© Readly / Screenshot

Apps

Zeitschriften-Flatrate Readly im Test: Streifzug durch die Welt der Magazine

In der Musik- und Filmwelt haben sich Abo-Angebote, bei denen gegen eine monatliche Gebühr auf ein breites Angebot an Songs, Alben, Filmen und Serien zugegriffen werden kann, bereits seit längerem durchgesetzt. Auch im Zeitschriften- und Magazinbereich nehmen solche Modelle Fahrt auf. In Österreich sind erste Anbieter bereits am Start.

Das bei weitem größte Angebot bietet der aus Schweden stammende Dienst Readly mit knapp 2800 österreichischen und internationalen Titeln. Wir haben uns den seit dem vergangenen Jahr in Österreich verfügbaren Dienst angesehen.

Für das Abo, das zwei Wochen lang kostenlos getestet werden kann, werden monatlich 9,99 Euro in Rechnung gestellt. Genutzt werden kann der Dienst auf bis zu fünf Nutzer-Konten und bis zu fünf Geräten gleichzeitig.

Auswahl

Die Attraktivität eines digitalen Zeitschriftenstandes steht und fällt mit den angebotenen Zeitschriften. Readly hat mit mehr als 2700 Titeln gegenüber der Konkurrenz quantitativ die Nase weit vorne. Im Vergleich dazu bietet der Rivale read.it lediglich 300 Magazine und Zeitschriften vorwiegend aus dem deutschsprachigen Raum. Tageszeitungen, wie sie auf read.it verfügbar sind, finden sich hingegen auf Readly nicht.

Geboten werden sowohl österreichische und deutsche, als auch internationale Magazine aus insgesamt 19 Ländern, darunter Großbritannien, die USA, Frankreich und die Türkei.

Das Repertoire an österreichischen Titeln reicht von "profil" und "News" über die Wirtschaftsmagazine "trend" und "Gewinn", Lifestyle-Titel wie "miss", "maxima", "Wiener" und "Wienerin" bis hin zur "auto revue", "Red Bulletin", dem Filmmagazin "Ray", der "Stadl Post" und dem Vierbeinermagazin "Wuff". Auch Archivausgaben des "futurezone Magazins" finden sich in dem virtuellen Kiosk.

International reicht das Spektrum von "Time" über "Forbes" und "Fortune", die Computer- und Technologiemagazine "Chip", "PC Magazin", " Mac World" und "Technology Review", Reisemagazine wie "Lonely Planet" und "Adventure", Lifestyle-Titel wie "Wallpaper", Musikmagazine wie dem "Rolling Stone" oder "Spex" bis hin zu Fotografie-, Mode-, Sport-Zeitschriften und Comics. Die Dichte an Klatschmagazinen ist hoch, die Auswahl reicht von der "Neuen Post" über "Frau im Spiegel" bis hin zum britischen "Hello". Auch Rätsel- und Soduku-Hefte finden sich im Repertoire.

In der Fülle von Magazinen muss man sich erst einmal zurechtfinden. Gefiltert werden können Sie nach Kategorien, Land und Sprache. über die Suchfunktion kann auch gezielt nach Zeitschriften, aber auch nach Wörtern und Begriffen gesucht werden.

Empfehlungen

Loggt man sich das erste Mal ein, werden Interessensgebiete abgefragt und bevorzugte Themen erhoben. Dazu wählt man Themenkategorien, Erscheinungsländer und Sprachen, in denen die Zeitschriften erscheinen, aus. Auf Basis der angegebenen Interessen erstellt die App Empfehlungen. Ausgewählte Titel können unter Favoriten gespeichert werden, neue Ausgaben werden dann auf der Startseite automatisch eingespielt. Dort finden sich auch individuelle Empfehlungen, Hinweise auf beliebte Titel und aktuelle Neuerscheinungen.  

Lesen: Unterschiede zwischen Endgeräten

Angeboten werden die digitalen Zeitschriften und Magazin im PDF-Format. Sie können über eine App ( iOS, Android, kindle fire) am Tablet und Smartphone gelesen werden. Für das Lesen auf PC und Notebook wird eine Webversion angeboten.

Am angenehmsten gestaltet sich die Lektüre am Tablet. Das Blättern geht gut von der Hand, alternativ dazu kann auch ein Quer-Scroll-Modus ausgewählt werden. Auf einem 9,7 Zoll iPad sind bei unserem Test die Buchstaben im Langformat meist auch groß genug, um die Artikel ohne Zoomen lesen zu können.

Doppelseiten im Querformat

Alternativ zum Langformat kann man auch ins Querformat wechseln. Dann werden zwei Seiten am Bildschirm angezeigt, was dem häufig doppelseitigen Layout der digitalisierten Print-Produkte weit mehr entspricht. Zum Lesen der Artikel muss man dann allerdings zoomen oder auf die - nur für ausgewählte Zeitschriften verfügbare - mobil optimierte Ansicht umstellen.

Mobil optimierte Ansicht am Smartphone

Die empfiehlt sich auch für das Lesen von Magazin-Artikeln am Smartphone, wo bedingt durch die Displaygröße, im Test wurde ein iPhone 6s mit 4,7 Zoll Bildschirm verwendet, eine Lektüre ohne Zoomen und Wischen am Bildschirm nicht mehr möglich ist.

Das Lesen im Web ist nur auf größeren Bildschirmen zu empfehlen. Auf einem MacBook Air mit 11 Zoll-Bildschirm können die Inhalte allenfalls im Zoom-Modus rezipiert werden.

Lesen kann man die Zeitschriften auch offline. Bis zu 500 Titel können auf die Endgeräte heruntergeladen werden. Für lange Flüge oder Zugfahrten ist das ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

Daneben lassen sich auch Lesezeichen setzen. Die Inhalte werden im Bereich "Meine Inhalte" in der App gespeichert und können über Online-Netzwerke und E-Mail auch geteilt werden.

Fazit

Das Readly-Angebot ist umfangreich und beschränkt sich nicht auf den deutschsprachigen Raum. Lücken wird vermutlich jeder Nutzer finden. Auffällig ist etwa das Fehlen deutscher Nachrichtenmagazine, wie der "Spiegel". Auf der anderen Seite kann man beim Streifzug durch den digitalen Kiosk immer wieder Entdeckungen machen. Dass es Magazine wie "Wild West" oder "The Writer" gibt, wusste ich beispielsweise nicht. Reisemagazine wie "Lonely Planet" hätte ich wahrscheinlich auch nicht in der Trafik gekauft, eine Reihe interessanter Urlaubstipps wären mir dann entgangen.

Wer zwei bis vier Magazine regelmäßig liest, kommt bei einem Abo-Preis von knapp zehn Euro mit Readly günstiger weg als beim Kauf der Hefte in der Trafik. Der Zugriff aufs Archiv, die Textsuche und die Offline-Lesefunktion sind ebenfalls Plus-Punkte.

Auf der Minus-Seite steht die nicht immer optimale Lesbarkeit, vor allem auf Notebooks, aber auch am Smartphone, wenn für die ausgewählten Magazine keine mobil optimierte Artikelansicht verfügbar ist.

Einen Versuch wert ist die Zeitschriften-Flatrate auf jeden Fall. Zwei Wochen lang kann sie kostenlos getestet werden.

Disclaimer: Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen futurezone und Readly.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Patrick Dax

pdax

Kommt aus dem Team der “alten” ORF-Futurezone. Beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Innovationen, Start-ups, Urheberrecht, Netzpolitik und Medien. Kinder und Tiere behandelt er gut.

mehr lesen
Patrick Dax

Kommentare