A1 demonstriert 5G-Praxisanwendungen für die Industrie
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Wenn von 5G die Rede ist, geht es nicht nur um hohe Bandbreiten, sondern auch um neue Praxisanwendungen. A1 hat nun in seinem Technologiezentrum Arsenal in Wien gezeigt, welche Möglichkeiten es künftig mit der neuen Mobilfunktechnologie für die Industrie geben wird.
So präsentierte man gemeinsam mit dem Technologiepartner Nokia eine Lösung, bei der mithilfe einer Kamera in Echtzeit überprüft wird, wie ein Arbeiter Schrauben auf einer Platine anbringt. Auf einem Monitor sieht der Arbeiter dann, ob er den Prozess korrekt durchführt. Dazu wird das reale Videobild mit virtuellen Anweisungen überlagert.
Verarbeitet werden die Daten am Firmengelände in einer Edge Cloud, damit sensible Daten den Bereich nicht verlassen, wie im Rahmen der Demonstration erklärt wird.
Assisted Reality
Gemeinsam mit dem IT-Unternehmen
zeigt A1 außerdem, wie man sich den vernetzten Arbeiter in Zukunft vorstellt. Der Techniker trägt dabei eine Augmented-Reality-Brille und ist per Live-Videostream mit einem Abnahmetechniker verbunden, der sich im Büro befindet. Jener sieht genau, was der Arbeiter vor Ort sieht und kann Anweisungen geben und gemeinsam das Protokoll durcharbeiten. Bisher war für derartige industrielle Abnahmeprozesse die persönliche Anwesenheit mehrerer Experten erforderlich. Mithilfe der neuen Technologien kann synchron gearbeitet werden. Beide Demos werden unter Realbedingungen mit einem “echten” 5G-Netz durchgeführt, wie A1 betont.
Thomas Riedl, Geschäftsführer Nagarro Österreich, erzählt, dass die Brille den praktischen Härtetest bestanden hat. Da sie bei Außeneinsätzen genutzt wird, müsse man sich auch mit Faktoren wie Sonneneinstrahlung, Hitze, Wind oder Regen auseinandersetzen.
Wie A1-CEO Markus Grausam erklärt, wären etwa die Smart-Glasses-Anwendungen auch mit einem 4G-Netz möglich, allerdings würden künftig derart viele Geräte mit dem Internet verbunden sein, dass diese Technologie nicht mehr ausreicht. “Wenn Millionen derartiger Brillen im Einsatz sind, braucht man eine andere Technologie dafür”, erklärt Grausam. Weiters sei 5G für andere Anwendungen, wie etwa Industrieroboter, aufgrund der geringeren Latenzzeiten unverzichtbar.
Bandbreite für Nutzer, Innovationen für Industrie
Verläuft alles nach Plan, will A1 den 5G-Rollout 2019 beginnen. 2020 soll dann in größerem Umfang ausgebaut werden. Wie viel Geld das Unternehmen dafür in die Hand nimmt wird nicht verraten. Grausam verweist auf eine Studie von Arthur D. Little, wonach für alle österreichischen Netzbetreiber insgesamt ein Investitionsvolumen von drei Milliarden Euro notwendig sein wird.
Während der neue Standard für Endanwender vor allem eine größere
Bandbreite bringt, bringt er für Industrieanwendungen völlig neue Möglichkeiten, wie A1 ausführt. “Der wirkliche Innovationsschub passiert im Internet der Dinge”, so Grausam. “2020 werden wir 80 Millionen Connected Devices haben, das wäre mit 4G nicht möglich”, so Grausam. “Als Telekommunikationsunternehmen haben wir bislang in erster Linie Menschen mit Menschen verbunden, in Zukunft werden wir Dinge mit Dinge verbinden.
Peter Wukowits, Geschäftsführer von Nokia Österreich, sieht in 5G einen wichtigen Wirtschaftsfaktor: “Ich glaube, 5G ist entscheidend, wie sich österreichische Unternehmen künftig weiterentwickeln können.”
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen futurezone und A1.
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