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Banking

"Heute überweisen Menschen Geld an roten Ampeln"

Smartphones und die dazugehörigen Apps haben den Alltag von Menschen auf vielen Ebenen verändert, unter anderem auch das Bankgeschäft. Besonders junge Nutzer erledigen einen beträchtlichen Teil ihrer Geldgeschäfte mittlerweile per Handy. Das führt dazu, dass Apps für die Banken einen wichtigen Geschäftszweig darstellen. Auch bei Raiffeisen ist die App ein wichtiger Bestandteil des digitalen Angebots, wie Generaldirektor-Stellvertreter der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien Georg Kraft-Kinz im Gespräch mit der futurezone erklärt.

Demnach kommen bei Raiffeisen österreichweit bereits mehr als 40 Prozent der täglichen Log-ins mittlerweile über ein mobiles Endgerät, monatlich werden 30 Millionen Transaktionen so abgewickelt. "Die Raiffeisen-App ist das Eingangstor in unsere Bank. Dementsprechend wichtig ist, dass sie intuitiv ist und sich dem Kunden im ersten Moment erschließt. Alles, was in der App läuft, darf man dem Kunden nicht erst langwierig erklären müssen", so Kraft-Kinz. "Je direkter der Kunde in der App an sein Ziel kommt, umso besser." Eine gute Bank-App müsse außerdem vor allem in Sachen Sicherheit am letzten Stand sein. "Der Kunde muss wissen, dass er sich auf diese App verlassen kann", so der Bankmanager.

Laut Kraft-Kinz ist Lesbarkeit auch ein zentrales Thema: "Barrierefreiheit ist uns ein wichtiges Anliegen. Raiffeisen arbeitet laufend daran, diesen Bereich weiter auszubauen, auch im Hinblick auf die App."

Georg Kraft-Kinz

Geschwindigkeit

Laut Kraft-Kinz ist es besonders der Zahlungsverkehr, der sich in der Vergangenheit enorm verändert hat. In Zeiten des konventionellen Internet-Bankings via PC war der Zugang der Kunden noch deutlich entschleunigter: "Früher ist man ins Arbeitszimmer zu seinem Computer gegangen und hat gesagt: ‚Ich mache jetzt eine Überweisung‘". Mittlerweile mache man Zahlungen einfach zwischendurch: "Heute überweisen Menschen an roten Ampeln. Es geht so einfach und schnell, dass es möglich ist, Überweisungen bei längeren Rotphasen zu tätigen", so Kraft-Kinz: "Zahlungsverkehr ist nicht etwas, für das man sich extra Zeit nimmt." Mittlerweile nutzen Kunden nahezu aller Generationen das Banking via App. "Die Digitalisierung zieht sich durch alle Altersschichten."

Ersetzen könne man die Filialen durch das mobile Angebot aber nicht gänzlich. "Es braucht Hybridmodelle", so Kraft-Kinz. "Gerade bei der Beratung braucht es Gespräche. Viele Kunden wollen mit einer Person darüber reden." Die digitalen Veränderungen bringen aber auch für das Offline-Bankgeschäft neue Herausforderungen. "Im stationären Geschäft will der Kunde die gleiche Geschwindigkeit haben wie online", so der Manager. "Die profitable Zukunft liegt in der Kombination von beidem. Die zunehmende Zahl an Finanz-Start-ups, sogenannte Fintechs, sieht Kraft-Kinz mehr als Chance denn als Konkurrenz: "Wir sind den Start-ups freundlich eingestellt. Darum beteiligen wir uns auch an Fintech-Programmen". Besonders der frische Blickwinkel, den junge Unternehmen aufweisen, sei für die etablierte Bank wichtig. "Was mich interessiert ist, wie sehen sie unsere Prozesse.", so Kraft-Kinz. Für viele Fintechs sei die Kooperation mit etablierten Institutionen auch das Ziel: "Viele Fintechs suchen Exits, sie wollen irgendwann Geld verdienen und hoffen, dass ihre Anwendungen unter großen Marken unterkommen".

Disclaimer: Der Beitrag entstand im Rahmen einer entgeltlichen Kooperation mit Raiffeisen.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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