© Mike Blake, reuters

Qualcomm

130-Milliarden-Deal abgelehnt: Broadcom will nachlegen

Der US-Chipkonzern Broadcom will Insidern zufolge mit einer Aufstockung seines milliardenschweren Gebots den Rivalen Qualcomm von einer Übernahme überzeugen. Broadcom erwäge, Qualcomm mehr seiner eigenen Aktien anzubieten, sagten mit der Sache vertraute Personen am Mittwoch. Vorausgegangen seien Gespräche mit den größten Anteilseignern von Qualcomm. Broadcom habe noch nicht entschieden, wie deutlich die Offerte angehoben werden solle.

Bislang bietet Broadcom je Qualcomm-Papier 70 Dollar in bar und eigenen Aktien, insgesamt hat die Offerte ein Volumen von 103 Milliarden Dollar. Inklusive Schulden sind es 130 Milliarden Dollar. Es wäre die teuerste Übernahme in der Branche aller Zeiten.

"Dramatisch unterbewertet"

Qualcomm hat das bisherige Angebot abgelehnt, weil es sich damit „dramatisch unterbewertet“ sieht. Beide Firmen beliefern vor allem Mobiltelefon-Hersteller und zählen Apple zu ihren wichtigsten Kunden. Fachleute gehen davon aus, dass Broadcom auch eine feindliche Übernahme auf den Weg bringen kann. Broadcom und Qualcomm wollten sich nicht dazu äußern.

In der Chipbranche, in der die einzelnen Hersteller hohe Entwicklungskosten tragen, grassiert seit einiger Zeit das Fusionsfieber. So hat Broadcom noch nicht den 5,5 Milliarden Dollar schweren Kauf von Brocade abgeschlossen. Qualcomm selbst befindet sich derzeit mitten in der 38 Milliarden Dollar schweren Übernahme des niederländischen Chipanbieters NXP, der einst zu Philips gehörte.

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