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GoStudent: Nachhilfe aus der Hosentasche

Zur Maturazeit fallen oft so viele Fragen an wie in der gesamten Schülerkarriere nicht. Wurde in prähistorischen Zeiten noch in Gruppen ums Überleben gebüffelt, haben sich die heißen Diskussion mittlerweile ins Internet Richtung Whatsapp und Facebook verlagert. In der Gruppe lösen sich dann viele Fragen schnell auf, manche bedürfen aber doch etwas mehr Einsatz.

GoStudent möchte genau an dieser Stelle einhaken und mit Tutoren, die sich auf gewissen Gebieten auskennen, helfen. Das Tutorensystem ist dabei vor allem für Studenten und jene, die sich z.B. in Mathe, Deutsch oder Geschichte auskennen interessant.

Forum im Whatsapp-Style

Beim Start von GoStudent geht es durch einen kurzen Anmeldeprozess. Die App verlangt dabei recht wenige Angaben. Neben dem Anzeigenamen sind vor allem zwei Infos besonders wichtig: Möchte man als Schüler oder Tutor an GoStudent teilnehmen und welche Fächer bzw. Fachbereich liegen einem. Zur Identifizierung wird eine Handynummer verlangt, an die ein Code gesendet wird.

Die Fachrichtungen beziehen sich dabei vorrangig auf die Klassiker des Schulalltags. Von Mathematik über Physik bis zu Geschichte und Französisch kann alles gewählt werden. Ist ein Gebiet nicht vorhanden, wird es unter dem Thema "Sonstiges" gesammelt, was sich im Test noch als etwas chaotisch herausstellen sollte.

Die Oberfläche von GoStudent wirkt einigermaßen vertraut. Man könnte es als abgespeckt Variante von Whatsapp mit kleineren Ergänzungen bezeichnen. Innerhalb der Anwendung finden sich drei Kategorien, in denen alle Fragen abgehandelt werden. Habe ich bereits Fragen beantwortet, finde ich unter dem ersten Reiter eine Übersicht aller Fragen, an denen ich beteiligt bin oder war.

Über die beiden anderen Reiter lassen sich alle Fragen des Forums beantworten. Die Themen werden hier bereits nach unserer Vorauswahl gefiltert. Möchte ich später oder einfach nur zwischendurch auch andere Themengebiete behandeln, können diese über einen eigenen Menüpunkt jederzeit hinzugefügt oder abgewählt werden. Zusätzlich können auch nur ungelöste oder noch immer unbeantwortet Fragen eingeblendet werden.

Trotz integrierter Filter lässt die Ordnung aber etwas zu wünschen übrig. Das Design der Anwendung trägt dazu bei, dass die vielen Fragen einen etwas chaotischen Eindruck hinterlassen. Eine etwas kompaktere Darstellung wäre zumindest wünschenswert.

Flinke Antworten, nichtssagende Titel

Was gleich beim Beantworten der ersten Fragen auffällt: wer bei GoStudent Fragen stellt, findet in den meisten Fällen überraschend schnell eine Antwort. Obwohl innerhalb von Minuten eine beachtliche Menge an Fragen zusammenkommt, sind viele Fragen schon beim ersten Ansehen zumindest mit einer Einstiegsantwort versehen. Oft sind ist die erste Antwort so genau, dass weitere Mithilfe nicht mehr benötigt wird. Schüler und Tutoren können dabei jederzeit einzelne Antworten mit Daumen hoch bzw. runter bewerten

Etwas negativ fällt aber auf, dass manche Titel nur sehr wenig über das eigentliche Problem verraten. Während der Titel „Cournotscher Punkt“ die Richtung gleich verrät, finden sich auch oft „schnell Hilfe“ oder einfach nur „Mathe“ darunter. Ein Titel-Filter, der Schüler dazu anhält, passende Titel zu wählen, würde dieses Problem beseitigen. Die Fragen selber können ganz klassisch mit Text versehen werden, außerdem können noch Bilder im Messenger-Stil geteilt werden.

Vergütungssystem für Helfer

Um GoStudent vor allem für Tutoren attraktiv zu machen, gibt es ein eigenes Vergütungssystem. Die Entwickler setzten dabei auf Klasse statt Masse. Beantwortet man eine Frage, können die fragenden Schüler nach der Lösung die 3 besten Antworten auswählen. GoStudent teilt dann nach einem Schlüsselsystem einen Pot auf diese drei Plätze auf.

Wird nur ein Platz vergeben, gehen 100% an den Tutor, bei zwei passenden Antworten wird 70/30 aufgeteilt. Um aber bei GoStudent Geld zu verdienen, müssen sich Tutoren erst einmal bewähren und zehn Nominierungen einsammeln. 25 Cent sind maximal pro Antwort zu verdienen, wobei die Auszahlung erst ab 20€ möglich ist.

Fluch und Segen zugleich sind die Push-Benachrichtigungen von GoStudent. Zu manchen Zeiten hört mein Smartphone gar nicht mehr auf, neue Fragen zu schicken, manchmal verstummt es aber dann über mehrere Stunden. Zwar erhöhen Push-Benachrichtigungen vor allem für Schüler die Chance, dass ihre Fragen schnell beantwortet werden, vielen Tutoren könnte die Masse an Nachrichten aber schnell auf die Nerven gehen.

Fazit

GoStudent hält sein Versprechen und liefert verzweifelten Schülern schnelle Antworten. Die aktiven Tutoren bringen oft bereits mit der ersten Antwort die Lösung. Auch das Vergütungssystem macht die App attraktiv. Lediglich die etwas überhasteten Titel und die nervenden Push-Benachrichtigungen trüben den Gesamteindruck. Auch eine breitere Themenbasis, die auch Studenten miteinbezieht wäre interessant.

GoStudent ist kostenlos für iOS, Android und als Web-App verfügbar.

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Amir Farouk

Early-Adopter. Liebt Apps und das Internet of Things. Schreibt aber auch gerne über andere Themen.

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