrieben wird das Experimentalflugzeug aus Karbonfasern von vier Elektromotoren mit einer maximalen Leistung von je 15 Kilowatt.

Die Energie wird mit Hilfe von 17 248 äußerst dünnen Solarzellen auf den Riesenflügeln aus Sonnenlicht gewonnen und in Lithium-Batterien gespeichert. Das Cockpit des Ein-Personen-Fliegers ist gerade mal 3,8 Kubikmeter groß, verfügt aber immerhin über eine Toilette, einen einfachen Autopiloten und einen Business-Class-Sitz, der in ein Bett verwandelt werden kann.

Zudem messen Apparate ständig den Neigungswinkel der Maschine sowie das Aufmerksamkeitsniveau des Piloten und machen ihn notfalls per Alarm wach. Das ist auch nötig, denn wegen der geringen Höchstgeschwindigkeit von 140 Kilometern pro Stunde bei einer maximalen Flughöhe von 8500 Metern können manche Flugetappen mehrere Tage und Nächte dauern.
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