Android-Anpasser Cyanogen ändert Strategie
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Herstellern von Android-Geräten sollen statt eines kompletten Betriebssystems künftig einzelne Elemente davon zur Auswahl angeboten werden, kündigte der neue Firmenchef Lior Tal in einem Blogeintrag an. Sein Vorgänger Kirt McMaster, der einst ankündigte, er werde „ Android Google wegnehmen“, wechselt an die Spitze des Verwaltungsrates.
Android wird bei Google entwickelt, ist aber im Kern ein offenes Betriebssystem, das Hersteller mit oder ohne Dienste des Internet-Konzerns verwenden können. Unter anderem in China, wo viele Google-Services gar nicht verfügbar sind, brauchen die Anbieter Alternativen für ihre Smartphones und Tablets. Der Plan von Cyanogen war, ein Betriebssystem auf Basis von Android zu entwickeln, das ohne Google-Dienste auskommen, aber die gleichen Funktionen über andere Anbieter zur Verfügung stellt. „Wir wollen den Herstellern ein Android in die Hand legen, das besser ist als die Standard-Version“, sagte Mitgründer und Technikchef Steve Kondik Anfang 2015.
"Nicht genug Wachstum"
McMaster räumte in einer von Android Police veröffentlichten E-Mail an die Mitarbeiter nun aber am Montag ein, ihm sei schon Ende vergangenen Jahres klar geworden, dass dieses Modell nicht genug Wachstum bringe. Deswegen sei gemeinsam mit dem ehemaligen Facebook-Manager Tal der neue modulare Ansatz entwickelt worden. Kondik verlässt ebenfalls den Posten des Technikchefs und soll künftig die Forschung leiten.
Cyanogen war aus dem offenen Projekt CyanogenMod zur Modifizierung des Android-Systems hervorgegangen. Die Firma hatte wiederholt von einigen Dutzend Millionen Nutzern gesprochen. Dagegen berichtete der Branchendienst „The Information“ unter Berufung auf interne Unterlagen im Sommer, die Zahl aktiver Nutzer liege nur bei zwei bis drei Millionen. Im aktuellen Blogeintrag hieß es, einige Dutzend Millionen Nutzer hätten CyanogenMod aufgespielt und Millionen Geräte mit dem Cyanogen-System genutzt. Von aktiven Nutzern war nicht die Rede.
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