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Start-up

abalo: “Die Nutzer wollen mehr Werbung sehen”

Das Smartphone als interaktive Plakatwand, so das Grundkonzept des österreichischen Start-ups abalo Media, wird mittlerweile von 55.000 registrierten Usern genutzt. Im Frühling war abalo mit dem Vorsatz gestartet, die “Werbewelt zu revolutionieren” .

Glaubt man den Firmengründern Michael Mass (Marketing) und Alexander Zrost (CEO), so verläuft bislang alles nach Plan. “Wir haben inzwischen 100.000 App-Downloads überschritten, bis Ende des Jahres wollen wir unser Ziel von 200.000 registrierten Nutzern erreichen”, sagt Zrost im Gespräch mit der futurezone am Rande der derzeit stattfindenden Marktingmesse dmexco in Köln.

Nach dem offiziellen Markteintritt in Österreich Ende April hatte abalo auch schnell den Schritt nach Deutschland gewagt. “Es ging eigentlich schneller, als wir zunächst gedacht hatten. Aber es lag einfach auf der Hand, im Internet lässt sich schließlich nicht einfach so eine Grenze hochziehen”, so Zrost. Die User seien auch in Deutschland schnell auf abalo aufmerksam geworden, mit Ende Juni wurde schließlich eine Niederlassung in Berlin gegründet.

Auch das Ziel mit Jahresbeginn 2014 in die USA zu expandieren, sei weiterhin aufrecht. Schon zum Österreichstart hatten die Firmengründer ihre Internationaliserungspläne angekündigt. Derzeit suche man dafür jedoch noch einen Investor, ohne sei der Schritt in die USA kaum machbar.

“Nutzer wollen mehr Werbung”

Das abalo-Konzept baut auf dem Lock-Screen von Smartphones auf. Dort werden die interaktiven Werbeplakate angezeigt - solange, bis der Nutzer das Handy entsperrt. Hat man Interesse an einem Angebot oder Produkt, kann man mit Klick auf die Anzeige direkt zum jeweiligen Onlineshop oder Anbieter gelangen. abalo setzt darauf, dass sich User "freiwillig" für Werbung entscheiden und bietet auch einen kleinen finanziellen Anreiz. Pro Entsperrvorgang bzw. pro gesehener Anzeige auf dem Lock-Screen erhält der Nutzer 1,8 Cent.

Doch ums Geld gehe es den meisten gar nicht, heißt es von den Firmengründern. Die Werbeform per se komme gut an. “Als Feedback hören wir am häufigsten, dass die Nutzer eigentlich mehr Werbung wollen. Die angezeigte Werbung ist ihnen oft zu wenig oder zu kurz auf dem Screen”, erklärt Mass.

Auch mit NGOs wird zusammengearbeitet, User können sich nach Wunsch auch dafür entscheiden, statt das Geld selbst einzustreifen, die Kleinbeträge an Partner-Organisationen von abalo zu spenden. Kooperationen gibt es mittlerweile sowohl in Österreich als auch in Deutschland - dazu zählen unter anderem die Unicef und Debra.

Strategische Partnerschaften

Derzeit steht der Kurs voll auf Wachstum. Im Fokus stehen strategische Partnerschaften, etwa mit Verlagen, Radio oder Fernsehen. “Wir haben zum Beispiel gerade Radio Aarabella als neuen Partner gewinnen können” sagt Mass. Reichweite erhöhen sei in dieser Phase das Hauptziel.

Werbekunden zählt abalo derzeit rund 40 verschiedene. Grundsätzlich funktionere das interaktive Plakatmodell auf dem Handy mit Firmen aus den unterschiedlichsten Branchen, heißt es - von Banken bis hin zu Bekleidung oder Essen. “Besonders gut laufen meist Kampagnen, die etwas mit Couponing zu tun haben”, sagt Mass. Überall, wo Leute Gutscheine einlösen können, werde das Modell verstärkt genutzt.

iPhone-User müssen weiter warten

Nach wie vor ist abalo jedoch auf Android beschränkt. Wie schon beim Marktstart im Frühling heißt es auch jetzt noch “Bitte Warten”, was eine iOS-Version betrifft. Das habe grundsätzlich keine technischen Gründe, sondern liege an Apples Richtlinien, wird neuerlich betont. Man “nähere sich jedoch an”, so werde es sicherlich irgendwann eine iOS-Version geben, Termin kann abalo jedoch keinen nennen.

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Claudia Zettel

ClaudiaZettel

futurezone-Chefredakteurin, Feministin, Musik-Liebhaberin und Katzen-Verehrerin. Im Zweifel für den Zweifel.

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