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© APA/AFP/ARUN SANKAR / ARUN SANKAR

Apps

Facebook will Messenger, WhatsApp und Instagram zusammenlegen

Facebook will das Versenden verschlüsselter Nachrichten zwischen seinen Diensten ermöglichen. Das Unternehmen arbeite daran, "es einfacher zu machen, Freunde und Familie Netzwerk-übergreifend zu erreichen", sagte eine Facebook-Sprecherin am Freitag der Nachrichtenagentur AFP und bestätigte damit einen Bericht der "New York Times". Dazu soll die technische Basis der drei Plattformen vereinheitlicht werden - ein Plan, der von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg persönlich vorangetrieben werde und unternehmensintern auf viel Widerstand stoße.

Viele Unterschiede

Die Inhalte sollen demnach Ende-zu-Ende-verschlüsselt werden, Facebook soll keinen Zugriff auf die Nachrichten erhalten. Derzeit bietet lediglich WhatsApp dauerhaft Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, Facebooks Messenger verfügt nur über die Option, manuell sogenannte "geheimen Chats" zu starten, deren Inhalte für den US-Konzern nicht sichtbar sind. Instagram bietet keinerlei Verschlüsselung für seine Chat-Funktion.

Des Weiteren gibt es auch Unterschiede bei der Registrierung. Während WhatsApp lediglich eine Telefonnummer erfordert, müssen bei Facebook und Instagram umfassendere Daten angegeben werden. Wie diese Daten für eine plattformübergreifende Kommunikation verschränkt werden sollen, ist bislang unklar. Es gebe zu Beginn "dieses langen Prozesses" eine Menge Diskussionen darüber, wie dies funktionieren werde, sagte die Facebook-Sprecherin.

2,6 Milliarden Nutzer betroffen

Zum Internetkonzern Facebook gehören unter anderem die beliebten Smartphone-Apps Instagram, Messenger und WhatsApp, mit jeweils mehr als einer Milliarde Nutzern. Bisher müssen Kunden im selben Dienst angemeldet sein, um miteinander kommunizieren zu können. Kombiniert wären wohl mehr als 2,6 Milliarden Nutzerprofile betroffen, wobei die Überschneidung zwischen den Plattformen offenbar sehr groß sei, so die New York Times.

Dem "NYT"-Bericht zufolge hofft Facebook die Kommunikation zwischen den Apps bis Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres ermöglichen zu können. Die Dienste sollen aber nach wie vor getrennt voneinander erhalten bleiben.

Heftiger Widerstand

Der Schritt gilt als kontrovers, insbesondere aus kartellrechtlicher Perspektive. Facebook versprach beim Kauf von WhatsApp und Instagram, dass die Plattformen autonom bleiben und man keinerlei Daten verschränken werde. Zumindest der letzte Punkt wurde bereits mehrfach verletzt, wofür Facebook auch Strafen in Kauf nehmen musste. US-Politiker und Datenschützer fordern zudem Regulierungs- und Aufsichtsbehörden dazu auf, gegen diese Maßnahme einzuschreiten. Durch die Verschränkung der Daten könnten beispielsweise Nutzer, die anonym bleiben wollen, unfreiwillig enttarnt werden.

Facebook-CEO Mark Zuckerberg hofft offenbar, dass dieser Schritt das bislang umsatzschwache WhatsApp besser zum eigenen Vorteil nutzen zu können. So könnten beispielsweise in Südostasien WhatsApp-Nutzer Facebooks Handelsplatz Marketplace nutzen, ohne sich für einen Facebook-Account anzumelden. Zudem will man sich so stärker gegen die Konkurrenz von Apple (iMessage) und Google (Android Messages) absichern. Unternehmensintern gibt es jedoch großen Widerstand, sowohl die WhatsApp- als auch die Instagram-Gründer verabschiedeten sich in den vergangenen Jahren aus dem Unternehmen. Zudem hätten zahlreiche hochrangige Mitarbeiter mit Rücktritt gedroht, sollte Facebook seine Pläne fortsetzen.

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